Amt für Mobilität testet „Fahrradstrassen“
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) testet das Amt für Mobilität von Juli 2016 bis September 2017 sogenannte Fahrradstrassen. Im Rahmen eines eidgenössischen Pilotprojekts in mehreren Städten haben Velofahrende auf Teilen des St. Alban-Rheinweg und der Mülhauserstrasse Vortritt gegenüber von rechts kommenden Fahrzeugen.
Fahrradstrassen, wie man sie aus Holland, Belgien, Deutschland und Österreich kennt, sollen auch in der Schweiz möglich werden. Auf den Fahrradstrassen sollen Velofahrende rascher an ihr Ziel kommen. Fahrradstrassen sind Strassenabschnitte mit Tempo 30, jedoch ohne die sonst üblichen Rechtsvortritte. Velofahrende aber auch Autofahrerinnen und Autofahrer auf einer Fahrradstrasse sind gegenüber den einmündenden Quartierstrassen vortrittsberechtigt. Den Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern auf den Quartierstrassen wird mit den üblichen Signalen „Stop“ oder „kein Vortritt“ der Vortritt entzogen.
Auf dem St. Alban-Rheinweg, zwischen dem Mühleberg und der Farnsburgerstrasse sowie auf der Mülhauserstrasse zwischen dem Kannenfeldplatz und der Elsässerstrasse richtet das Amt für Mobilität je eine Fahrradstrasse ein. Dazu wird die Fahrbahn mit einem zwei Meter grossen Velo-Symbol markiert. Jeweils am Anfang der Strassenabschnitte steht zudem eine Signaltafel. Die grossen Velo-Markierungen sind nach jeder Kreuzung erneut auf der Fahrbahn aufgebracht.
Als Pilotstrassen wurden verkehrsarme Strassen ausgewählt, die Teil des Basler Veloroutennetzes sind und bereits heute von Velofahrenden stark genutzt werden. Durch die Ummarkierung als Fahrradstrasse haben Velofahrende auf dem St. Alban-Rheinweg an sieben Kreuzungen Vortritt und können so flüssiger und ungehinderter am Rhein entlang fahren. Vom gewählten Abschnitt der Mülhauserstrasse erhofft man sich insbesondere auch Erkenntnisse über den Einfluss der dortigen Trottoirüberfahrten auf eine Fahrradstrasse. Fussgängerinnen und Fussgänger haben auf einer Trottoirüberfahrt Vortritt gegenüber allen Fahrzeugen. In keiner der anderen Pilotstrassen der am Projekt beteiligten Schweizer Städte gibt es Trottoirüberfahrten. Als Teil des Projekts Fahrradstrasse soll die Mülhauserstrasse zwischen dem Kannenfeldplatz und der Elsässerstrasse zudem neu in eine Tempo-30-Zone umgewandelt, was den Verkehr dort auch langfristig beruhigen soll.
Die Einführung von Fahrradstrassen in der Schweiz benötigt rechtliche Anpassungen. Das eidgenössische Pilotprojekt Fahrradstrassen des ASTRA soll zeigen, ob die Einführung von Fahrradstrassen in der Schweiz sinnvoll ist. Dafür werden Befragungen und Beobachtungen in den jeweiligen Strassen durchgeführt. In Basel haben die Vorhererhebungen letzte Woche stattgefunden. Im September 2016 und September 2017 finden erneut Befragungen und Beobachtungen statt. Auch die Städte Zürich, Luzern, St. Gallen, Bern und La Chaux-de-Fonds beteiligen sich am Pilotprojekt. Nach Ende der Pilotphase im September 2017 entscheidet das ASTRA, ob Fahrradstrassen schweizweit möglich sein sollen.
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