Die WBS hat in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Berufsbildung und Berufsberatung (AfBB) und dem Gewerbeverband Basel-Stadt den Übergang von der Schule in eine Berufslehre in den letzten drei Jahren optimiert. Zwei neue Angebote ergänzen im laufenden Schuljahr versuchsweise die Laufbahnvorbereitung der Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen.

Zum einen erbringt eine im WBS-Rektorat angesiedelte Lehrstellenkoordinationsstelle individuell angepasste Dienstleistungen gegenüber Schülerinnen und Schülern, welche sich um eine Lehrstelle bemühen, sowie gegenüber der Wirtschaft.

Der Lehrstellenkoordinator des Rektorats übernimmt auf Wunsch eines Lehrstellenanbieters die schulinterne Ausschreibung einer Lehrstelle sowie eine erste Vorselektion der eingehenden Bewerbungen. Die Einladung für Bewerbungsgespräche und die Besetzung der Lehrstelle erfolgen nach wie vor durch die Verantwortlichen der Lehrbetriebe. Dank der direkten Unterstützung bei der Rekrutierung durch die Schule konnte aber eine Reihe von Betrieben für die Ausschreibung von Lehrstellen gewonnen werden. Die Schülerinnen und Schüler werden über die offenen Lehrstellen und notwendigen Anforderungen informiert. Vor allem im A-Zug werden sie auch beim Erstellen der Bewerbungsdossiers unterstützt. Für anspruchsvollere Berufslehren versucht der Lehrstellenkoordinator gezielt Schülerinnen und Schüler aus E-Zug-Klassen für eine Bewerbung zu gewinnen. Viele dieser Jugendlichen entscheiden sich rasch für einen Übertritt in eine weiterführende Mittelschule (Fachmaturitätsschule, Handelsmittelschule) oder für ein 10. Schuljahr (Basis Plus). Erste Erfahrungen des Lehrstellenkoordinators zeigen, dass den Jugendlichen die Vorteile eines direkten Einstiegs in die Berufsbildung, allenfalls in Kombination mit einer Berufsmaturität, häufig nicht bewusst sind.

Zum anderen können sich die Jugendlichen des WBS-Standorts Holbein seit August 2006 direkt vor Ort fachlichen Rat holen: Jede Woche verbringt ein Berufsberater des Amts für Berufsbildung und Berufsberatung einen halben Tag im Schulhaus und bietet Kurzberatungen an. Er berät die Jugendlichen in Sachen Berufs- und Laufbahnwahl, überprüft Berufswünsche auf ihre Realisierbarkeit und gibt Tipps für Bewerbungen. Für die Lehrkräfte des Fachs Laufbahnvorbereitung ist er Ansprechperson und Informationsquelle. Angesichts rascher Veränderungen in der Berufswelt bilden die Sprechstunden der Berufsberatung für die Schülerinnen und Schüler eine niederschwellige Möglichkeit, sich vertiefter mit der Berufswahl auseinanderzusetzen, und sie dienen den Lehrpersonen als sinnvolle Unterstützung im Bererich der Laufbahnvorbereitung.

Es hat sich gezeigt, dass die Schulhaus-Beratungen das reguläre Beratungsangebot der Berufsberatung an der Rebgasse 14 nicht entlasten, im Gegenteil: Aus dem Holbein-Schulhaus kommen sogar mehr Jugendliche in eine ausführliche Einzelberatung. Die Kurzberatungen scheinen die Jugendlichen dazu zu motivieren, sich gründlicher mit der Berufswahl zu befassen.

Sowohl zur Lehrstellenkoordination als auch zur Berufsberatung im Schulhaus sind bisher von allen Beteiligten sehr gute Rückmeldungen eingegangen. Beide Angebote werden im neuen Schuljahr weiter geführt und sollen nach Möglichkeit ausgebaut werden. Das Rektorat der WBS ist überzeugt, damit einen weiteren Beitrag an die angestrebte Erhöhung der Quote an direkten Übertritten in eine Berufslehre nach dem 9. Schuljahr leisten zu können.