Erdbebenertüchtigung lohnt sich
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Das Erdbebenrisiko stellt in der Schweiz die grösste Naturgefahr dar. Der Kanton Basel-Stadt ist davon in besonderem Masse betroffen. Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat bekräftigt, dass die Vorgaben der SIA zur Erdbebenertüchtigung verbindlich einzuhalten sind. Zur Sensibilisierung von Liegenschaftseigentümern, Architekten und Investoren führte das Bau- und Verkehrsdepartement heute in Kooperation mit dem Basler Bauforum einen gut besuchten Informationsanlass durch.
Eine Studie des Bundesamtes für Zivilschutz ergab, dass das Erdbebenrisiko in der Schweiz die grösste Naturgefahr darstellt. Gemäss aktuellen Angaben der Gefährdungskarten „Swiss Hazard Map“ ist die Erdbebengefahr für die Region Basel und für das Wallis am grössten.
Die Gebäude in und um Basel sind zum grössten Teil nicht erdbebensicher gebaut. Damit gewährleistet ist, dass Neubauten erdbebentauglich erstellt und bestehende Bauten angemessen ertüchtigt werden, hat der Regierungsrat Ende Juni bekräftigt, dass die Vorgaben des sia zur Erdbebenertüchtigung verbindlich einzuhalten sind (sia-Normen 260 ff. für Neubauten, 2004 in Kraft gesetzt, und sia-Merkblatt 2018 für Umbauten, im Januar 2009 als verbindlich erklärt).
Der sia legt den Normen eine Erdbebenstärke zugrunde, wie sie statistisch einmal in rund 475 Jahren auftritt. Damit ist die reale Eintrittsmöglichkeit eines sehr folgenschweren Ereignisses abgedeckt. Gemäss sia-Regelung sind nicht nur Neubauten erdbebentauglich auszugestalten, auch bestehende Gebäude sind – wenn Sanierungen mit Eingriffen in die Tragstruktur, Aufstockungen sowie mit Erstellen von Auf- und Anbauten verbunden sind - erdbebentauglich nachzurüsten. Während seit 2004 in Basel konsequent sämtliche Neubauten erdbebengerecht gebaut werden, fehlt zuweilen bei der Sanierung bestehender Bauten das Verständnis für die Notwendigkeit der Erdbebenertüchtigung. Dementsprechend wichtig ist die Sensibilisierung für das Thema in Fachkreisen und bei Liegenschaftseigentümern.
Die Kosten für eine Erdbebenertüchtigung fallen bei Neubauten in der Regel gering aus, weil deren Planung von Anfang an auf Erdbebensicherheit ausgelegt werden kann. Dagegen können die Ertüchtigungskosten bei der Sanierung bestehender Bauten aus Sicht der Liegenschaftseigentümer unverhältnismässig hoch ausfallen. Aus Sicht des Bau- und Verkehrsdepartementes (BVD) gilt es daher, entsprechende Informationsarbeit zu leisten. Das BVD führte dazu heute zusammen mit dem Basler Bauforum einen Informationsanlass durch, der erfreulicherweise auf ein hohes Interesse stiess. Der Vorsteher des BVD führte unter anderem aus, dass Basel-Stadt im Bereich Erdbebenertüchtigung im Schweizerischen Vergleich vorbildlich handelt und legte dar, dass das Thema für ihn eine hohe Priorität geniesst.
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