Neues Generationenprojekt „Wohnen für Hilfe“
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
Das neue Projekt „Wohnen für Hilfe“ vermittelt Wohnraum von älteren Menschen an Studierende in Basel und Umgebung. Dadurch wird Studentinnen und Studenten eine Unterkunft bei älteren Menschen ermöglicht. Die Miete wird jedoch nicht mit Geld bezahlt, sondern mit Dienst- und Hilfeleistungen abgegolten.
Seit 1990 vermittelt der Verein „Zimmerbörse“ und sein Rechtsnachfolger, der „Verein für Studentisches Wohnen (WoVe)“, Studierende auf Zimmersuche im Raum Basel an private Vermieter – so genannte „Schlummermütter“ oder „Schlummerväter“. Dieses Modell wird nun auf eine zusätzliche formalisierte Basis gestellt und erheblich ausgebaut: Der Kanton Basel-Stadt, die WoVe, der Verein 55+ und die Gemeinden Riehen, Aesch, Pfeffingen und Reinach starten ein Projekt für Wohnungsvermittlung.
Viele Studierende der Universität Basel und der Fachhochschulen suchen bezahlbaren Wohnraum. Viele sind gerne bereit, älteren Menschen Gesellschaft zu leisten und sie bei anfallenden Arbeiten und Aufgaben tatkräftig zu unterstützen. Ältere Menschen wiederum verfügen oft über freien Wohnraum, den sie Studentinnen und Studenten als Unterkunft zur Verfügung stellen würden.
Statt Miete: Eine Stunde Hilfe pro Monat für einen Quadratmeter Wohnen
Diese sich ergänzenden Anliegen sollen nun in einem regionalen Generationenprojekt zusammengeführt werden. Das Besondere am Projekt „Wohnen für Hilfe“ ist dabei, dass die Miete nicht mit Geld bezahlt, sondern mit Dienst- und Hilfeleistungen abgegolten wird. Dabei gilt: eine Stunde Hilfe pro Monat für einen Quadratmeter Wohnraum. Ziel ist es aber auch, durch das Projekt den Austausch zwischen den Generationen zu fördern und im Erfolgsfall Generationensolidarität im Alltag vorzuleben.
„Wohnen für Hilfe“ richtet sich an ältere Menschen, die in ihrer Wohnung oder ihrem Haus über leer stehende Zimmer verfügen, Interesse und Freude am Kontakt mit jungen Menschen haben und sich Gesellschaft oder Unterstützung bei alltäglichen Erledigungen wünschen. Nicht geeignet ist das Wohnvermittlungsprojekt für ältere Menschen, die pflegerische Unterstützung benötigen. Auf der anderen Seite sollen Studierende angesprochen werden, die auf Zimmer- und Wohnraumsuche sind, Interesse und Freude am Kontakt und Austausch mit der älteren Generation haben und bereit sind, Gesellschaft zu leisten und Unterstützung im Alltag zu erbringen, um günstig wohnen zu können.
So funktioniert „Wohnen für Hilfe“
Der Verein für Studentisches Wohnen (WoVe) vermittelt die Wohnpartnerschaften. Er wird bei der Rekrutierung der Wohnungsanbieter vom Verein 55+ mit seinen angeschlossenen Organisationen und von den beteiligten Gemeinwesen unterstützt. Bisher sind dies neben Basel-Stadt die Gemeinden Riehen, Aesch, Pfeffingen und Reinach. Am Angebot interessierte Menschen werden von der WoVe persönlich und individuell beraten. Beide Parteien, ältere Menschen und Studierende, füllen im Vorfeld einen Fragebogen aus. Entsprechend den Wünschen und Angeboten von Wohnungssuchenden und Wohnungsanbietern sucht die WoVe nach geeigneten Wohnpartnerschaften und hilft bei der Ausgestaltung der schriftlichen Vereinbarungen.
Der Kanton Basel-Stadt ist als Mitinitiator an der Konzipierung des Projekts beteiligt und übernimmt in der Anfangsphase die Gesamtkoordination. In der Schweiz ist das Basler Projekt „Wohnen für Hilfe“ das dritte seiner Art. Bisher bieten die Kantone Luzern und Zürich vergleichbare Wohnungsvermittlungsprojekte.
Das Projekt „Wohnen für Hilfe“ sucht in der Stadt Basel noch interessierte ältere Menschen, die sich beim Verein für Studentisches Wohnen (WoVe) melden können.
Hinweise
Interessierte Seniorinnen und Senioren und interessierte Studierende wenden sich an:
Verein für Studentisches Wohnen (WoVe)
Petersgraben 50
4051 Basel
Tel: +41 61 260 24 30
Fax: +41 61 261 97 40
E-Mail: info@wove.ch
Weitere Auskünfte
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