Suchtberatung: Problematischer Umgang mit Alkohol, Cannabis und Kokain weiterhin der häufigste Beratungsgrund im Jahr 2021
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt hat den dreizehnten Monitoringbericht zur Umsetzung der kantonalen Suchtpolitik veröffentlicht. Suchtpolitische Themen im Jahr 2021 waren das Aufrechterhalten der Suchthilfe während der Corona-Pandemie, das Basler Pilotprojekt zum kontrollierten Cannabisverkauf sowie Sensibilisierungsaktivitäten in den Bereichen Alkohol, Substanzkonsum bei Jugendlichen und Kinder suchtkranker Eltern. Die meisten Beratungen erfolgten 2021 aufgrund eines problematischen Konsums von Alkohol, gefolgt von Cannabis und Kokain.
Der Monitoringbericht Sucht liefert Kennzahlen zur Nutzung des Suchthilfeangebots im Kanton Basel-Stadt im Jahr 2021 in den Bereichen Therapie, Beratung und Schadensminderung. Dabei wird hauptsächlich die Anzahl der in den Institutionen betreuten Personen aufgeführt, die eine Abhängigkeitserkrankung aufgrund von Alkohol, Medikamenten, Heroin, Kokain, Cannabis etc. oder eine Verhaltenssucht (u.a. Glücksspiel-, Online- oder Kaufsucht), aufweisen.
Ebenfalls gibt der Monitoringbericht einen Überblick zu den kantonalen Aktivitäten in den Bereichen Gesundheitsförderung, Prävention und Früherkennung, Schadensminderung und Risikominimierung sowie Regulierung und Vollzug.
Aktuelle Zahlen aus dem Suchtbereich 2021
In den ambulanten Suchtberatungsstellen waren letztes Jahr gesamthaft 2‘481 (2020: 2‘491) Beratungsfälle zu verzeichnen. Die face-to-face Beratungsgespräche konnten aufgrund der gelockerten Schutzmassnahmen wieder häufiger stattfinden, wobei sich gezeigt hat, dass die Möglichkeit der Beratungen per Telefon oder Video weiterhin genutzt wird. Im Jahr 2021 haben 6’919 (2020: 6'950) direkte Gespräche und 5’569 (2020: 6'995) Telefon- und Videoberatungen stattgefunden. Die meisten Beratungen erfolgten 2021 wie schon in den Vorjahren aufgrund eines problematischen Konsums von Alkohol, gefolgt von Cannabis und Kokain. Bei den Verhaltenssüchten waren vor allem Glücksspielsucht und problematische Internetnutzung Grund für eine Beratung. Dabei verzeichnet die Abteilung Verhaltenssüchte Stationär der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel mit 60 Behandlungsfällen im Jahr 2021 die höchste Anzahl seit Eröffnung der Abteilung im 2018.
Vernetzung und Sensibilisierungsaktivitäten
Im Herbst 2021 sowie Frühjahr 2022 haben zwei runde Tische stattgefunden: ein bikantonaler runder Tisch «Jugend und Sucht» der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft mit dem Schwerpunktthema Medikamenten- und Mischkonsum sowie ein runder Tisch im Rahmen der Nationalen Aktionswoche für Kinder von suchtkranken Eltern mit diversen Fachstellen aus dem Kanton Basel-Stadt.
Die Sensibilisierung und Aufklärung der angesprochenen Zielgruppen und deren Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, der Austausch unter den Fachpersonen, die regelmässige Überprüfung des Angebots und der Bedürfnisse sowie die Umsetzung entsprechender Massnahmen sind zentral. Weitere jährliche Austauschtreffen sind vorgesehen.
Hinweise
Der Monitoringbericht mit detaillierten Kennzahlen ist auf der Webseite der Abteilung Sucht des Gesundheitsdepartements veröffentlicht: www.sucht.bs.ch
Zum Basler Pilotprojekt zum regulierten Cannabisverkauf wird auf die Medienmitteilung vom 19. April 2022 verwiesen.
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