Die Stadtgärtnerei pflanzt im Schützenmattpark eine Edel-Kastanie anlässlich des Internationalen Tags des Baumes
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Der 25. April ist der Internationale Tag des Baumes. Aus diesem Anlass pflanzte die Stadtgärtnerei im Schützenmattpark eine Edel-Kastanie, den Baum des Jahres 2018. Dieser Standort wurde bewusst gewählt, denn die Edel-Kastanie braucht einen tiefgründigen Parkboden und sie bietet eine interessante Ergänzung zum bereits vielfältigen Gehölzbestand im Schützenmattpark.
Die Edel-Kastanie – mit lateinischem Namen Castanea sativa – ist Baum des Jahres 2018. Anlässlich des «Internationalen Tag des Baumes» pflanzte die Stadtgärtnerei heute, 25. April, im Schützenmattpark eine junge Edel-Kastanie. Hier bereichert sie den bereits vielfältigen Baumbestand und findet die geeigneten Standortbedingungen. Der Jungbaum steht im westlichen Teil des Parks – zwischen Pavillon und Wielandplatz. Vor der Baumpflanzung gab es eine Führung durch den Schützenmattpark, bei der die Teilnehmenden Wissenswertes zur Geschichte und Gestaltung des Schützenmattparks sowie über die Edel-Kastanie selbst erfuhren.
Die Edel-Kastanie – auch Ess-Kastanie genannt – gehört zur Familie der Buchengewächse und ist verwandt mit den Rot-Buchen und den Eichen. Hingegen ist sie mit den Rosskastanien nicht verwandt. Die gemeinsame Bezeichnung stammt von den ähnlichen Früchten. Doch während die einen edel und essbar sind, sind diejenigen der Rosskastanien bitter und nur als Tierfutter verwendbar. Die ursprünglich aus Südosteuropa und Kleinasien stammende Edel-Kastanie liebt Wärme! Und so kommen Edelkastanien in der Schweiz hauptsächlich im Tessin und im Wallis sowie in den Südtälern des Kantons Graubünden vor. Im Bergell befindet sich sogar einer der grössten Edel-Kastanienwälder Europas. In ihren natürlichen Verbreitungsgebieten werden die Kastanienbäume 20-30 Meter hoch und können mehrere Jahrhunderte alt werden. Nördlich der Alpen gedeihen sie nur in milden Lagen und wurden bisher kaum älter als 200 Jahre. Ihre Früchte reifen nur in guten Jahren und bleiben kleiner als bei Bäumen, die im Süden gedeihen.
Auch im sonnenverwöhnten Basel gedeihen Edel-Kastanien recht gut. In den öffentlichen Grünanlagen wachsen aktuell 29 Edel-Kastanien. Sie wurden alle in den letzten zwei Jahrzehnten gepflanzt. Der älteste Baum ist etwa 30-jährig und steht seit 18 Jahren am Claraplatz. Mit dem wärmer werdenden Klima verbessern sich die Wachstumsbedingungen für Edel-Kastanien.
Die Früchte der Edel-Kastanie sind als „Marroni“ weit bekannt. Die nahrhafte Nussfrucht war früher für eine breite Bevölkerungsschicht ein wichtiges Nahrungsmittel. Damals verarbeitete man unter anderem die mineral- und nährstoffreichen Kastanien zu Mehl, um bei Getreidemangel Brot zu backen. Geröstet, gefroren, frisch oder püriert sind Marroni heute als Zwischenverpflegung in der kälteren Jahreszeit oder als Beigabe zu Fleisch und Gemüse oder als Dessert sehr beliebt.
Bei der Pflege der Edel-Kastanie haben die Mitarbeitenden der Stadtgärtnerei auf eine Krankheit und einen Schädling ein besonderes Augenmerk: Der Kastanienrindenkrebs ist eine ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammte Pilzkrankheit. Nachdem sie 1904 in Amerika eingeschleppt wurde und dort die grossen Bestände der Amerikanischen Kastanie praktisch auslöschte, tauchte sie 1938 in Europa auf. Obwohl die europäische Kastanie weniger empfindlich reagierte, richtete diese Krankheit auch in den Mittelmeerländern grossen Schaden an. In Basel ist die Krankheit bisher zum Glück wenig verbreitet.
Ebenfalls aus Asien stammen die 2009 erstmals in der Schweiz aufgetauchten Edel-Kastanien-Gallwespen. Die kleinen Insekten legen ihre Eier in die Knospen der Edel-Kastanie. Statt Blätter oder Früchte bilden sich daraus gallenartige Gebilde, in denen sich die Insektenlarven entwickeln. Starker Befall reduziert die Trieb- und Fruchtbildung und führt zu schütteren Baumkronen. Nach bisherigen Erkenntnissen stirbt der Baum jedoch nicht ab. Auch in Basel wurde die Gallwespe an Edel-Kastanien vor zwei Jahren entdeckt. Gleichzeitig trat jedoch auch eine Schlupfwespenart auf, die in südlichen Ländern zur natürlichen Regulation eingeführt wurden. Diese parasitiert die Gallwespe und hält damit den Schaden klein.
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