Im Rahmen der Massnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus waren in Basel-Stadt während zwei Monaten die Schulen geschlossen. In dieser Zeit fanden auch keine Schulärztlichen Untersuchungen statt. Dies betraf im Kanton rund 1‘200 Schülerinnen und Schüler. Seit der Wiedereröffnung der Schulen bis zum Schuljahresende können bei 30 dieser Kindergarten- und Schulklassen und damit 600 Kindern die ausgefallenen Termine zusätzlich zu den regulär geplanten Untersuchungen nachgeholt werden, bei der zweiten Hälfte jedoch nicht. Das Gesundheitsdepartement hat deshalb entschieden, dass die restlichen circa 600 Primarschulkinder im nächsten Schuljahr 2020/2021 untersucht werden.

Die Schulärztlichen Untersuchungen in der Primarstufe beinhalten unter anderem die Messung von Grösse und Gewicht, einen Hörtest, eine ausführliche Augenuntersuchung, die Überprüfung des Impfstatus mit Abgabe von Impfempfehlungen sowie einem Angebot für Nachholimpfungen bei bestehenden Impflücken. Die freiwilligen Schulärztlichen Untersuchungen haben in Basel-Stadt auch in diesem Alter eine sehr hohe Akzeptanz, seit Jahren nehmen 97 Prozent der Schulkinder diese in Anspruch. Auf dieser Stufe wird beispielsweise jährlich bei rund 10 Prozent der Schülerinnen und Schüler ein bisher nicht bekanntes ungenügendes Sehvermögen festgestellt. Die Kinder werden in der Folge an einen Augenarzt überwiesen.

Diese wichtige Vorsorge wollen die Schulärztinnen des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes bei den 600 Primarschulkindern wegen der Corona-Pandemie nicht ausfallen lassen. Damit diese Schülerinnen und Schüler untersucht werden können, findet bei den Schulärztlichen Untersuchungen in der Primarstufe ein Systemwechsel statt. Ab dem Schuljahr 2020/2021 und zukünftig finden die Untersuchungen nicht mehr wie bis anhin in der 3. Klasse, sondern neu in der 4. Klasse statt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass in Basel-Stadt wegen der Corona-Pandemie bei keinem Schulkind die wichtige Schulärztliche Untersuchung entfällt.