Gewaltprävention an der Primarschule
MedienmitteilungJustiz- und Sicherheitsdepartement
Nach einer erfolgreich verlaufenen Versuchsphase mit zehn Schulklassen in fünf verschiedenen Schulhäusern wollen Schulen und Polizei nach den Sommerferien die Gewaltprävention an der Primarschule flächendeckend einführen. Auffällige Kinder können rechtzeitig erkannt und einem gezielten Konfliktlösetraining zugeleitet werden.
Manche Kinder im Primarschulalter zeigen ein massives Risikoverhalten. Sie haben generell Mühe, sich an Regeln zu halten, setzen Gewalt ein, um ihre Ziele zu erreichen, haben eine geringe Frustrationstoleranz und Mühe, mit schwierigen Situationen umzugehen. In Fällen von Mobbing oder gewalttätigen Übergriffen wird von den Schulen das Team der Besonderen Prävention der Kantonspolizei zugezogen, das Klasseninterventionen sowie Massnahmen zur Gewaltprävention anbietet und Lehrpersonen in akuten Problemsituationen unterstützt. Die flächendeckende Gewaltprävention in der Primarschule fehlte allerdings bisher.
Eine neue Form der Gewaltprävention an der Primarschule soll nun nach den Sommerferien nach einer erfolgreich verlaufenen Pilotphase flächendeckend in den 2. Primarklassen eingeführt werden. Während je eines Vormittags erarbeitet ein Team der Prävention zusammen mit den Kindern spielerisch verschiedene Strategien, wie Konflikte auf eine gute Art gelöst werden können. Ergänzend dazu ist ein Elternabend vorgesehen.
Kindern mit erkanntem dissozialem Verhalten soll zudem ein Training zur Gewaltvermeidung angeboten werden. Geschlechtsspezifische Stopp-Gewalt-Trainings gibt es bereits für ältere Kinder im Alter von 11 bis 14 beziehungsweise für Jugendliche im Alter von15 bis 17 Jahren. Ein entsprechendes Angebot für auffällige Kinder im Primarschulalter fehlte bisher. Das Team der Besonderen Prävention der Basler Polizei wird ein solches in enger Zusammenarbeit mit den Schulen nun ermöglichen.