Zwei Basler Projekte bei „Flâneur d’Or 2011“ ausgezeichnet
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Der Leitfaden der Kantons- und Stadtentwicklung „Auf Augenhöhe 1,20 m“ für eine kinderfreundliche Quartier- und Stadtentwicklung sowie die Neugestaltung des Karl Barth-Platzes des Bau- und Verkehrsdepartements erhalten im Rahmen des „Flâneur d’Or 2011“ eine Auszeichnung. Der Wettbewerb „Flâneur d’Or“ prämiert jährlich die fussgängerfreundlichsten Projekte in der ganzen Schweiz. In einer Beilage der aktuellen Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Hochparterre werden die Projekte gewürdigt.
Viele Städte und Gemeinden erkennen zunehmend die Bedeutung und das Potenzial des Fussverkehrs in Bezug auf Mobilität, Gesundheit, Umwelt und Lebensqualität. Um diese Bestrebungen zu honorieren, zeichnet der «Flâneur d’Or 2011 – Fussverkehrspreis Infrastruktur» bereits zum siebten Mal Projekte aus, welche dem Zufussgehen einen wichtigen Stellenwert einräumen. Den Hauptpreis 2011 gewinnt die Gemeinde Naters (VS). Zwei der insgesamt zehn Auszeichnungen gehen nach Basel und honorieren damit schweizweit vorbildliche Projekte: Der Leitfaden „Auf Augenhöhe 1,20 m“ für eine kinderfreundliche Quartier- und Stadtentwicklung sowie die Neugestaltung des Karl Barth-Platzes.
«Auf Augenhöhe 1,20 m» ist ein Leitfaden, der die Ziele einer kinderfreundlichen Quartier- und Stadtentwicklung und die Bedingungen für kinderfreundliche Räume definiert. Der Leitfaden zeigt, wie der öffentliche und private Raum kindergerecht entwickelt werden kann und präsentiert eine Reihe von gelungenen Beispielen aus der Praxis. Mit einem separaten Fragenkatalog und Checklisten gibt der Leitfaden der Abteilung Kantons- und Stadtentwicklung des Präsidialdepartements prozessorientiert und themenübergreifend Anhaltspunkte für eine Entwicklung der kindlichen Lebensräume. «Auf Augenhöhe 1,20 m» weist dabei auf den Perspektivenwechsel hin, den die Erwachsenen vollziehen müssen, wenn sie sich ernsthaft mit Kinderanliegen auseinandersetzen. Das Instrument baut auf den Grundlagen des Projekts «JO! St. Johann» auf, in dem die Kantons- und Stadtentwicklung zusammen mit dem Kinderbüro Basel zwischen 2006 und 2008 das Basler Quartier St. Johann untersuchten. Rund 600 Kinder zeigten seinerzeit, wo ihre Lieblings- und Konfliktorte liegen und welche Wege durch das Quartier sie nutzen; zudem formulierten sie Wünsche und Anregungen. In der Folge sind mehrere Anliegen umgesetzt oder in Planungen aufgenommen worden. Die positiven Erfahrungen führten zum Wunsch, aus diesen Erkenntnissen einen Leitfaden für eine kinderfreundliche Stadtentwicklung zu erarbeiten. Die Jury erachtet den so entstandenen Leitfaden «Auf Augenhöhe 1,20 m» als innovatives, gut strukturiertes und dokumentiertes Arbeitsinstrument. Der Einbezug in die Planungs- und Entscheidungsprozesse stärkt die Rolle der Kinder. Mit geringen Kosten wurde ein Produkt entwickelt, das einen grossen Nutzen und Modellcharakter hat.
Der Karl Barth-Platz ist zu einem attraktiven Quartierplatz mit einer belebten Grünanlage umgestaltet worden. Fussgängerinnen und Fussgänger gelangen übersichtlich und sicher vom Quartier und von den Schulen an die Tramhaltestellen am Platz. Die Verkehrsflächen wurden optimiert und somit dem Wunsch der Anwohner, die als gefährlich empfundene Tramhaltestelle umzubauen, zum Vorteil aller entsprochen. Gleichzeitig mit den Tramgleisen hat das Bau- und Verkehrsdepartement auch alle unterirdischen Leitungen und die Strassenbeläge erneuert. Im Sommer 2009 hat das Bau- und Verkehrsdepartment den Platz feierlich dem Quartier zur Nutzung übergeben und schon wenig später hat hier der erste Kinderflohmarkt stattgefunden. Die Lebensgeschichte des Namensgebers, des Theologen Karl Barth, ist übrigens in Kurzform auf dem neuen Trinkbrunnen zu lesen.
Das Bau- und Verkehrsdepartement erhält mit der Auszeichnung «Flâneur d’Or 2011» in der Kategorie "Schnittstellen zum öffentlichen Verkehr" insbesondere eine Anerkennung für die Qualität der landschaftsarchitektonischen Gestaltung des Karl Barth-Platzes. Die Jury des Fussverkehrspreis’ Infrastruktur betont dabei die gelungene Verknüpfung von Fussverkehr und öffentlichen Verkehr sowie die unspektakuläre, aber präzise Rückeroberung und Inwertsetzung von öffentlichem Raum im Quartier.
Die Auszeichnungen «Flâneur d’Or 2011» sind beiden Departementen Freude und Ansporn, ihre Anstrengungen in der Stadt- und Quartierentwicklung weiter voranzutreiben.
Weitere Auskünfte
Bau- und Verkehrsdepartement
Öffnungszeiten
Mo - Fr 8.00 - 12.15 Uhr / 13.15 - 17.00 Uhr