Coronavirus: Übergang in die nächste Phase
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
An der Schwelle zur Öffnungsphase, die am kommenden Montag, 27. April 2020, beginnt, hat das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt heute an einer Video-Medienkonferenz statistische Angaben zu den bisher an Covid-19 erkrankten Menschen im Kanton Basel-Stadt gemacht. Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger hat seine Anteilnahme mit den Betroffenen zum Ausdruck gebracht. Mit Blick auf die nun anstehende Übergangsphase weist das Gesundheitsdepartement darauf hin, dass weder Behörden noch die betroffenen Branchen Erfahrung im Umgang mit dieser Situation haben. Entsprechend ist Vorsicht angezeigt: Die Verhaltens- und Hygienemassnahmen sind weiterhin konsequent zu beachten, um in der Öffnungsphase ein Wiedererstarken der Epidemie zu verhindern.
Kantonsarzt Thomas Steffen zeigte mit Hilfe der vorhandenen statistischen Daten auf, wie sich die Covid-19-Erkrankung im Kanton Basel-Stadt bisher ausgewirkt hat. Die meisten der insgesamt 931 bestätigten Infektionen (Stand der Zahlen: 23. April 2020) gab es demnach in der Altersgruppe zwischen 51 und 60 Jahren, gefolgt von den 31 bis 40-Jährigen. Obwohl die Altersgruppe ab 61 klar weniger Infektionen aufwies, waren sie überdurchschnittlich stark von den Todesfällen betroffen: Sämtliche der 45 Todesfälle traten ab diesem Alterssegment auf, die meisten Todesfälle zwischen 81 und 90 Jahren. 5.4 Prozent der erkrankten Frauen und 4.2 Prozent der erkrankten Männer erlagen dem Virus. Bei 39 Prozent der Infizierten ist die Ansteckungsquelle unbekannt. Von den benennbaren Quellen steckten sich Baslerinnen und Basler am häufigsten im familiären Umfeld oder in Institutionen an. Auch das urbane Umfeld kam zum Tragen. Dazu Thomas Steffen: „Unsere Zahlen zeigen klar, dass es mehr Infektionen in der Stadt gab als in Riehen oder Bettingen. Je ländlicher das Umfeld, desto weniger Infektionen.“
Mittlerweile sind über 80 Prozent der Erkrankten wieder genesen. Nur noch vier Prozent befinden sich aktuell in Spitalpflege. Der Höchststand der Hospitalisationen trat am 1. April 2020 mit 119 Covid-19-Patientinnen und Patienten auf. Davon befanden sich zu diesem Zeitpunkt 17 auf der Intensivpflegestation. Die gute Nachricht: Viele Patientinnen und Patienten konnten die Intensivpflegestation wieder verlassen. Aktuell ist die Zahl der Menschen, welche Intensivpflege benötigen, auf sieben gesunken.
Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger bedankt sich bei den öffentlichen und privaten Spitälern: „Ich bin dankbar dafür, dass wir bisher nicht so dramatische Bilder sehen mussten wie in anderen Ländern. Unser Gesundheitswesen hat den ersten Bewährungstest bestanden. Unsere Spitäler waren nicht überlastet.“ Wenn ab kommenden Montag wieder alle stationären und ambulanten Eingriffe erlaubt sind, gilt es dennoch, Intensivpflegebetten für Covid-19-Erkrankte bereitzuhalten, falls eine zweite Welle eintrifft. Das so genannte Spital-Verbundkonzept, an dem sich die grossen öffentlichen und privaten Spitäler beteiligt und sich gegenseitig unterstützt haben, musste nicht bis zur möglichen Maximalgrenze ausgereizt werden und kann nun reduziert werden. Die epidemiologische Lage wird selbstverständich weiterhin aufmerksam beobachtet.
Basel-Stadt ist für Contact Tracing bereit
Im Kanton Basel-Stadt werden alle Infizierten von den Medizinischen Diensten betreut und regelmässig kontaktiert. Risikopatientinnen und Risikopatienten sogar täglich. Das Gesundheitsdepartement ist bereit für einen Ausbau der Isolations- und Quarantänebegleitung sowie des Contact Tracings. Es baut zu diesem Zweck gemeinsam mit Partnern eine neue IT-Plattform auf, die in den kommenden zwei Wochen einsatzbereit und der Öffentlichkeit zu gegebener Zeit detailliert vorgestellt wird.
Verhaltens- und Hygieneregeln weiterhin der wichtigste Schutz
Lukas Engelberger zum Schluss: „Wir haben für die Umsetzung der nun anstehenden Übergangsphase kantonale Empfehlungen zur Umsetzung von Schutzkonzepten erstellt. Die Lockerung der national verordneten Massnahmen werden die kantonalen Behörden interdepartemental überwachen. Es gilt aber zu bedenken: Der wichtigste Schutz ist das weiter konsequente Einhalten der Verhaltens- und Hygienemassnahmen. Es ist noch zu früh, um Entwarnung geben zu können. Ich rufe alle Baslerinnen und Basler auf: Halten Sie sich weiter an die Verhaltens- und Hygienemassnahmen, insbesondere das Distanzhalten und das regelmässige Händewaschen! Ich danke Ihnen allen dafür.“
Hinweise
Die kantonalen Empfehlungen zur Umsetzung der Schutzkonzepte sind auf der Website www.coronavirus.bs.ch publiziert.
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