Tram. Stadt. Zukunft. – Rund 170 Personen diskutierten die Rolle des Trams in der wachsenden Region Basel
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Wie wird der öffentliche Verkehr in Basel fit für die Zukunft? Welche Rolle spielt dabei das Tramnetz? Diesen Fragen widmete sich das öffentliche Forum «Tram. Stadt. Zukunft. Wohin bewegt sich Basel?» am Mittwochabend, 11. Juni 2025, in Basel. Rund 170 interessierte Personen aus Politik, Verbänden, Quartieren, Verkehrsplanung und Bevölkerung folgten der Einladung des Bau- und Verkehrsdepartements, um mehr über die Perspektiven und Herausforderungen der Tramnetzentwicklung in Basel zu erfahren.

Angesichts der schweizweiten Verzögerungen beim Bahnausbau und des abgelehnten Nationalstrassenausbaus kommt den lokalen ÖV-Netzen eine noch grössere Bedeutung zu. Im Zentrum des Forums stand deshalb der Beitrag des Trams zu einer lebenswerten, klimafreundlichen und wirtschaftlich starken Stadt. Nachdem letzte Woche der Grosse Rat die Weiterarbeit an der Tramnetzentwicklung gutgeheissen hat, richtete sich die Veranstaltung an die breite Öffentlichkeit. Ziel des Forums war es, etwas zum breiten gesellschaftlichen Dialog zur Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs beizutragen.
In vier kurzen Impulsreferaten wurde das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet:
Florence Brenzikofer, Nationalrätin und Präsidentin der IGÖV Schweiz, unterstrich die Bedeutung des Trams für eine klimafreundliche, flächeneffiziente und nachhaltige urbane Mobilität. Sie betonte dabei die Chancen, die der vom Bund in Auftrag gegebene Bericht «Verkehr ‘45» eröffnet, und plädierte für eine enge und konstruktive Zusammenarbeit aller Kantone der Region zugunsten eines konsequenten Ausbaus des Tramnetzes.
Martin Dätwyler, Direktor der Handelskammer beider Basel, zeigte auf, wie ein leistungsfähiger öffentlicher Verkehr zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Standortattraktivität beiträgt. Er betonte, dass die Mobilitätsinfrastruktur mit dem Wachstum der Region Schritt halten müsse – aus wirtschaftlicher Sicht sei das für den Standort Basel unerlässlich. Verkehrsinfrastrukturen seien ein zentraler Standortfaktor und der Schlüssel für eine starke, zukunftsfähige Region. Das Tramnetz 2030 leiste dabei einen wichtigen Beitrag.
Claudio Büchel, Dozent für Stadt-, Verkehrs- und Raumplanung und Leiter Angebot bei den Verkehrsbetrieben Glattal, zeigte am Beispiel Zürich auf, wie eng Stadt- und Tramnetzentwicklung miteinander verknüpft sind und wie die Glattalbahn als Motor der Stadtentwicklung gewirkt hat. Gleichzeitig betonte Büchel, dass es neben dem Ausbau auch ein intelligentes Netz- und Liniendesign brauche, das flexibel auf die sich verändernde Stadtentwicklung reagieren kann.
Im Anschluss erläuterten Regierungsrätin Esther Keller, Bruno Stehrenberger, Direktor BVB, und Frédéric Monard, Direktor BLT, die konkreten Elemente des Tramnetz 2030 – dem nächsten Schritt zur Weiterentwicklung des Tramnetzes in Basel. Ziel ist es, das Netz leistungsfähiger, robuster und zukunftsfähiger zu gestalten: Die stark belastete Innenstadt wird entlastet und neue Quartiere und Entwicklungsgebiete wie klybeckplus oder der Campus Gesundheit besser erschlossen. Gleichzeitig erhöht das Tramnetz 2030 die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit des Trambetriebs und verbessert die Ausweichmöglichkeiten bei Störungen. Auch die Erreichbarkeit wichtiger Umsteigepunkte wie Bahnhof SBB und Badischer Bahnhof wird verbessert, sodass deutlich mehr Menschen schneller ans Ziel kommen. Mit den vorgestellten Schlüsselprojekten – Margarethenverbindung, Tram Claragraben, Tram Petersgraben und Tram Klybeck – sichert der Kanton ein Tramnetz, das mit dem Wachstum an Wohnungen und Arbeitsplätzen in den kommenden Jahren Schritt hält.
In der abschliessenden Diskussion, moderiert von Martina Rutschmann, konnten die Menschen im Publikum ihre Fragen und Anliegen direkt einbringen. Mehrere Fragen gab es zur Margarethenverbindung. Esther Keller und Frédéric Monard erläuterten die Vorteile des Projekts – von der Entlastung der Innenstadt über die Möglichkeit eines S-Trams ins Leimental bis zur Entlastung des Gundelis vom MIV – sowie das gute Kosten-Nutzen-Verhältnis des Projekts. Ende dieses Jahres soll der Ratschlag zur Margarethenverbindung dem Grossen Rat vorgelegt werden.
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