Die Förderung eines ausreichenden Angebots an Lehrstellen ist ein wichtiges Ziel, wie Regierungsrat Dr. Christoph Eymann, Vorsteher des Erziehungsdepartements, ausführte. Damit auch Schulabgängerinnen und Schulabgänger aus dem Grundniveau der Basler Volksschule eine Chance haben, hat er 2005 die erfolgreiche Task Force „400 Attestlehrstellen“ ins Leben gerufen und dafür gesorgt, dass die Verwaltung bei der Lehrstellenschaffung mit gutem Beispiel voranging. Gemäss Christoph Marbach, Leiter des Amts für Berufsbildung und Berufsberatung, führten fünf Jahre andauernde Lehrstellenförderung in Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverband sowie volle Auftragsbücher in den Lehrbetrieben zu einem Rekordstand von über 5'200 Lehrstellen im Kanton Basel-Stadt. Die Attestlehrstellen vervielfachten sich innerhalb von vier Jahren von 20 auf 356, über 60% sind mit Jugendlichen aus Basel-Stadt besetzt. Allein die Verwaltung und öffentlichen Betriebe haben in drei Jahren 109 neue Lehrstellen geschaffen und zur Hälfte mit Jugendlichen aus Basler Schulen besetzt. Die Zahl der Jugendlichen mit Wohnsitz Basel-Stadt, die einen Lehrvertrag abschliessen konnten, stieg seit 2003 um über 23%. Provisorische Zahlen von Mitte April 2008 deuten auf einen nochmaligen Zuwachs an Lehrstellen hin.

Die Verbesserung der Lehrstellensituation im Kanton Basel-Stadt spürt auch die Weiterbildungsschule WBS (8./9. Schuljahr). Wie Rektor Dr. Christian Griss darlegte, haben die direkten Übertritte vom 9. Schuljahr in eine Berufslehre seit 2005 zwar von 12% auf 18% zugenommen, finden sich aber immer noch auf einem eher tiefen Niveau. Zahlreiche Massnahmen, die an der Schule im Rahmen des Fachs Laufbahnvorbereitung getroffen wurden, haben zur Verbesserung der Situation beigetragen. Das Ziel ist damit aber noch nicht erreicht. Im laufenden Schuljahr wurde deshalb die Fachstelle für Lauf-bahnvorbereitung aufgebaut. Die insgesamt 120 Stellenprozente werden aus den vom Regierungsrat gesprochenen Mitteln aus dem Fonds zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit („Krisenfonds“) sowie vom Rektorat der WBS und der Kleinklassen finanziert. Die Fachstelle ist organisatorisch dem Rektorat der WBS unterstellt und vorerst bis 2011 befristet.

Als Leiter der Fachstelle wurde Herr Siegbert Jäckle, Konrektor an der WBS, eingesetzt. Er wird von zwei Lehrpersonen, Christina Link (WBS) und Heinz Schröter (WBS Kleinklassen), sowie einem kleinen Sekretariat unterstützt. Ziel der Fachstelle ist es, die Dienstleistungen für Lehrbetriebe, Schüler/innen und Lehrpersonen an der Nahtstelle Schule-Berufsbildung markant auszubauen und damit den Anteil der direkten Übertritte von der WBS in eine Berufslehre weiter zu erhöhen. Eine dieser neuen Dienstleistungen ist die Lehr-stellenkoordination: Die Fachstelle unterstützt potentielle Lehrbetriebe durch Triage und aktive Akquirierung bei der Besetzung von offenen Lehrstellen. Interessierte Schülerinnen und Schüler können im Gegenzug im Bewerbungsverfahren aktiv unterstützt werden. Klassenlehrpersonen schätzen diese Unterstützung als spürbare Entlastung. Erste Erfolge mit der neuen Fachstelle lassen erkennen, dass die Übertrittsquote von der WBS in die Berufslehre/in ein Praktikum weiter gesteigert werden kann und die Massnahme auch die gewünschte Wirkung erzielt.