Standarddeutsch lernen Schülerinnen und Schüler im mündlichen Austausch: je ungezwungener, lebendiger und umfassender, desto wirkungsvoller. Eine 2009/10 durchgeführte Evaluation zur Verwendung von Standardsprache in der Primarschule, der Orientierungsschule und der Weiterbildungsschule machte deutlich, wie wichtig die Vorbildfunktion von Lehrerinnen und Lehrern ist. Deshalb soll in den Schulen von Basel-Stadt noch konsequenter und mit Lust Standarddeutsch gesprochen werden.

Im Kanton Basel-Stadt gilt seit 2005 der vom Erziehungsrat beschlossene Grundsatz, ab Primarschule in allen Fächern ausser im Fremdsprachenunterricht Standarddeutsch zu sprechen. Die von Elisabeth Simon und Felix Amsler im Auftrag des Erziehungsdepartements durchgeführte Evaluation zum Gebrauch von Standarddeutsch in der Volksschule zeigt, dass im Fach Deutsch konsequent Hochdeutsch gesprochen wird, während dies in den musischen Fächern nicht durchwegs und im Fach Sport signifikant weniger der Fall ist. Standarddeutsch fällt den jüngeren Schülerinnen und Schülern etwas leichter als den älteren.

Die Verwendung von Standarddeutsch in der Schule erwies sich bei Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen als unbestritten. Deutlich zeigte sich aber auch der Wunsch nach Dialektsequenzen.

Im Jahr 2009 durchgeführte PISA-Tests mit Schwerpunkt Lesen ergaben, dass die seit 2000 ergriffenen Massnahmen zur Deutschförderung – darunter der konsequente Gebrauch von Standarddeutsch in der Schule – Wirkung zeigen. Für Basel-Stadt besonders ermutigend ist die verbesserte Leseleistung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund.