Früh erkannte der Kanton Basel-Stadt auf der Erlenmatt die einmalige Chance, einen ganzen Stadtteil von Grund auf neu zu entwickeln. Er plante einen Quartierpark für ein Wohnquartier, das erst im Entstehen war und es noch immer ist. Aus einem unzugänglichen Areal wurde ein heiss diskutiertes Zukunftsprojekt, an dessen Entstehungsprozess die Bevölkerung entscheidend mitwirkte. Der ursprüngliche Verwendungszweck des Areals – auf der Erlenmatt befand sich früher der Güterbahnhof der Deutschen Bahn – ist auch heute noch gut erkennbar und macht es einzigartig. Vorhandene Materialrelikte wie Schienen oder Betonplatten wurden für die Neugestaltung bewusst wiederverwendet.

Ehemalige Bahnareale werden oft von seltenen Pflanzen- und Tierarten besiedelt, die einen trockenen, steinigen Lebensraum brauchen. So weist auch die Erlenmatt eine ökologisch sehr wertvolle Flora und Fauna auf. Die Wiesen des Erlenmattparks liegen alle in der Naturschutz- oder in der Naturschonzone, für sie gelten spezielle Anforderungen bezüglich Pflege und Entwicklung. Diesen Umstand berücksichtigte die Raymond Vogel Landschaften AG gekonnt, indem sie vor allem im Nordteil des Parks vielfältige, trockene Flächen für wärmebedürftige Tiere und Pflanzen vorsieht und ein Mosaik von neu besiedelbaren Flächen entstehen lässt.

Bei ihrer Planung schenkte die Raymond Vogel Landschaften AG unter anderem dem Wind, der von der Wiese her das Quartier belüftet, besondere Aufmerksamkeit. Während der Raum im Westen offen und frei bleibt, stehen die Bäume im Osten des Parks. So findet im sonnigen Westteil die Natur auf kiesigen, humusarmen Böden für sie optimale Bedingungen vor, während der Ostteil den Menschen genügend Schatten für Sport, Spiel und Erholung bietet.

Die angrenzenden Quartiere bieten Kindern und Jugendlichen nur wenig Spielmöglichkeiten und Orte, um sich zu treffen. Die Stadtgärtnerei, der die Planung und Umsetzung eines neuen Spielplatzes für diverse Altersgruppen oblag, suchte deshalb nach speziell für diesen Ort geeigneten Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten. Heute laden ein facettenreicher Spielplatz mit Wasserspielen, Klanginstallationen und Klettermöglichkeiten, ein Brunnen sowie diverse Sitz- und Liegemöglichkeiten Jung und Alt zum Verweilen ein.

Die Preisverleihung fand am 29. Juni in festlichem Rahmen im Erlenmattpark statt. Der Präsident des Schweizer Heimatschutzes, Philippe Biéler, überreichte dem Landschaftsarchitekten Raymond Vogel den mit CHF 25'000 dotierten Schulthess Gartenpreis. Hans-Peter Wessels gratulierte in seiner anschliessenden Rede dem Gewinner und bedankte sich bei der Quartierbevölkerung für das grosse Engagement bei den Mitwirkungsprozessen und in der Begleitgruppe. Sein Dank ging auch an die Stadtgärtnerei für die hervorragende Projektbegleitung.