Mit Hunden dem Asiatischen Laubholzbockkäfer auf der Spur
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Gemeinsame Medienmitteilung Basel-Stadt und Basel-Landschaft -- Der Asiatische Laubholzbockkäfer befällt verschiedene Laubholzarten und kann Bäume binnen weniger Jahre zum Absterben bringen. Der Käfer zählt zu den meldepflichtigen Quarantäneorganismen. Er kommt – wie der Name schon sagt – aus dem asiatischen Raum und wird mit Verpackungsholz oder lebenden Pflanzen unfreiwillig eingeführt. Erstmals trat der Laubholzbockkäfer vor einem Jahr im süddeutschen Raum auf. Um die heimischen Pflanzen vor diesem Schädling zu schützen, spüren speziell ausgebildete Hunde bei regelmässigen Kontrollen Käfer und Larven auf. Am letzten Freitag wurden nun auch in unserer Region drei Larven in Verpackungsmaterial entdeckt.
Der Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) - oder kurz ALB - wurde erstmals im Juli 2011 in unserer Region gesichtet. Im deutschen Weil am Rhein nahe der Schweizer Grenze wurde ein ALB entdeckt, kurz darauf auch welche in den Kantonen Freiburg und Thurgau.
Um das Risiko möglichst klein zu halten, führen Verantwortliche für Pflanzenschutz des Bundes und der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft in den Hafen- und Umladezonen sowie an weiteren ausgewählten Orten, wo viele Waren mit Verpackungsholz aus Asien umgeschlagen werden, regelmässig Kontrollen durch. Als besonders effizient in der Befallsüberwachung hat sich der Einsatz von speziell ausgebildeten Spürhunden erwiesen. Diese Hunde sind auf den Duft des Asiatischen Laubholzbockkäfers trainiert und in der Lage, feinste Duftspuren zu erkennen. Seit Mitte letzter Woche waren zwei Spürhundeteams aus Österreich in der Region im Einsatz. Dabei haben die Hunde drei Larven in Holzverpackungen aufgespürt. Die nötigen Massnahmen wie beispielsweise das sofortige Vernichten des Verpackungsmaterials wurden eingeleitet. Nur wenn ein Befall frühzeitig entdeckt und sofort bekämpft wird, kann die Ausbreitung des Käfers verhindert werden.
Die Krux beim Aufspüren des Schädlings ist, dass die Larven nicht sichtbar sind, während sie sich durch das Holz fressen. Sind die Käfer einmal geschlüpft, haben die Larven zuvor unbemerkt bereits grossen Schaden angerichtet. Die schwarz glänzenden Käfer mit ihren weissen Flecken und den langen Fühlern sind relativ auffällig (siehe Bild). Sie schlüpfen im Frühsommer und führen zuerst einen Reifungsfrass an Kronenästen des Wirtsbaumes durch. Die Käfer sind träge Flieger und leben nur wenige Wochen. Während dieser kurzen Zeit legen die Weibchen Eier auf Bäume in der näheren Umgebung. Nach ca. zwei Wochen schlüpfen daraus die Larven. Ihre Entwicklung dauert zwei Jahre. Die Larven leben unter der Rinde und fressen sich tiefer ins Holz. Später werfen sie grobe Späne aus. Durch den Larvenfrass werden die Versorgungsbahnen des Baumes zerstört und die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen ist nicht mehr gewährleistet. Der Baum stirbt mit der Zeit ab. Aufgrund der Entwicklungsdauer von zwei Jahren schreitet die Vermehrung und Ausbreitung zwar nur langsam voran, bleibt aber zu Beginn meist ungemerkt. Natürliche Gegenspieler haben sich bislang noch nicht eingestellt.
Das Amt für Wald beider Basel, die Stadtgärtnerei Basel und das Landwirtschaftliche Zentrum Ebenrain der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Kanton Basel-Landschaft rufen die Bevölkerung auf, bei einem allfälligen Fund eines Käfers umgehend die zuständige kantonale Stelle zu informieren.
Kantonaler Pflanzenschutzdienst Basel-Stadt der Stadtgärtnerei Basel, Stephan Ramin, Rittergasse 4, 4001 Basel, Telefon 061 267 67 63, E-Mail stephan.ramin@bs.ch
Waldschutz des Amts für Wald beider Basel, Rufsteinweg 4, 4410 Liestal, Telefon 061 552 56 59, E-Mail afw@bl.ch
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