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Rot, Gelb, Grün – so bleibt der Verkehr im Fluss

Medienmitteilung

Bau- und Verkehrsdepartement

1950 gingen bei der Schifflände und auf dem Claraplatz die beiden ersten Basler Ampeln in Betrieb. Unterdessen gibt es in der Stadt 128 Lichtsignalanlagen, die dafür sorgen, dass Fussgänger, Velofahrerinnen, Autofahrende und der öffentliche Verkehr gut aneinander vorbei kommen. Hinter den Ampeln, die wir manchmal schätzen und manchmal verteufeln, steckt ein ausgeklügeltes System – zwischen der Idee, eine Kreuzung mit Lichtsignalanlagen zu regeln, und der Inbetriebnahme der Ampeln können im Extremfall Jahre vergehen. Zudem verlangt die Mobilität der Zukunft auch den Ampeln einiges ab.

Foto: 1949_Verkehrspolizist

Sommerprogramm 2017:
Hinter den Ampeln in der Stadt steckt ein ausgeklügeltes System


Der Einsatz der weltweit ersten Ampel in London war von kurzer Dauer: Nur ein knappes Jahr nach ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1868 explodierte die mit Gas betriebene Ampel – London wagte ein halbes Jahrhundert lang keinen weiteren Versuch mehr. Basel machte seine ersten Erfahrungen mit Ampeln im Jahr 1950: Bei der Schifflände und bei der Rebgasse am Claraplatz nahmen am 3. Januar die beiden ersten Lichtsignalanlagen der Stadt ihren Betrieb auf und ersetzten erstmals die Verkehrspolizisten, die bis dahin den Verkehr an Kreuzungen geregelt hatten. Heute gibt es in Basel insgesamt 128 Lichtsignalanlagen, die als Systeme funktionieren, zu denen jeweils mehrere Ampeln gehören.

Eine der komplexesten Lichtsignalanlagen von Basel steht beim Schützenhaus: Zu ihr gehören 73 Ampeln mit insgesamt 159 Lampen, die mit Hilfe eines ausgeklügelten Systems alle sinnvoll aufeinander abgestimmt geschaltet werden müssen. Das Steuergerät – das „Gehirn“ der Anlage – verarbeitet die Signale von insgesamt 144 sogenannten Informationspunkten: Dazu gehören beispielsweise 54 Detektoren sowie die Meldungen von Trams und Bussen, die durch fahren möchten. Die Vielzahl an eingehenden Informationen zeigt, wie anspruchsvoll das Regeln des Verkehrs auf einer Kreuzung ist. Ohne die Lichtsignalanlagen würden Fussgänger, Velo- und Autofahrende sowie der öffentliche Verkehr nicht aneinander vorbei kommen, der Verkehr käme zum Erliegen.

Grundsätzlich kann der Verkehrsfluss an einer Kreuzung auf vier Arten geregelt werden: über den Rechtsvortritt, mit Hilfe von Vortrittssignalen, durch einen Kreisel oder mit einer Lichtsignalanlage – kurz LSA. Die Wahl fällt jeweils dann auf eine LSA, wenn die Sicherheit nicht anders zu gewährleisten ist oder sie wegen finanzieller Überlegungen die effizienteste Lösung darstellt. Die Realisierung einer LSA dauert aufgrund der geschilderten Komplexität rund sechs Monate. Um alles korrekt programmieren zu können, müssen die Verkehrsexperten den gesamten Verkehrsablauf auf der Kreuzung und rund um die Kreuzung mit Hilfe von Computerprogrammen simulieren und die Funktionstüchtigkeit nachweisen. Hinzu kommt vorgängig ein längerer Prozess, der die Finanzierung, die Planung oder die Koordination mit anderen Projekten umfasst. Alles in allem können zwischen der Idee und der Inbetriebnahme einer LSA im Extremfall Jahre vergehen. Auch nach der Inbetriebnahme sind Korrekturen und Optimierungen nötig, bevor die LSA in den ordentlichen Betrieb übergehen kann. Die Steuergeräte der LSA sind an den zentralen Verkehrsrechner angeschlossen, der die Lichtsignalanlagen miteinander vernetzt.

Die Welt der LSA befindet sich ständig im Wandel: In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Ampeln mit energiesparenden LED-Leuchtmitteln ausgestattet, zu den gewöhnlichen Ampeln kamen kleinere Veloampeln hinzu und an einigen Standorten kommen Wärmebildkameras zum Einsatz. Sehbehinderte können sich mit eigenem Taster anmelden und erhalten ihr fühl- und hörbares Signal. Einige weitere Herausforderungen werden nicht lange auf sich warten lassen. So werden künftig zum Beispiel selbstfahrende Autos Informationen an die Lichtsignalanlagen senden, was zu einem ständigen Datenaustausch führt. Zudem dürften vermehrt Kameras zum Einsatz kommen, die unter anderem das Fussgängeraufkommen ermitteln und ihre Daten an die LSA senden, die zur passenden Grün-Schaltung zugunsten der Fussgängerinnen und Fussgänger führen. Schliesslich könnten Lichtbänder im Strassenbelag die hochhängenden Ampeln dereinst ergänzen.

Weitere Auskünfte

Clemens Huber Tel. +41 61 267 81 78 Leiter Verkehrssteuerung, Amt für Mobilität

Bau- und Verkehrsdepartement

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