Gesundheitliche Probleme in KMU-Betrieben: Präsentation der Arbeitgeberbefragung Nordwestschweiz
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, der Psychiatrie Baselland, des Gewerbeverbandes Basel-Stadt, des Arbeitgeberverbandes Basel, der Stiftung Rheinleben und der Hochschule Döpfer in Köln wurden sämtliche kleinen und mittleren Betriebe der Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau und Solothurn zum Umgang mit gesundheitlich beeinträchtigten Mitarbeitenden befragt. Ziel der Studie war herauszufinden, wie es KMU schaffen, körperliche und psychische Gesundheitsprobleme der Mitarbeitenden zu bewältigen, und aufzuzeigen, was in diesem Bereich bereits geleistet wird.
Viele Mitarbeitende haben körperliche und/oder psychische Gesundheitsprobleme, die sich auf ihre Produktivität oder das Teamklima auswirken können. Trotzdem wird in vielen Fällen keine Kündigung ausgesprochen, sondern diese Mitarbeitenden werden unterstützt und mitgetragen.
Die Fragestellungen
Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, der fachlichen Leitung von Dr. Niklas Baer von der Psychiatrie Baselland, des Gewerbeverbandes Basel-Stadt, des Arbeitgeberverbandes Basel, der Stiftung Rheinleben und der Hochschule Döpfer in Köln wurden sämtliche kleinen und mittleren Betriebe der Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau und Solothurn zum Umgang mit ihren gesundheitlich beeinträchtigten Mitarbeitenden befragt. Nebst einer Sensibilisierung für gesundheitliche Beeinträchtigungen im Betrieb sollte untersucht werden, wie es KMU mit keiner oder nur kleiner Human Resources-Abteilung schaffen, ihre Mitarbeitenden trotz Einschränkungen im Betrieb zu halten. Die Fragestellungen lauteten unter anderem: Was trägt dazu bei, dass Mitarbeitende trotz gesundheitlicher Probleme im Betrieb gehalten werden können? Gibt es Unterschiede im Umgang zwischen Mitarbeitenden mit körperlichen und psychischen Beschwerden? Wie viele Mitarbeitende in KMUs haben gesundheitliche Probleme, die sich negativ auf die Arbeit auswirken? Und wie oft hatten CEOs selbst schon schwerwiegende gesundheitliche Probleme? Das Ziel der Studie war es herauszufinden, wie es KMU schaffen, Gesundheitsprobleme der Mitarbeitenden zu bewältigen und wo sie an Grenzen stossen sowie aufzuzeigen, was in diesem Bereich bereits geleistet wird. Aus den Studienergebnissen sollen gezielte und konkrete Massnahmen abgeleitet werden können. Diese sollen als Unterstützung der Arbeitgeber wie auch der Arbeitnehmenden dienen. Die für den Arbeitsalltag relevanten Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind denn auch sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmende interessant und aufschlussreich.
Haupterkenntnis: Früh miteinander sprechen, gerade bei psychischen Problemen
Die Resultate der Studie zeigen, dass die Unterschiede zwischen körperlichen und psychischen Erkrankungen zwar vorhanden sind, jedoch viel weniger ins Gewicht fallen, als dies erwartet wurde. Wenn es darum geht, über die eigenen Probleme zu informieren, unterscheiden sich die beiden Gruppen jedoch stark. Es ist nicht weiter erstaunlich, dass Personen mit psychischen Problemen zurückhaltender kommunizieren. Die Auswirkungen sind jedoch folgenschwer, wenn man die Resultate der Studie betrachtet: Wenn Arbeitnehmende früh und offen gegenüber ihren Vorgesetzten über ihre Erkrankung reden, besteht eine erhöhte Chance, weiterhin im Betrieb arbeiten zu können. Ausserdem sind es oftmals nicht nur die Krankheit selbst oder die krankheitsbedingten Absenzen an sich, welche für die Weiterführung des Arbeitsverhältnisses entscheidend sind, sondern das erkennbare Bemühen der Mitarbeitenden, trotz Erkrankung „ihr Bestes zu geben“. Ein wichtiges Thema ist auch, dass Arbeitgeber selten mit den Behandelnden der erkrankten Mitarbeiter Kontakt haben, sich einen solchen aber gerade bei psychisch belasteten Mitarbeitern häufig wünschen würden.
Solche und weitere interessante, für den betrieblichen Alltag relevante Ergebnisse werden am 28. Februar 2018, ab 17.30 Uhr im Rahmen einer Veranstaltung beim Gewerbeverband Basel-Stadt präsentiert. Regierungsrat Lukas Engelberger, Vorsteher Gesundheitsdepartement Basel-Stadt, wird den Anlass eröffnen. In Anschluss an die Präsentation der Resultate durch den studienleitenden Psychologen der Psychiatrie Baselland, Dr. Niklas Baer, folgt die Sicht der Arbeitgeberverbände inklusiv einer Diskussionsrunde.
Die Veranstaltung ist offen für die Bevölkerung und findet von 17.30 Uhr bis ca. 18.45 Uhr in den Räumlichkeiten des Gewerbeverbandes Basel-Stadt, Elisabethenstrasse 23, Basel statt. Anmeldungen bitte über folgenden Link:
Hinweise
Der Anlass ist öffentlich. Interessierte Medienschaffende können sich bei corina.schweighauser@bs.ch anmelden. Auch das Vermitteln von Interviews mit Fachpersonen ist möglich.
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