Die Stadt Basel wird zum Kinderrechtstag «kinderfreundliche Gemeinde»
MedienmitteilungErziehungsdepartement
(Medienmitteilung UNICEF Schweiz) -- Die Stadt Basel bekam heute die UNICEF Auszeichnung «Kinderfreundliche Gemeinde». Genau einen Tag vor dem UN-Kinderrechtstag erhält die Schweiz damit eine Stadt mehr, die sich gezielt für die Anliegen der Kinder einsetzt und ausdrücklich deren aktives Mitwirken am gesellschaftlichen Entwicklungsprozess ermöglicht.
Am 19. November 2013 wurde die Stadt Basel offiziell «Kinderfreundliche Gemeinde». Dass UNICEF Geschäftsleiterin Elsbeth Müller heute dem Basler Regierungsrat Dr. Christoph Eymann feierlich das Zertifikat «Kinderfreundliche Gemeinde» überreichen konnte, ist das Resultat eines intensiven dreijährigen Prozesses. Die Labelübergabe fand heute Nachmittag im gedeckten Spielplatz «SpielFeld» des Gundeldinger Quartiers statt. Eingeladen waren nebst den Medien viele Personen, die beteiligt waren. Regierungsrat Dr. Christoph Eymann betont die Bedeutung der Auszeichnung: «Ich freue mich, dass UNICEF Schweiz der Stadt Basel das Label «kinderfreundliche Gemeinde» verleiht. Damit erhält das grosse Engagement von privaten und staatlichen Stellen – und nicht zuletzt der Kinder und Jugendlichen selbst - zugunsten einer kinderfreundlichen Stadt die verdiente Anerkennung.»
Kindermitwirkung gross geschrieben
Nebst einer Familien- und Jugendbefragung, vier «KinderMitWirkungstagen» und einem Mitwirkungs-Workshop spielte auch das Gundeldingerquartier im Prozess zur Kinderfreundlichen Gemeinde eine Schlüsselrolle. Es wurde unter Einbezug der Kinder einer Sozialraumanalyse unterzogen. Daraus resultierten Verbesserungsvorschläge wie mehr Verkehrssicherheit, Projekte gemeinsam mit Randständigen, Schaffung von Freiräumen und Mitwirkung von Kindern in Quartierentwicklungsprojekten. Basel Stadt will die Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf verschiedenen Ebenen erhöhen und fest verankern. Beispielsweise indem sie die Anliegen der Kinder und Jugendlichen zu ihrem Lebensumfeld regelmässig erhebt, an den Schulen das Mitwirken in Unterricht, Schulkultur und Raumgestaltung fördert, und für die an der Quartier- und Stadtentwicklung beteiligten Stellen den Leitfaden «Auf Augenhöhe 1.20 m» herausgegeben hat. All dies ist aus Sicht von UNICEF Schweiz vorbildlich. Es zeigt, dass in der Stadt Basel eine Kultur des Miteinanders aller Generationen gelebt werden soll.
Gesetz, Jugendrat und Runder Tisch
Das neue Kinder- und Jugendgesetz, das 2015 in Kraft treten soll, sieht erfreulicherweise die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in einer aktiven Formulierung vor. Diese braucht es, damit das Mitwirkungsrecht die erwünschte Kraft entfalten kann. Dass die Stadt Basel die Kinderinteressen in die Legislaturperiode 2013-2017 aufgenommen hat, zeigt zudem, dass sie das Thema konsequent angeht. Auf Regierungsratsebene spiegelt sich die Kinderfreundlichkeit heute auf verschiedenen Ebenen: Es gibt einen Jugendrat, dem jährlich 20‘000 Franken zur Verfügung stehen und der ein Antragsrecht an den Regierungsrat geniesst. Dazu kommt eine Kommission für Jugendfragen, welche die Interessen der Kinder und Jugendlichen in den Regierungsrat trägt und der verwaltungsinterne «Runde Tisch Kinderfreundlichkeit Stadt Basel». Letzterer gewährleistet den laufenden Austausch und eine Systematisierung der verschiedenen Prozesse. Für UNICEF Geschäftsleiterin Elsbeth Müller stellt Systematisierung ein Kernelement für die Kin-derfreundlichkeit dar: «Die Stadt Basel macht beeindruckend viel in allen UNICEF-Themenfeldern und strebt eine gesamthaft koordinierte Politik für eine kinder- und jugendfreundliche Stadt an. Das ist sehr erfreulich und vor allem ganz im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention.»
20. November: UN-Kinderrechtstag
Die Stadt Basel wird genau einen Tag vor dem UN-Kinderrechtstag «Kinderfreundliche Gemeinde». Mit dem 20. November macht die UNO weltweit auf die Rechte der Kinder und die Kinderrechtskonvention aufmerksam, die seit 1989 in Kraft ist und von der Schweiz 1997 ratifiziert wurde. Als völkerrechtliches Übereinkommen verpflichtet die Konvention die Staaten, die Kinderrechte mit gesetzlichen Massnahmen zu schützen. In der Schweiz liegt die Verantwortung zur Umsetzung der Kinderrechte bei den Kantonen und Gemeinden. Die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» fördert diesen Prozess gezielt und standardisiert die Umsetzung der Kinderrechte auf kommunaler Ebene.
Kinderfreundlichkeit kann daran gemessen werden, inwiefern die Kinderrechte im unmittelbaren Lebensumfeld der Kinder wirksam sind. Der Zertifizierungsprozess erlaubt den Gemeinden eine umfassende Standortbestimmung in den Bereichen Verwaltung und Politik, Schule, familienergänzende Betreuung, Kinder- und Jugendschutz, Gesundheit, Freizeit und Wohnumfeld. Der Prozess ist mit dem Label nicht abgeschlossen. Es gilt bei Plan- und Umsetzungsprozessen die Sicht der Kinder und Jugendlichen einzubeziehen
Hinweise
Informationen für Kinder über die Angebote der Stadt Basel www.ed.bs.ch
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