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Alpenfledermaus im Kanton Basel-Stadt gesichtet

Medienmitteilung

Bau- und Verkehrsdepartement

Im August 2025 konnte im Kanton Basel-Stadt erstmals eine Alpenfledermaus (Hypsugo savii) nachgewiesen werden. Dieser Nachweis ist für die Region sehr erfreulich, da viele Fledermäuse in der Schweiz stark unter Druck stehen. Mit dem Fund der Alpenfledermaus zählt der Kanton Basel-Stadt bereits 23 der insgesamt 30 in der Schweiz vorkommenden Fledermausarten. Viele davon sind jedoch gefährdet oder seit der Jahrtausendwende im Kanton nicht mehr nachgewiesen worden. Alle Arten sind bundesrechtlich geschützt. Der Kanton Basel-Stadt trägt für den Schutz und Erhalt der hier vorkommenden Fledermausarten deshalb eine grosse Verantwortung.

Alpenfledermaus
Alpenfledermaus
© Céline & Nicolas Martinez-Ernst

Eine Alpenfledermaus wurde am Centralbahnplatz verletzt aufgefunden und der Notpflegestelle für Fledermäuse übergeben. Aufgrund der Meldung konnte die Fledermaus fachgerecht versorgt und auf ihre Art bestimmt werden. So konnte, wie bereits einen Monat zuvor im Kanton Basel-Landschaft, ein Erstnachweis einer Alpenfledermaus erbracht werden. Am Beispiel der Alpenfledermaus wird deutlich, wie wertvoll Fundmeldungen für das bessere Verständnis der Fledermausvorkommen sein können. Die Alpenfledermaus wurde gesund gepflegt und anschliessend in der Nähe ihres Fundortes wieder freigelassen.   

Der Siedlungsraum wird von verschiedenen Fledermausarten als Lebensraum genutzt. Tagsüber schlafen die Mehrheit aller hier vorkommenden Fledermausarten in kalten Dachstöcken oder in Spalten an Gebäuden. Nachts jagen sie in naturnahen Parkanlagen, Gärten oder Baumkronen nach Insekten. Speziell im Siedlungsraum sind sie auf eine gute Verzahnung von Grünflächen und Tagesschlafquartieren angewiesen. 

Fledermäuse sind im Siedlungsraum vielen Gefährdungen ausgesetzt. Neben dem Verlust geeigneter Gebäudequartiere gehört die Lichtverschmutzung zu den einschneidendsten Beeinträchtigungen. Mit dem voranschreitenden Herbst werden die Tage kürzer, und das Fehlen von natürlichem Licht führt dazu, dass wir stärker auf künstliche Lichtquellen angewiesen sind. Als nachtaktive Säugetiere sind Fledermäuse besonders empfindlich gegenüber künstlicher Beleuchtung. Weil die meisten Fledermäuse zum Schutz vor Fressfeinden ausschliesslich bei Dunkelheit nach Insekten jagen, sind sie auch im urbanen Raum auf dunkle Lebensräume angewiesen. Dunkle Korridore wie Baumalleen mit dichten Baumkronen oder unbeleuchtete Häuserzeilen helfen Fledermäusen von ihrem Tagesschlafquartier ins Jagdgebiet zu gelangen. 

Die Stadtgärtnerei Basel setzt sich mit verschiedenen Partnern für den langfristigen Schutz der Fledermäuse im Kanton Basel-Stadt ein und führt verschiedene Förderprojekte durch. Im Vordergrund steht dabei der Erhalt und die Neuschaffung von Fledermausquartieren sowie die Reduktion künstlicher Beleuchtung rund um ihre Quartiere und Jagdlebensräume. So werden die Parkanlagen im Stadtgebiet zum Schutz nachtaktiver Tiere nicht beleuchtet und sind für Fledermäuse von grosser Bedeutung. Grosse kalte Dachstöcke, wie sie heute meist nur noch in Kirchen und Schulhäusern zu finden sind, sind für gefährdete Arten wie für das Graue Langohr oder die Breitflügelfledermaus überlebenswichtig. Der Erhalt solcher Dachstöcke hat daher Priorität. Mit einfachen Massnahmen lassen sich geeignete Einflugöffnungen in Dachstöcken oder bessere Versteckangebote im Innern eines Dachstocks schaffen und so für Fledermäuse attraktiv gestalten. Die Stadtgärtnerei führt zudem regelmässig Monitorings durch, um die Bestandsentwicklung zu beobachten.

Damit Fledermäuse im Kanton Basel-Stadt auch langfristig eine Überlebenschance haben, sind sie auf die Unterstützung der Bevölkerung und der Politik angewiesen. Wer selbst aktiv werden möchte, kann sich über die Stiftung Fledermausschutz oder die Regionale Koordinationsstelle Fledermausschutz informieren. Aufgefundene geschwächte oder verletzte Fledermäuse können jederzeit dem Fledermausschutz-Nottelefon (Tel. 079 330 60 60) gemeldet werden. 

Weitere Auskünfte

Bettina Knobel, Projektleiterin Naturschutz

Bau- und Verkehrsdepartement, Stadtgärtnerei, Regionale Koordinationsstelle Fledermausschutz Basel-Stadt

Bau- und Verkehrsdepartement

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