«Dornbüsche im Acker des Herrn». Bekenntnisse einer Äbtissin Theaterstück von und mit Satu Blanc im Museum Kleines Klingental
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
In ihrem neuen Theaterstück «Dornbüsche im Acker des Herrn» öffnet die Schauspielerin und Historikerin Satu Blanc die Pforten des Museums Kleines Klingental zu den historischen Räumlichkeiten des ehemaligen Nonnenklosters und lässt in erneuter Zusammenarbeit mit der Autorin und Regisseurin Christine Ahlborn dessen letzte Äbtissin sprechen.
«Ihr seid Dornbüsche im Acker des Herrn, die man ausreissen muss, schamlose, verstockte Weiber, die ein liederliches Leben führen und die Gelübde nicht einhalten!»
Das Kloster Klingental, dessen Bewohnerinnen weitgehend aus den angesehensten und wohlhabendsten Familien Basels stammen, nimmt in Basel in mancherlei Hinsicht eine Sonderstellung ein. Einerseits kommt es wegen der eher unkonventionell lebenden und als widerspenstig und aufmüpfig geltenden Nonnengemeinschaft immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den reformfreudigen Brüdern aus dem Predigerkloster. Andererseits verfügen die geschäftstüchtigen Damen auch als Ordensfrauen über ihr Privatvermögen. So verleihen sie Geld, kaufen und verkaufen Ländereien und Immobilien und haben dadurch für die Stadt eine grosse wirtschaftliche Bedeutung. Als die Streitigkeiten mit den Ordensbrüdern schliesslich in den Reformversuchen der 1480er Jahre gipfeln, nutzen die Nonnen geschickt ihre wirtschaftliche Position, um sich erfolgreich gegen alle geistlichen und weltlichen Autoritäten zu wehren und ihre Freiräume zu verteidigen. Freiräume, die ihnen 50 Jahre später durch die Reformation genommen werden.
Am 1. April im Jahre des Herrn 1529 anerkennt der Rat zu Basel offiziell Martin Luthers Glauben. Schon vier Jahre zuvor hatte er, im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten, wo die Klöster gewaltsam geleert worden waren, den Nonnen und Mönchen freigestellt, ihre Klöster zu verlassen. Walpurga von Runs, letzte Äbtissin des Klosters Klingental, hat sich zum Bleiben entschieden. Sie erinnert sich an die Zeit, als die Nonnen und das Kloster eine machtvolle Position in der Stadt inne hatten, und wehrt sich gegen Luthers Forderung, auch alle Ordensfrauen unter das Diktat eines Ehemannes zu stellen. Selbstbewusst sucht sie nach einem neuen Weg, um die Eigenständigkeit und Freiheit, die sie während ihres langen Klosterlebens gefunden hat, für sich und die letzten noch verbliebenen Nonnen zu sichern.
Informationen für Besucherinnen und Besucher: Spielort: Museum Kleines Klingental, Unterer Rheinweg 26, 4058 Basel, www.mkk.ch Spieldaten: 9. bis 25. Oktober 2012, jeweils dienstags bis donnerstags Einlass: 1/2 Stunde vor Beginn der Vorstellung Austritt: 30 Franken Freie Platzwahl mit Austritt
Spiel, Idee, Text, Projektleitung: Satu Blanc Regie, Text: Christine Ahlborn, www.mesarts.ch Kostüm: Käthi Fingerlin-Fust, Gerlinde Baravalle Fotografie und Grafik: Vinzenz Wyser, www.imgs.ch Management: kultur&co., Denise Willi, +41 76 577 99 13
Mit Dank für die freundliche Unterstützung: Lotteriefonds Baselstadt GGG Basel Jubiläumsstiftung Basellandschaftliche Kantonalbank Ruth und Paul Wallach Stiftung, Basel Edith Maryon Stiftung, Basel
Hinweise
für die Medien: Die Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen zur Teilnahme an der Hauptprobe am Montag, den 8. Oktober, um 19 Uhr im Museum Kleines Klingental (Türöffnung 18.45 Uhr, Anmeldung für Medienvertreter/-innen nicht erforderlich).
Weitere Auskünfte
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