Mobile Awareness-Teams, Safer Spaces und 24h-Hotline am ESC: Evaluationsbericht zeigt Wirkung des Angebots
MedienmitteilungJustiz- und Sicherheitsdepartement
Gemeinsame Medienmitteilung mit dem Präsidialdepartement Basel-Stadt
Der Einsatz von Mobilen Awareness-Teams und das Angebot von Safer Spaces und einer 24h-Hotline während des Eurovision Song Contest wurden eingehend analysiert. Der Evaluationsbericht bestätigt, was bereits eine Erstauswertung gezeigt hatte: Je früher und niederschwelliger professionelle Hilfe gefunden wird und je lückenloser die Unterstützungsstrukturen gestaltet sind, desto grösser die positive Auswirkung auf mögliche Folgen von Gewalterfahrungen und Grenzüberschreitungen. Verbesserungspotenzial gibt es bei der Information und Schulung aller Mitwirkenden.
Schweizweit war es das erste Mal, dass an einer Grossveranstaltung ein solches Schutzkonzept realisiert wurde. Während insgesamt zehn Tagen gab es ein flächendeckendes, kostenloses, diskriminierungssensibles, opferzentriertes professionelles Angebot für Betroffene und Unterstützende. Der Evaluationsbericht zeigt auf, dass durch das Schutzkonzept und dessen feinmaschige Unterstützungsstruktur Vorfälle von Sexualisierter Gewalt und Feindlichkeiten sichtbar werden, die nicht zur Polizei oder anderen Stellen gelangen. Betroffene erhielten professionelle Unterstützung durch Mitarbeitende der Opferhilfe beider Basel, bei mutmasslich strafrechtlich relevanten Vorfällen auch eine Anzeigeberatung.
Insgesamt wurden 3000 Personen aus Sicherheit, Rettung/Sanität, Gastronomie/Tourismus sowie Volunteers und andere Bereiche des ESC im Rahmen des Schutzkonzepts geschult. Dennoch sieht der Evaluationsbericht Verbesserungspotenzial in der Sensibilisierung und flächendeckenden Information der mitwirkenden Personen. Empfohlen wird, genügend zeitliche Ressourcen zu investieren, um die Inhalte unter Einbezug der zu schulenden Organisationen zu entwickeln und somit Inhalte an die jeweiligen Arbeitsabläufe anzupassen und praxisnah zu vermitteln.
Das Angebot für Betroffene von Sexualisierter Gewalt und Feindlichkeiten umfasste eine 24h-Hotline sowie Safer Spaces und Mobile Awareness Teams in allen Venues. Bereits die erste Auswertung hatte ergeben, dass alle Angebote genutzt wurden und Betroffene mit dem niederschwelligen Angebot erreicht werden konnten. Die gewonnenen Erkenntnisse werden von der Fachstelle Gewaltschutz und Opferhilfe sowie der Fachstelle Gleichstellung weitergegeben.