Ein neuer Rheinuferweg für Basel und das ganze Dreiland
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Heute Samstag, 23. April 2016 hat Regierungsrat Hans-Peter Wessels zusammen mit Repräsentanten aus dem Dreiland den grenzüberschreitenden Rheinuferweg zwischen Basel und Frankreich feierlich eröffnet. Auf dem Elsässerrheinweg, dem Schweizer Teil der neuen Verbindung für Fussgänger/innen und Velofahrende, laden grosszügige Terrassen und Schwimmerausstiege zum Flanieren, Schwimmen und Verweilen ein.
Der grenzüberschreitende Rheinuferweg von der Dreirosenbrücke in Basel bis zur Dreiländerbrücke in Huningue und Weil am Rhein ist seit heute zugänglich. In seiner Ansprache anlässlich der Eröffnung freute sich der Regierungsrat Hans-Peter Wessels, Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements, dass mit dem Rheinuferweg die Bevölkerung einen neuen Zugang zum Rhein erhält. Auch Philippe Richert, Président de la Région Alsace Champagne-Ardenne Lorraine, Eric Straumann, Président du Conseil départemental du Haut-Rhin, Jean-Marc Deichtmann, Maire de Huningue, Christoph Huber, Erster Bürgermeister Weil am Rhein und Monica Linder-Guarnaccia, Geschäftsleiterin IBA BASEL 2020 zeigten sich sehr zufrieden mit dem grenzüberschreitenden Projekt. Zusammen enthüllten sie an der Grenze eine Gedenktafel anlässlich der Eröffnung. Anschliessend konnte die Bevölkerung des Dreilands, den grenzüberschreitenden Rheinuferweg zum ersten Mal begehen. Als Teil des Festaktes spielte das Blechbläserensemble des Sinfonieorchesters Basel an der Grenze. Mit einem Fährdienst zwischen Weil am Rhein und dem Dreiländereck in Basel sorgte das Ölwehrboot „BIBO Regio“ am Nachmittag für einen trinationalen Rundweg von Basel über Huningue nach Weil am Rhein und zurück.
Auf Schweizer Seite ist der Elsässerrheinweg in mehrere Ebenen und Terrassen unterteilt. Kalksteinmauern überbrücken die bis zu zwölf Meter Höhenunterschied zwischen Rhein und Novartis Campus. Die Mauern nehmen die Bewegung der Flussströmung auf und führen sie in den geschwungenen Wegen weiter. Über Treppen und Rampen können Spaziergängerinnen und Spaziergänger zwischen den einzelnen Ebenen hin- und her wechseln. Velofahrende müssen sich auf den oberen, hochwassersicheren Weg beschränken. Dort laden kleine Kiesplätze mit Sitzbänken unter Bäumen zum Verweilen ein. Auf dem unteren Weg finden Rheinschwimmer und Rheinschwimmerinnen vier neue Ausstiege – zwei Treppen und zwei Leitern – sowie vier Duschen. Nahe bei der Dreirosenbrücke gewähren auf dem Promenadenweg „archäologische Guckrohre“ einen Blick auf die Überreste der keltischen Siedlung Basel-Gasfabrik, die 100 v. Chr. hier lag. Das zum Novartis Campus gehörende Restaurant Lokami öffnet sich zur Rheinpromenade hin auf einen Kiesplatz mit Boulevardgastronomie und ist für die Bevölkerung zugänglich. Neugeschaffene Uferböschungen dienen am Fusse des neuen Rheinwegs Fischen und weiteren Wasserlebewesen als Lebensraum. Dafür wurden zwei Unterstände für Biber in die Böschungsmauer gebaut und mehrere schützende Uferausbuchtungen angelegt. Ihre Lebensräume im Elsass, am Hochrhein und an der Ergolz sollen sich über den Rhein vernetzen. Der Elsässerrheinweg ist nicht nur ab sofort für Spaziergängerinnen, Velofahrende oder Schwimmer freigegeben, sondern auch für Fischerinnen und Fischer. Das Amt für Umwelt und Energie passt die Kantonale Fischereiverordnung entsprechend an.
Vom St. Johannspark aus erreichen Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Velofahrende den Rheinuferweg über einen neuen, 110 Meter langen Verbindungssteg. Vom Voltaplatz und über die heutige Fabrikstrasse soll ab Herbst 2016 zudem eine Rampe oben an die bereits gebaute grosszügige Treppe aus Tessiner Gneis auf der Nordseite der Dreirosenbrücke führen.
Der neue Elsässerrheinweg in Basel wird nach der Landesgrenze bis zur Dreiländerbrücke in Huningue weitergeführt. Von dort können Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Velofahrende über die bestehende Dreiländerbrücke bis nach Weil am Rhein spazieren beziehungsweise radeln. Ein Dichterweg mit 24 Tafeln mit baseldeutschen, elsässischen und badischen Gedichten verbindet Basel, Huningue und Weil am Rhein. Dem grenzüberschreitenden Rheinuferweg wurde das Label „IBA Basel 2020“ verliehen, weil es sich durch seine Fähigkeit, Menschen und Räume auf regionaler Ebene miteinander zu verbinden, einen grenzüberschreitenden Arbeitsprozess und die grosse Motivation der Projektträger auszeichnet.
Der grenzüberschreitende Rheinuferweg wurde dank dem Agglomerationsprogramm Basel vom Bund mit 3.45 Millionen Franken unterstützt. Der Bau des Rheinuferwegs kostete auf der Schweizer Seite gut 27 Millionen Franken. Davon entfallen circa 13 Millionen Franken auf Baumeisterarbeiten und rund 7 Millionen Franken auf die Kalksteinverkleidung. Der Rheinuferweg wurde möglich durch eine 2005 geschlossene Vereinbarung zwischen dem Kanton Basel-Stadt und der Novartis. Mit Ausnahme der Verbindungswege zum Rhein und des Wegs entlang des Rheins, hat Novartis den grösseren Teil des ehemaligen Rheinhafens St. Johanns sowie weitere direkt mit dem Novartis Campus verbundene Grundstücke vom Kanton erworben. Der Rheinhafen St. Johann wurde anschliessend abgebrochen und der Novartis Campus erweitert.
Bis die Sanierung des Areals der ARA STEIH abgeschlossen ist, ist der Rheinuferweg auf der französischen Seite nur an den Wochenenden von Freitag 17 Uhr bis Montag 7 Uhr zugänglich. Dies gewährleistet den reibungslosen Ablauf der laufenden Sanierungsarbeiten. Nach Abschluss der Deponiesanierung, voraussichtlich 2017, wird der Rheinuferweg auch auf der französischen Seite durchgehend geöffnet sein.
Hinweise
Zahlen & Fakten zum Elsässerrheinweg
Landschaftsarchitektur: Hager Partner AG, Zürich
Fachplaner: Staubli Kurath Partner AG, Zürich
Planung: 2008-2014
Bau: 2014-2016
Fläche: 15`000 m²
Länge Promenade: 600 m
Mauerlänge insgesamt: 2 km
Ansichtsfläche Mauer: 10`000 m²
Gesamtprojektkosten: 27 Mio. CHF
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