Asiatischer Laubholzbockkäfer: Bisher kein Baum-Befall, aber keine Entwarnung
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Nachdem im vergangenen Frühjahr in der Region Basel erstmals der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) nachgewiesen wurde, führte die Stadtgärtnerei Basel vergangenen Winter systematisch Kontrollen an Bäumen durch. Glücklicherweise wurden weder Käfer, Larven noch Spuren gefunden, die auf einen ALB-Befall hindeuten. Doch mit der wärmeren Jahreszeit beginnt die Flugphase der äusserst schädlichen Käfer. Die Stadtgärtnerei bittet um die Mithilfe der Bevölkerung.
In der Region Basel wurden im Mai 2012 im deutschen Weil am Rhein sowie im Rheinhafen in Birsfelden Larven des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) gefunden. Der bisher grösste Befall in der Schweiz wurde letzten Sommer in Winterthur entdeckt. In der Folge mussten dort – um eine weitere Ausbreitung des Käfers zu verhindern – über sechzig Bäume notfallmässig gefällt werden.
Letztes Jahr verfügte der Eidgenössische Pflanzenschutzdienst für sämtliche Gebiete im Umkreis von zwei Kilometern zu Fundorten unter anderem ein systematisches Baummonitoring. Die Stadtgärtnerei führt darum halbjährlich Baumkontrollen an ausgewählten Laubbäumen durch. Das erste Monitoring fand Ende 2012 statt. Speziell ausgebildete Baumkletterer suchten an rund 200 Laubbäumen im Hafengebiet Kleinhüningen, im Bereich Birskopf/Birsstrasse, auf den Sportanlagen Landauer und Hörnli sowie im Bereich Friedhof am Hörnli nach Käferspuren wie Larven, Bohrspäne und Ausflugslöcher. Keine der gefundenen Larven bestätigte sich als ALB.
Trotzdem besteht kein Grund zur Entwarnung: ALB-Larven entwickeln sich während zwei Jahren in Baumstämmen, Kronen und Ästen. Sie sind von aussen nur schwer zu erkennen, bringen aber Bäume innert weniger Jahre zum Absterben. Sobald es wärmer wird, schlüpfen die Käfer, fliegen aus und legen erneut Eier. Um die Ausbreitung des ALB’s zu verhindern, muss bei einem Befall sofort gehandelt werden. Eine Bundesverfügung sieht darum vor, befallene Bäume unabhängig ihres Standortes umgehend zu fällen. Ergänzend dazu sind regelmässige Baumkontrollen sowohl auf öffentlichem Grund als auch in Privatgärten erforderlich.
Wachsamkeit ist der beste Schutz. Die Stadtgärtnerei ist auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Anzeichen eines ALB-Befalls müssen sofort dem Kantonalen Pflanzenschutzdienst Basel-Stadt unter 061 267 67 63 mitgeteilt werden. Sichtbare Befallssymptome sind kreisrunde Ausbohrlöcher mit einem Durchmesser von 10–15mm, Bohrspäne, trichterförmige Nischen in der Rinde für die Eiablage und der daraus austretende Saftfluss. Die Käfer selbst sind ohne Fühler etwa 25 bis 35mm lang, glänzend schwarz mit etlichen unregelmässigen weissen Flecken auf den Flügeldeckeln. Die Fühler sind deutlich länger als der übrige Körper. Bei einem ALB-Verdacht ist die Stadtgärtnerei sehr dankbar um Fotos oder lebendige Exemplare, die am besten mit einem Glasbehälter (z. B. Konfitürenglas) eingesammelt werden. Immer wieder kommt es zu Verwechslungen mit anderen Käfern. So können die Fachpersonen der Stadtgärtnerei den fotografierten oder gefangenen ALB als solchen identifizieren.
Hinweise
Weitere Hinweise sowie Bilder des Käfers und Käferspuren sind unter www.stadtgaertnerei.bs.ch/oekologische-verantwortung/schaedlinge-krankheiten/asiatischer-laubholzbockkaefer.html einsehbar.
Weitere Auskünfte
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