Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen während der EURO 08
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zwischen Basel-Stadt und dem Landkreis Lörrach trägt bei der bevorstehenden EURO 08 weitere Früchte. Aufgrund der traditionell guten Kontakte konnten Absprachen zur Optimierung der Gesundheitsversorgung für ausländische Gäste getroffen werden welche sich auch zu Gunsten der regionalen Bevölkerung auswirken.
Zur Optimierung der Gesundheitsversorgung für ausländische Gäste hat die Projektleitung der beiden deutsch-schweizerischen Projekte "Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen" und "eHealth / Telemedizin" für die Dauer der EURO 08 ein vierstufiges Konzept vorbereitet:
Die Ärzte des Schweizer Zentrums für Telemedizin MEDGATE (www.medgate.ch) bieten rund um die Uhr medizinischen Rat per Telefon an. So können die Besucher der Fussball-Events in Basel ihre akuten Gesundheitsfragen jederzeit mit einem Arzt besprechen. Die Medgate-Ärzte kennen die medizinische Versorgung im Dreiländereck und können im Notfall sofort die notwendigen Schritte einleiten. Die telemedizinische Hotline ist von jedem Telefonanschluss in Basel unter 0844 help 08 (+41 844 4357 08) erreichbar und für die Gäste der Host-City Basel im Juni 2008 kostenlos. Diese Telefonnummer wird auf Seite 66 des offiziellen Fanguides) sowie im "Gastgeber-Handbuch" von Basel Tourismus und auf weiteren Kanälen publiziert.
Als 16. und erster Nicht-EU-Staat ist die Schweiz durch den Kanton Basel-Stadt im europäischen Versichertenkartenprojekt „Netcards“ vertreten. Während der Dauer der EURO 08 werden das Universitätsspital Basel und das St. Claraspital Basel stark vereinfachte Abläufe für die Erfassung und Fakturierung von Behandlungen von Gästen aus dem EU-Raum anbieten, deren Versicherungen am Projekt teilnehmen. Diese Erleichterungen bringen Vorteile für Spitäler und Versicherte. Sollte sich die Teilnahme während der EURO 08 bewähren, ist eine unbefristete Teilnahme am Projekt denkbar. Für diesen Fall wird derzeit geprüft, ob durch Einbezug Schweizer Versicherer dasselbe Angebot für EU-Auslandsbehandlungen von Schweizer Patientinnen und Patienten realisiert werden kann. Ermöglicht wurde die Umsetzung des Pilotprojektes in Basel-Stadt durch die guten Kontakte zum Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland in Berlin und zur AOK Baden-Württemberg.
Ferner wurde mit dem Kreiskrankenhaus Lörrach vereinbart, stationär behandlungsbedürftige Personen aus dem EU-Raum zur Behandlung nach Lörrach zu transportieren, sofern ihr Gesundheitszustand bei Notfällen den Transport erlaubt. Bereits frühzeitig hat das Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt die Kliniken des Landkreises Lörrach GmbH in die Planungen zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung der Besucherinnen und Besucher der EURO 08 eingebunden. Konkret übernimmt das Kreiskrankenhaus Lörrach die primäre Versorgung ausländischer Patientinnen und Patienten aus dem EU-Raum, soweit sie eine stationäre Behandlung benötigen. Um den mit der Patientenkoordination in Basel beauftragten Personen jederzeit eine Übersicht über die Aufnahmekapazität in Lörrach ermöglichen zu können, wird das Kreiskrankenhaus Lörrach in das internetbasierte Belegungsinformationssystem „IES“ angebunden.
Damit wird erstmals für ein Großereignis in der Regio eine grenzüberschreitend abgestimmte Versorgungsplanung eingerichtet. Seitens der Kliniken des Landkreises wurde aus diesem Grund speziell am Kreiskrankenhaus Lörrach die Notfallversorgung mit zusätzlichen Rufdiensten für den Bedarfsfall ergänzt. Weiter wurde der Pflegedienst im Bereich der Notaufnahme und der Aufnahmestation, der ärztliche Dienst der Inneren Medizin, der Chirurgie sowie der Radiologie verstärkt.
Schliesslich konnte in diesem Zusammenhang mit der deutschen Bundespolizei vereinbart werden, dass das Zollamt Lörrach-Stetten während der Dauer der EURO 08 Schweizer Sanitätsfahrzeugen den erleichterten Grenzübertritt gewährt.
Dieses Massnahmenpaket trägt dazu bei, dass die optimale Gesundheitsversorgung für die regionale Bevölkerung trotz grösserem Andrang auch während der EURO 08 optimal gewährleistet werden kann.
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