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Runder Tisch Häusliche Gewalt: Jubiläum mit Fachtagung «Trauma durch Häusliche Gewalt»

Medienmitteilung

Justiz- und Sicherheitsdepartement

Der Runde Tisch Häusliche Gewalt Basel-Stadt trifft sich zum fünfzigsten Mal zum bewährten Austausch und feiert das Jubiläum mit der Fachtagung «Trauma durch Häusliche Gewalt». An der Tagung werden wissenschaftliche Erkenntnisse zu Traumatisierung durch Häusliche Gewalt reflektiert und mögliche Folgerungen für die interdisziplinäre Zusammenarbeit gezogen. Zum Anlass, der am heutigen Donnerstag im Basler Rathaus stattfindet, werden rund 220 Fachleute von Bund und Kantonen sowie aus dem grenznahen Ausland begrüsst.

Traumatisierende Gewalt birgt die Gefahr, die Gehirnentwicklung negativ zu beeinflussen. Je jünger eine gewaltbetroffene Person ist, desto massiver können sich solche Gewalterlebnisse auswirken. Wenn ein Trauma durch eine nahe Bezugsperson verursacht wird, kann dies lebenslange psychische Verletzungen und gravierende Spuren im Gehirn hinterlassen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit der Weitergabe destruktiver Verhaltensmuster über mehrere Generationen. Ziel der Tagung ist die Sensibilisierung für Traumata, die durch Häusliche Gewalt verursacht wurden, damit traumatisierte Personen frühzeitig erkannt werden und rasch niederschwellige Unterstützung erhalten.

Der Runde Tisch Häusliche Gewalt besteht als bewährtes Kooperationsgremium, um Ursache und Wirkung von Häuslicher Gewalt aktiv zu bekämpfen, die Strukturen zu optimieren und den Austausch unter Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen zu fördern. Im Legislaturplan 2017–2021 hat der Regierungsrat einen hohen Sicherheitsstandard als Schwerpunkt definiert. Konkret sollen die Massnahmen gegen Häusliche Gewalt verstärkt und gewaltbetroffenen Personen, vor allem Kindern, besondere Aufmerksamkeit und Hilfe geboten werden.

Eine dieser Massnahmen ist die Revision des Polizeigesetzes, mit welcher der Kantonspolizei Basel-Stadt ein grösserer Handlungsspielraum bei der Bekämpfung der Häuslichen Gewalt eingeräumt und die gesetzliche Verankerung der erweiterten Gefährderansprache gesichert werden sollen.

Die Fachtagung «Trauma durch Häusliche Gewalt» ist eine Kooperation der Fachstelle Häusliche Gewalt des Justiz- und Sicherheitsdepartements Basel-Stadt, des TriRegio Netzwerks Psychotraumatologie und der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. In Ergänzung zu den diversen Referaten, in welchen führende Expertinnen und Experten aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema der Tagung präsentieren, wird das internationale Kunstprojekt «Women in the Dark» vorgestellt, das sich gegen genderspezifische Diskriminierung und Gewalt richtet.

Justiz- und Sicherheitsdepartement