Siegerprojekt Basel SBB West: Einbindung und grosszügiges Dach überzeugen
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Gemeinsame Medienmitteilung mit der SBB
Das Team Penzel Valier gewinnt mit seinem Projektvorschlag den Studienauftrag für den Perronzugang Margarethen und die neue Margarethenbrücke. Das Siegerprojekt fügt sich harmonisch ins Stadtbild ein und schafft mit seinem ausgedehnten Dach eine grosszügige neue Bahnhofshalle. Bund, Kanton und SBB wollen das Gesamtprojekt «Basel SBB West» nun weiterentwickeln und in den 2030er-Jahren umsetzen.

Bund, Kanton und SBB wollen den Bahnhof Basel SBB für mehr Reisende ausbauen, die Halteorte der Züge nach Westen verschieben und dort den Zugang zu Bahn- und städtischem ÖV verbessern. Zwei Grossprojekte unter der Bezeichnung «Basel SBB West» verbinden diese beiden Ziele: der Perronzugang Margarethen und die neue Margarethenbrücke.
Studienauftrag für städtebaulich überzeugende Lösungen
Seit April 2024 erarbeiteten sechs Planungsteams im Rahmen eines Studienauftrags Lösungen für die Gestaltung der beiden Bauwerke. Sie bestehen jeweils aus Fachleuten aus den Bereichen Städtebau, Architektur, Denkmalpflege, Ingenieurbau, Landschaftsarchitektur und Bauphasenplanung. Auftraggeber dieses standardisierten Wettbewerbsverfahrens sind SBB und Kanton Basel-Stadt. Ende Mai 2025 bestimmte ein Beurteilungsgremium aus fünf unabhängigen Fachpersonen und je zwei Vertretern von SBB und Kanton das Siegerprojekt.
Ausgedehntes und begrüntes Dach als zentrales Element
Dieses Siegerprojekt stammt vom Team Penzel Valier. Zentrales Element des Projekts ist ein ausgedehntes, hinsichtlich künftiger Ausbauten flexibel erweiterbares Dach. Dieses überspannt sowohl die neue Tramhaltestelle auf der Margarethenbrücke als auch die Perrons bis kurz vor die provisorische Passerelle. Es schafft so einen grosszügigen, hallenartigen Raum. Dank seiner Bauweise versorgt das Dach nicht nur die Perrons mit Tageslicht, sondern bietet gleichzeitig Fläche für Begrünung und Energieproduktion.
Halle SNCF bleibt im Bahnhof erhalten
Die kantonal denkmalgeschützte Halle SNCF wird in einem ersten Schritt leicht gekürzt vor den Westflügel versetzt. Dies ist nötig, weil deren Stützen am aktuellen Standort nicht mit der künftigen Lage der Gleise vereinbar sind. Wenn der neue Tiefbahnhof Basel SBB erstellt und die provisorische Passerelle nicht mehr nötig ist, wird das fehlende Teilstück auf dieser Fläche wieder errichtet. Mit diesen beiden Schritten bleibt die historische Halle im Kontext des französischen Bahnhofteils und in ihrer Funktion als Perronüberdachung erhalten.
Städtebaulich gute Einbindung der neuen Brücken
Das Projekt sieht für die beiden Brückenbauwerke eine schlanke Tragstruktur vor. Dadurch liegen die Übergänge zu den Quartieren tiefer als zu Beginn des Studienauftrags angenommen, insbesondere auf der Seite Gundeldingen. Dies ist städtebaulich wichtig. Denn die neue Margarethenbrücke wird höher sein als die bestehende Brücke. Grund dafür sind bahnbetriebliche Anforderungen. Tiefere Übergänge bedeuten folglich, dass die zuführenden Strassen weniger stark angehoben werden müssen.
Zusammenfassend hält das Beurteilungsgremium darum im Schlussbericht zum Siegerprojekt fest: «Dem sehr differenzierten Entwurf gelingt es, dem neuen Mobilitätsknotenpunkt eine angemessene städtebauliche und architektonische Gestalt zu verleihen und den Bahnhof SBB allseitig mit dem Stadtgewebe zu verknüpfen.»
Zwei Projekte in je dreistelliger Millionenhöhe
Das Siegerprojekt bildet nun die Grundlage für die weitere Projektierung der neuen Margarethenbrücke und des Perronzugangs Margarethen. Gemäss Schätzungen auf Grundlage des Siegerprojekts dürften sich die Kosten je Bauwerk auf einen niedrigen bis mittleren, dreistelligen Millionenbetrag belaufen. Genauere Kostenschätzungen sind Teil der jetzt folgenden Projektierungsarbeiten. Beim Perronzugang Margarethen sind Projektierung und Umsetzung grundsätzlich finanziert. Das Projekt ist Teil des Ausbauschritts 2035 des Bundes. Für die neue Margarethenbrücke haben sich Bund und Kanton verpflichtet, die Projektierung gemeinsam zu finanzieren. Die Finanzierung der Umsetzung ist noch nicht gesichert.
Umsetzung in den 2030er-Jahren
Grundsätzlich lassen sich die neue Margarethenbrücke und der Perronzugang Margarethen unabhängig voneinander realisieren. Ziel der SBB und des Kantons Basel-Stadt ist es jedoch, sie wenn immer möglich gemeinsam in den 30er-Jahren umzusetzen. Frühestmöglicher Baustart ist gemäss aktueller Einschätzung 2034. Das ist drei Jahre später als zuvor geschätzt. Grund für den später geplanten Baubeginn sind die sehr komplexen Anforderungen von Bahn, städtischem Verkehr und Denkmalpflege. Diese müssen und wollen SBB und Kanton bestmöglich berücksichtigen. Das verlängert zwar die Planungs- und Projektierungsphasen, ist aber unerlässlich, um ein bewilligungsfähiges Gesamtprojekt vorlegen zu können.
Weitere Informationen zum Gesamtprojekt, zur öffentlichen Projektausstellung (19. Juni bis 28. Juni 2025) und zum öffentlichen Infoanlass (25. Juni 2025) finden Sie auf der SBB Projektseite «Ausbauten 2030er Jahre: Basel West».
Hinweise
Folgenden komplexen Anforderungen muss das Gesamtprojekt genügen, damit die Chancen für eine Baubewilligung intakt bleiben:
- Bahnverkehr: Die SBB hat den Auftrag, das Projekt nicht bloss hinsichtlich eines Zielzustands zu planen, sondern für zwei Zustände: Der erste entspricht dem Zustand gemäss Ausbauschritt 2035 des Bundes und dem dazugehörigen Angebotskonzept. Der zweite Zustand – der Zielzustand – entspricht den Anforderungen des langfristigen Bahnausbaus. Dann soll der Bahnhof Basel SBB über einen Tiefbahnhof und ein Untergeschoss mit Unterführungen verfügen. Diesbezüglich ergab die Ende 2024 abgeschlossene und Ende April 2025 vom Bund veröffentlichte Vorstudie Kapazitätsausbau Knoten Basel (VKKB) neue Erkenntnisse.
- städtischer Verkehr: Die neue Margarethenbrücke muss in Kombination mit dem Perronzugang Margarethen bezüglich aller Verkehrsarten in die städtische Planung in und um den Bahnhof eingebunden werden: Das betrifft den städtischen öV, den Veloverkehr, den Fussverkehr und den motorisierten Verkehr.
- Denkmalpflege: Die historische Perronhalle des Bahnhofs SNCF steht unter kantonalem Denkmalschutz und ist als schützenswertes Schweizer Ortsbild inventarisiert. Eingriffe sind darum nur mit gut begründeten Nachweisen für deren Notwendigkeit und unter strengen Auflagen möglich. Deshalb war die Denkmalpflege ein zentraler Punkt des Studienauftrags.
_____________________________
Copyright Bilder: Die Grafik stammt von Wolfram Schildt. Grundriss und Visualisierungen stammen von «Penzel Valier / maaars architektur visualisierungen».
Weitere Auskünfte
SBB Medienstelle
Medienstelle Bau- und Verkehrsdepartement, Kanton Basel-Stadt
Bau- und Verkehrsdepartement
Öffnungszeiten
Mo - Fr 8.00 - 12.15 Uhr / 13.15 - 17.00 Uhr