Die schul- und familienergänzende Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen befindet sich im Wandel: Der Beruf der Kleinkindererzieherinnen und -erzieher hat den Fachpersonen Betreuung Platz gemacht, und wo heute häufig Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen HF tätig sind, sollen künftig vermehrt auf Tagesbetreuung und Tagesstrukturen für Kinder spezialisierte Fachpersonen arbeiten, die sich ebenfalls auf Tertiärstufe qualifiziert haben. Im Unterschied zur HF Sozialpädagogik sind die sozialpädagogischen Kompetenzen in der HF Kindererziehung spezifisch auf das Berufsfeld der schul- und familienergänzenden Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern ausgerichtet.

In der Deutschschweiz gibt es die Ausbildung HF Kindererziehung bisher in Zürich, Bern und Zug. Ab August 2014 haben Fachpersonen Betreuung (FaBe) aus der Nordwestschweiz an der Berufsfachschule Basel die Möglichkeit, sich in drei Jahren zur Kindererzieherin HF bzw. zum Kindererzieher HF weiterzubilden. Für Interessierte, die eine berufliche Grundbildung aus einem anderen Fachbereich mitbringen, gibt es ab 2015 zudem eine vierjährige Ausbildung HF Kindererziehung.

Diplomierte Kindererzieherinnen und -erzieher HF werden auf Leitungs- und Führungsfunktionen sowie auf Aufgaben in der Elternarbeit und in der Konzept- und Qualitätsentwicklung in Tagesheimen, Schulen mit Tagesstrukturen und ähnlichen Institutionen vorbereitet. Mit dem neuen Lehrgang erfüllen die vier Nordwestschweizer Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn ein Anliegen des per Anfang 2004 revidierten Berufsbildungsgesetzes, das für Absolvierende beruflicher Grundbildungen weiterführende Bildungswege vorsieht.