Auf Antrag des Erziehungsdepartements hat der Regierungsrat eine Diskussion über die Durchführung eines Pilotprojekts Grundstufe geführt. Als Grundlage diente dem Regierungsrat der Antrag des Erziehungsrats, ein Pilotprojekt Grundstufe und Pilotprojekt durchzuführen. Weiter war der Regierungsrat in Kenntnis der Ergebnisse der Ende 2006 durchgeführten Vernehmlassung und der Zusammenfassung der Anhörung der Bildungs- und Kulturkommission zum Pilotprojekt. Vom Erziehungsdepartement wurde der Regierungsrat auch über die wichtigen Reformprojekte im Rahmen des Entwicklungsplans für die Volksschulen im Kanton Basel-Stadt, insbesondere das Modell 6/3 sowie das Vorhaben "Anpassung der Leitungsstrukturen an der Volksschule" und "Durchführung von vier Pilotprojekten von Schulen mit Tagesstrukturen" orientiert.

Der Regierungsrat steht der Grundstufe positiv gegenüber. Die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Kinder beim Schuleintritt sind heute eine Tatsache. Die Verbindung der zwei Kindergartenjahre mit dem ersten Primarschuljahr ist eine taugliche Massnahme, besser mit den vielfältigen Voraussetzungen, Fähigkeiten und Potenzialen der Kinder in der Schuleingangsphase umzugehen und den Übergang vom spielerischen zum schulischen Lernen gut zu gestalten. Die Möglichkeit, diese Schulstufe je nach Entwicklungsstand des Kindes in zwei oder vier Jahren durchlaufen zu können, bringt auch aus der Sicht des Regierungsrats Vorteile für die Kinder mit sich.

Weil der Kanton Basel-Stadt in der Projektkommission "Grund- und Basisstufe" der Erziehungsdirektorenkonferenz-Ost vertreten ist, wird es möglich sein, Evaluationsergebnisse von Pilotprojekten zu erhalten, auch wenn die Verhältnisse in den Kantonen und Gemeinden der Deutschen Schweiz nicht telquel vergleichbar sind mit der Situation im Kanton Basel-Stadt. Sollte die Aufnahme der Grundstufe ins HarmoS-Konkordat erfolgen, müsste der Kanton Basel-Stadt dann über eine Eingangsstufe befinden. Es scheint verantwortbar, dann diese neue Schulstufe, unterlegt mit Erfahrungen aus anderen Gemeinwesen, eingeführt würde. Nach heutiger Einschätzung würde ein solcher Beschluss der Erziehungsdirektorenkonferenz kaum vor dem Jahre 2015 umgesetzt werden können.

Die Ergebnisse der Diskussion bewogten das Erziehungsdepartement, auf ein Pilotprojekt zu verzichten. Mit diesem Entscheid trägt das Erziehungsdepartement den Bedenken der Mehrheit der Kindergarten- und Primarschullehrkräfte Rechnung. Der Verzicht auf die Durchführung eines Pilotprojekts Grundstufe soll einen Beitrag zur Entspannung der Situation leisten, die von vielen Lehrkräften wegen der Vielzahl der im nächsten Jahrzehnt zu erwartenden Änderungen als sehr belastend empfunden wird.