Den Tag des Baumes Ende April nahm die Stadtgärtnerei Basel zum Anlass, ihre neue Nachbarin in Unter Brüglingen, die Stiftung ProSpecieRara, mit einem Wild-Apfelbaum willkommen zu heissen. Die Baumpflanzung erfolgte in der Obstsammlung der Merian Gärten, in welcher in Zusammenarbeit mit ProSpecieRara bereits gegen 300 traditionelle Obstsorten angelegt wurden.

Regierungsrat Hans-Peter Wessels, der der Baumpflanzung beiwohnte und auch selbst Hand anlegte, zeigt sich bei seiner Rede erfreut über die räumliche Nähe der Stadtgärtnerei zu ProSpecieRara. Er zeigte sich zuversichtlich, dass sich die beiden Organisationen gegenseitig befruchten werden. ProSpecieRara sei eine gute Partnerin für einen Wissens- und Erfahrungsaustausch, engagieren sich doch beide Betriebe für mehr Biodiversität.

Während sich die Stadtgärtnerei für eine vielfältige Stadtnatur einsetzt und in ihren Grünanlagen darauf achtet, dass für einheimische Pflanzen und Tiere genügend Lebensräume zur Verfügung stehen, hat die Stiftung ProSpecieRara unter anderem die Erhaltung von 1800 Obstsorten zum Stiftungszweck. Mit dem ProSpecieRara-Label hat sie ein Gütesiegel geschaffen, das Produkte auszeichnet, die aus bedrohten Rassen und Sorten hergestellt werden.

Der Wild-Apfel ist ein Kulturgut, das seit Jahrtausenden zur Flora unserer Region gehört und von den Urmenschen, die hier siedelten, intensiv auch zu Nahrungszwecken genutzt worden ist. Fälschlicherweise wird oft davon ausgegangen, dass der Holzapfel der Vorfahre unseres heutigen Kulturapfels ist. Während unser Tafelobst seinen Ursprung in Asien hat, sind die Früchte des Wild-Apfels holzig und entsprechen unseren heutigen Geschmacksansprüchen nicht mehr. So ist der Wild-Apfel in Vergessenheit geraten und heute stark gefährdet. Nach wie vor ist er aber ein wichtiges Element der einheimischen Artenvielfalt und somit schützenswert. Mit der Pflanzung eines Wild-Apfelbaumes setzten die Stadtgärtnerei Basel und ProSpecieRara ein Zeichen, die Biodiversität zu erhalten und zu fördern.