Auf der einen Seite wird in den letzten Jahren in Mitteleuropa immer mehr das „Draussensein“ zelebriert. Auch die Basler Bevölkerung erwartet im Sommer ein vielfältiges Angebot im Freien, um die Freizeit zu geniessen. Zum Teil schafft sie sich dieses Angebot auch selber, beispielsweise mit dem Grillieren am mitgebrachten Grill. Auf der anderen Seite besteht das Anliegen der Anwohnenden, dass keine zusätzlichen Belastungen in Kauf genommen werden müssen und die Aktivitäten im öffentlichen Raum geordnet ablaufen. Im Sommer 2011 nahm der Regierungsrat das neue Konzept für Betrieb, Gestaltung und Bewilligung von Buvetten und Verkaufsständen zur Kenntnis. Gleichzeitig wurde die Allmendverwaltung beauftragt, mit der Ausschreibung einer ersten Tranche von Buvetten zu beginnen. Am kommenden Mittwoch, 2. November 2011 werden, gestützt auf das neue Konzept, in einer ersten Tranche drei Buvetten-Standorte im Kantonsblatt publiziert. Bei diesen Ausschreibungen handelt es sich einerseits um den bisherigen Standort am Unteren Rheinweg vis-à-vis Haus Nr. 160 (Dreirosen), anderseits um die neuen Standorte Unterer Rheinweg, Perimeter Florastrasse, und Unterer Rheinweg, Abschnitt Leuengasse – Oetlingerstrasse.

Die drei Standorte werden alle separat ausgeschrieben. Beim Dreirosen-Standort wurde bereits 2004 erstmals eine Buvette eingerichtet. Dies mit dem Ziel, das Rheinbord zu beleben, an einem wichtigen Ort eine soziale Kontrolle zu institutionalisieren und einen Anziehungspunkt für die dortige Ueli-Fähre zu schaffen. Bei den anderen beiden – neuen - Standorten wird das Verweilen, Geniessen, Flanieren und Spielen im Vordergrund stehen. Der Perimeter der beiden neuen Buvetten wurde bewusst offen gehalten, damit sich die jeweilige Bewerberin oder der Bewerber mit dem Ort auseinandersetzen muss und einen optimalen Standort entwickeln kann.

Die Allmendverwaltung des Tiefbauamtes/ Bau- und Verkehrsdepartements führt für die drei Buvetten-Standorte ein offenes Betreiberauswahlverfahren durch, um geeignete Unternehmen, Interessengemeinschaften oder Einzelpersonen zu ermitteln, welche eine Buvette am Unteren Rheinweg erfolgreich führen können. Das Konzept legt die Art und Weise des Umgangs mit dem Thema fest und definiert mögliche Perimeter für Buvetten-Standorte. Dabei ist den unterschiedlichen Ansprüchen an den öffentlichen Raum so weit wie möglich Rechnung zu tragen. Eine zweite Tranche von Buvetten-Standorten wird Ende 2012 für den Betrieb im Jahre 2013 publiziert werden.

Aufgrund eines politischen Vorstosses hat der Regierungsrat am 25. November 2008 das Bau- und Verkehrsdepartement beauftragt, ein Verkaufsstandkonzept zu erarbeiten, das eine Erweiterung der Angebotspalette und der Standorte für Verkaufsstände zulässt. Die Produktpalette ist auf Produkte zur kurzfristigen Konsumation beschränkt. Esswaren sollen im Sinne eines Take-Aways unterwegs verzehrt werden können. Sie dürfen insbesondere wegen den möglichen Geruchsemissionen nicht vor Ort gekocht werden. Die Verpackung soll minimal und umweltfreundlich sein. Die Verkaufsstände sind örtlich gebunden und müssen jeweils über Nacht entfernt werden. Jeder Verkaufsstand hat eine namentlich bestimmte Betreiberin oder einen Betreiber.

Folgende neuen Standorte für Verkaufsstände sind für 2012 vorgesehen: Zürcherstrasse 158, Theodorsgraben/ Ecke Schaffhauserrheinweg, Unterer Rheinweg vis-à-vis Haus Nr. 30, Unterer Rheinweg/ Ecke Oetlingerstrasse, Unterer Rheinweg/ Ecke Florastrasse, St. Alban-Rheinweg/ Ecke Mühlegraben, Solitude-Promenade Höhe Haus Nr. 204, Elsässerrheinweg Höhe Haus Nr. 6, St. Johanns-Rheinweg Höhe Haus Nr. 99.

Das Bau- und Verkehrsdepartement hat mit vielfältigen Angeboten im öffentlichen Raum gute Erfahrungen gemacht. Denn sowohl Buvetten als auch Verkaufsstände tragen dazu bei, dass der öffentliche Raum in einem gewissen Masse sozial „kontrolliert“ ist beziehungsweise die jeweiligen Betreiberinnen und Betreiber für einen räumlichen Teilbereich verantwortlich zeichnen.