Ein unnötiges "Alternativprojekt"
MedienmitteilungJustiz- und Sicherheitsdepartement
Sanierung Schiessanlage Allschwilerweiher -- Eine Planergemeinschaft Glaser Saxer Keller AG (Bottmingen) und LMX Projekt Engineering (Comano TI) hat heute an einer Medienkonferenz in Binningen das Vorprojekt einer unterirdischen Schiessanlage Allschwilerweiher vorgestellt. Aufgrund der dort abgegebenen Unterlagen entsteht der Eindruck es handle sich dabei um ein offizielles Projekt das mit den zuständigen baselstädtischen Behörden den militärischen Stellen und weiteren Involvierten abgesprochen worden sei und realisiert werden könne.
Das Polizei- und Militärdepartement hält dazu mit aller Deutlichkeit fest, dass es von diesem von privater Seite lancierten Vorprojekt keine Kenntnis hatte. Erst vor zwei Tagen wurde der Leiter der Hauptabteilung Militär von den Initianten über das Projekt informiert. Weder die baselstädtische Regierung noch die zuständigen Fachstellen von Baudepartement sowie Polizei- und Militärdepartement Basel-Stadt, insbesondere auch im Bereich Militär, wurden bei den Vorarbeiten zu diesem Projekt kontaktiert.
Die baselstädtischen Stimmbürger haben in einer Volksabstimmung im Juni 2001 das längst fällige Sanierungsprojekt der Schiessanlage Allschwilerweiher gutgeheissen und dazu einen Kredit von 6,4 Millionen Franken bewilligt. Dieser Auftrag der Stimmbürger ist verbindlich.
Eine erste Durchsicht der Unterlagen zum von den Initianten auf mindestens 7,1 Millionen veranschlagten privaten "Alternativprojekt" hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. So fehlt etwa ein Betriebskonzept ebenso wie auch genauere Angaben darüber, wie man sich die Durchführung des obligatorischen Schiessens auf einer Anlage mit lediglich sechs 300-m-Scheiben vorstellt. Offenbar wurde auch die Tatsache übersehen, dass die geologischen Gegebenheiten vor Ort (Rutschhang) es erforderlich machen, die vorgesehene unterirische Schiessanlage im gewachsenen Fels zu verankern, was erhebliche Mehrkosten in Millionenhöhe mit sich bringen dürfte. Auch über die Finanzierung des Projektes findet sich nichts in den abgegebenen Unterlagen. In diesem Zusammenhang muss auch darauf hingewiesen werden, dass in der Schweiz bisher noch keine unterirdische 300-m-Schiessanlage in Betrieb ist, da auftretende technische Schwierigkeiten noch nicht gelöst werden konnten.
Erste Priorität haben jetzt die raschmöglichste Realisierung des bestehenden Sanierungsprojektes und ein baldiger Baubeginn. Das Projekt, das in jahrelanger enger Zusammenarbeit mit den Amtsstellen des Kantons Basel-Landschaft geplant wurde, entspricht allen Anforderungen, die unter anderem auch von den Gemeinden Binningen und Allschwil eingebracht worden sind. Von der beschlossenen und längst fälligen Sanierung profitieren nicht nur Anwohner, sondern auch die Baselbieter Schützen, die im Jahr 2002 bisher rund 40 Prozent aller Schützen in der Anlage Allschwilerweiher ausmachen.