Der Bau des neuen Fussgängerstegs an der neuen SBB-Rheinbrücke, mit welchem am kommenden Montag, 17. September 2012, begonnen wird, hat eine längere Vorgeschichte. Auf der ersten SBB-Rheinbrücke aus dem Jahre 1870 existierte bisher ein Fussgängersteg, welcher auf Wunsch den Kantons Basel-Stadt erstellt und auch mitfinanziert worden war.

Die SBB bauten in den letzten rund zwei Jahren zur Kapazitätserweiterung eine neue zweite SBB-Rheinbrücke neben der bisherigen. Zudem ist beabsichtigt, die erste Brücke zu sanieren. Der Kanton hatte vor diesem Hintergrund die Möglichkeit, entweder einen Kostenbeitrag im Umfang von CHF 500'000.-- an die Sanierung des alten Fussgängerstegs beizusteuern oder einen neuen Steg bei der neuen SBB-Rheinbrücke zu realisieren. Die oberwasserseitige Fussgänger-Verbindung bei der Schwarzwaldbrücke ist im kantonalen Richtplan festgehalten und muss deshalb gemäss Bundesgesetz über Fuss- und Wanderwege bei Abbruch ersetzt werden. Ein Verzicht hätte zum Teil auch nicht behindertengerechte, unattraktive und unsichere Umwege für den Fussverkehr an beiden Brückenköpfen zur Folge.

Der bisherige Fussgängersteg an der ersten SBB-Brücke war für die Fussgängerinnen und Fussgänger unattraktiv. Mit den vorgesehenen Lärmschutzmassnahmen an der Schwarzwaldbrücke und an der ersten SBB-Rheinbrücke wäre er noch unattraktiver geworden. Regierungsrat und Grosser Rat haben sich deshalb für einen neuen Fussgängersteg an der neuen, zweiten SBB-Brücke entschieden und hierfür einen Kredit über CHF 2,7 Mio. bewilligt.

Geprüft wurde auch ein Ausbau des Stegs als Fussgänger- und Veloverbindung. Diese Lösung konnte aber nicht weiterverfolgt werden. Denn die hierfür benötige Breite des Stegs hätte eine Verstärkung der zweiten SBB-Rheinbrücke erfordert, was die SBB aus Zeit- und Ressourcengründen ablehnten.

Zur Erschliessung des neuen Fussgängerstegs werden nun Anschlussbauwerke an den Widerlagern der Brücke erstellt. Dabei werden auf beiden Seiten des Rheins Zugangsrampen inklusive erforderliche Stützmauern errichtet beziehungsweise fertiggestellt. Diese Arbeiten werden gleichzeitig auf Grossbasler und Kleinbasler Seite ausgeführt. Die Stahlbauarbeiten erfolgen von Grossbasler Seite aus. Die Elemente des Fussgängerstegs werden vom Land und auch vom Wasser (ab Ponton) aus versetzt. Für diese Arbeiten sind einzelne temporäre Sperrungen der Birsfelderstrasse erforderlich.

Der neue Fussgängersteg – eine leichte Stahlkonstruktion - weist eine Breite von rund drei Metern auf. Er besteht zur Hauptsache aus zwei Längsträgern und der Lauffläche, welche als Stahlplatte mit Querträgern ausgebildet wird. Die Querträger im Abstand von vier Metern sammeln die Kräfte der Längsträger und geben sie an den Brückenkasten und die Hänger ab. Die Verankerung der Hänger und der Querträger entlang dem Brückenkasten wurden beim Bau direkt in die Brücke eingelegt. Dies hat zur Folge, dass auf nachträgliche Bohrungen verzichtet werden kann.