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Umgangssprache in den Kindergärten von Basel-Stadt

Medienmitteilung

Erziehungsdepartement

Evaluationsergebnisse aus zweijähriger Erprobungsphase bilden Grundlage für weiteres Vorgehen -- Lehrpersonen und Eltern von Kindern in Kindergärten mit Standarddeutsch als Unterrichtssprache stehen dem Gebrauch von Standardsprache grundsätzlich positiv gegenüber. Dies geht aus der externen Evaluation der Erprobungsphase in 31 Kindergartenstandorten von Basel-Stadt hervor. Der Erziehungsrat wird voraussichtlich im ersten Quartal 2009 über die konkrete Regelung für den Gebrauch von Standarddeutsch und Dialekt im Unterricht des Kindergartens entscheiden. Mit der Umsetzung soll im Schuljahr 2009/10 begonnen werden.

Hochdeutsch soll in Kindergarten und Schule nicht nur Schriftsprache sein, sondern bereits vor der Einführung der Schrift auch natürliche Umgangssprache. Dass dies möglich ist, zeigen die Erfahrungen von 31 basel-städtischen Kindergartenklassen, in welchen seit 2006 bzw. 2007 Standarddeutsch im Unterricht gesprochen wird, und die Evaluationsergebnisse aus der Erprobungsphase. Standarddeutsch im Kindergarten soll den Jungen und Mädchen eine ungezwungene Begegnung mit der Sprache ermöglichen und diese zu einer selbstverständlichen Umgangssprache werden lassen.

Die Kindergartenlehrpersonen von Basel-Stadt sollen im Unterricht künftig beide Sprachformen – Standarddeutsch und Dialekt – gebrauchen. Für die Kindergartenkinder gilt weiterhin die freie Sprachwahl. Es wird definierte Zeitanteile für Standarddeutsch und Dialekt sowie eine in Bezug auf die Sprachwahl flexibel gestaltbare Zeiteinheit geben, die der Lehrperson die Berücksichtigung der jeweiligen besonderen Situation ihres Standortes erlaubt. Die Entwicklung einer solchen Regelung erfolgte unter Einbezug aller betroffenen Kreise und ohne Zeitdruck. Basel-Stadt ist einer der ersten Kantone, die 2001 das Thema aufgegriffen haben, und einer der letzten, der daran ist, eine Regelung umzusetzen. Die Schulen von Basel-Stadt bekennen sich auch weiterhin zum Dialekt als lebendiger Umgangssprache und als wichtigem Identifikationsfaktor.

An der Erprobungsphase haben sich 31 Klassen beteiligt: 16 Klassen in den Schuljahren 2006/07 und 2007/08 sowie weitere 15 Klassen im Schuljahr 2007/08. An der externen Evaluation haben sich 100% der Lehrpersonen der Pilotkindergartenstandorte, 87% der rund 450 befragten Eltern, deren Kinder einen Pilotkindergarten besuchten, sowie 65% der Lehrpersonen ohne Standarddeutsch im Unterricht beteiligt. Die Kindergartenlehrpersonen haben freiwillig an der Erprobung teilgenommen, die Eltern konnten den Standort, den ihre Kinder besuchen, nicht auswählen. Die Evaluation zeigt auf, dass eine deutliche Mehrheit der befragten Eltern einer Einführung von Standarddeutsch als Unterrichtssprache im Kindergarten positiv gegenübersteht.

Der Erziehungsrat wird voraussichtlich im ersten Quartal 2009 über die konkrete Regelung für den Gebrauch von Standarddeutsch und Dialekt im Kindergarten entscheiden. Mit der Umsetzung soll im nächsten Schuljahr begonnen werden. Es ist eine Einführungszeit von zwei Jahren vorgesehen.

Hinweise

Die Medienmappe ist beim Ressort Schulen unter Telefon 061 267 84 07/08 oder E-Mail stab.schulen@bs.ch erhältlich.

Weitere Auskünfte

Pierre Felder, Leiter Volksschulen, Telefon 061 267 62 92 Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt sdu.edubs.ch/projekte/deutsch/standarddeutsch-kindergarten-1/

Erziehungsdepartement

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