Am Samstag, 17. September 2016, ist der internationale «Tag des Friedhofs». Die Stadtgärtnerei Basel bietet zwischen 10 bis 15 Uhr kostenlose Führungen auf dem Wolfgottesacker an. Interessierte erfahren Wissenswertes zum historischen Friedhof und den dort beerdigten Persönlichkeiten sowie zur Parkpflege und dem Umgang mit den Naturwerten der Anlage. Eine Programmübersicht:

Der unter Denkmalschutz stehende Friedhof mit seinen altehrwürdigen Grabmalen ist noch immer in Betrieb. Die vor einem Jahr aufwändig renovierte Kapelle steht für Abdankungsfeiern bereit. Heute erfolgen jährlich rund 100 Urnenbestattungen und 20 Erdbestattungen in Familiengräbern. Auf einem Rundgang wird erläutert, wie die Nutzungsrechte eines historischen Grabes erworben und für den heutigen Gebrauch übertragen werden können.

Auf dem Wolfgottesacker sind zahlreiche prominente Basler und Baslerinnen beigesetzt. Der Autor und Journalist Hans A. Jenny nimmt die Besucher mit auf einen Rundgang zu ausgewählten Grabmalen und liefert während neunzig Minuten Hintergrundinformationen zu den einzelnen Schicksalen der Verstorbenen. Seine Führungen geniessen einen guten Ruf – sie zeugen von einem enormen Hintergrundwissen und sind stets spannend und pietätvoll aufgebaut.

Die Pflege und Entwicklung des Wolfgottesackers orientiert sich an einem Parkpflegewerk. Es definiert Entwicklungsziele und Massnahmen, nach denen der Friedhof heute und in Zukunft gepflegt werden soll. So stellt die Stadtgärtnerei beispielsweise mit gezielter Pflanzenwahl und entsprechender Pflege sicher, den Friedhof vom geschäftigen Treiben auf dem Dreispitz im Südwesten und der Einfahrtsschneise des Bahnhofs SBB im Nordosten abzuschirmen. Dies ist wichtig, denn das Gebiet ausserhalb der Friedhofmauern verdichtet sich rasch und rückt immer näher an die Friedhofsmauern heran. Um seine aktuelle Form, die nötige Ruhe sowie die Naturqualitäten beibehalten zu können, ist der Erhalt und die Pflege der grossvolumigen Vegetation sowie der Infrastruktur wesentlich. Der Wolfgottesacker bietet durch seine Artenvielfalt an Sträuchern, Hecken und Bäumen sowie mehreren Teichen wertvolle Lebensräume für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fledermäuse.

In den Besprechungszimmern des Kapellengebäudes beantworten von 10 bis 15 Uhr Fachleute der Stadtgärtnerei sowie von privaten Institutionen Fragen zu Gartenpflege, Bestattungsmöglichkeiten, Grabverkauf und Grabunterhalt. Steinmetze demonstrieren vor Ort, wie ein Grabstein entsteht.

Der «Tag des Friedhofs» wurde im Jahr 2001 in Deutschland ins Leben gerufen und lockt seither in zahlreichen deutschen und seit drei Jahren auch in Schweizer Friedhöfen jeweils viele Interessierte und Neugierige an. Die Führungen auf dem Wolfgottesacker sind kostenlos. Besucher sind gebeten, für die Anreise die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Die Station M-Park der Tramlinien 10 und 11 befindet sich direkt vor dem Haupteingang des Friedhofs.