Krebs besser verstehen: Der neue Jahresbericht des Krebsregisters beider Basel gibt umfassend Auskunft
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
Krebsregister helfen mit, die Verbreitung von Krebs besser zu verstehen und darauf basierend die Präventions- und Therapiemassnahmen zu verbessern. Erfasst werden alle bösartigen Tumore bei den Einwohnerinnen und Einwohnern einer Region, damit folgende Kriterien bewertet werden können: Risikofaktoren, gefährdete Bevölke-rungsgruppen, regionale Unterschiede der Krebshäufigkeit und der Erfolg verschie-dener Behandlungsmethoden. Der nun erstmals in so umfassender Form erschienene Jahresbericht des Krebsregisters beider Basel (KRBB) analysiert die Daten der Jahre 1982 bis 2011 und liefert wertvolle Hinweise zur Erforschung von Krebserkrankungen in der Region - ein wichtiger Baustein zur angestrebten zentralen, nationalen Datenbearbeitung.
Das Krebsregister Basel-Stadt und Basel-Landschaft, seit der Verselbständigung der Spitäler dem Bereich Gesundheitsdiensten des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt angegliedert, hat eine lange, erfolgreiche Geschichte und gehört in der Schweiz zu den Pionierregistern mit breiter fachlicher Abstützung. Gegründet 1969 von der Krebsliga beider Basel, wird es seit 1992 von den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft gemeinsam getragen. Die Datenverwaltung und -sicherung erfolgt in Zusammenarbeit mit den Pathologielaboratorien, Spitälern, Hausärzten und Fachspezialisten, Radio-Onkologen, Meldeämtern, den Zentralen Informatikdiensten und dem Bundesamt für Statistik. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte werden über die Aufnahme neuer Patientinnen und Patienten informiert und unterrichten ihrerseits die Patientinnen und Patienten, welche die Aufnahme ihrer Daten in das Register ablehnen können. Im Register werden die Daten anonymisiert und in anonymisierter Form bearbeitet, so dass eine persönliche Identifikation nicht möglich ist. Bis 2010 sind Daten von rund 100‘000 neu diagnostizierten invasiven Tumoren erfasst worden, seit 1981 sind die Daten elektronisch verfügbar.
Nutzen eines Krebsregisters
Aufgabe eines epidemiologischen Krebsregisters ist die Erfassung aller bösartigen Tumore bei den Einwohnerinnen und Einwohnern einer Region. Basierend darauf ist es möglich, die Häufigkeit und Verteilung von Krebserkrankungen und krebsbedingten Todesfällen näher zu analysieren. Daraus können Angaben über Inzidenz (Anzahl Neuerkrankungen pro 100‘000 Einwohner pro Jahr) und Prävalenz (Anzahl aller von einer Krebskrankheit betroffenen Personen in der Gesamtbevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt) gemacht werden. Nur mit solchen vollständigen Daten kann der mögliche Einfluss von Umweltfaktoren (Industrieanlagen, Atomanlagen, Verkehr) und Verhaltensfaktoren (Rauchen, Screening- und Impfbereitschaft) auf Krankheiten belegt bzw. ausgeschlossen werden. Krebsregister helfen demnach, die Verbreitung von Krebs besser zu verstehen und darauf basierend die Präventions- und Therapiemassnahmen zu verbessern.
Der nun erstmals in so umfassender Form erscheinende Jahresbericht des Krebsregisters beider Basel (KRBB) 2014 kann unter www.bs.ch/publikationen/gesundheitsdienste/kr-jahresbereicht-2014.html heruntergeladen werden.
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