Basler Tourismus 2009: Neuer Rekord trotz kriselnder Weltwirtschaft
MedienmitteilungPräsidialdepartement
Die positive Nachfrageentwicklung im Basler Tourismus erreichte 2009 trotz ungünstiger Konjunkturlage eine neue Bestmarke. Mit 1 030 342 Übernachtungen wurde das beste Resultat seit der Einführung der Tourismusstatistik vor 75 Jahren erzielt. Der Spitzenwert des Vorjahres wurde um 21% übertroffen. Das bislang beste erzielte Ergebnis belegt vor allem dass der Freizeittourismus auch dank vielfältigem kulturellem Angebot und besserer Vermarktung Basels immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Die Entwicklung der Übernachtungszahlen im Jahr 2009 zeigte sich stark durch konjunkturelle Impulse beeinflusst. Nach eher rückläufigen Werten am Jahresanfang stieg die Zahl der Übernachtungen im Laufe des Jahres und lag meist über den Vergleichswerten des Vorjahres.
Nach Herkunftsstruktur betrachtet, zeigte sich vor allem die Binnennachfrage mit einem Wachstum von 15 147 Logiernächten oder 5,1% sehr dynamisch, was einmal mehr die Beliebtheit Basels in der Schweiz unterstreicht. Auch die ausländischen Gäste sorgten für eine positive Bilanz. Ihre Zunahme um 6 282 oder 0,9% auf 716 309 Logiernächte fiel aber vergleichsweise gering aus; obwohl noch nie so viele Logiernächte von ausländischen Gästen verzeichnet wurden.
Der deutliche Zuwachs der Zahl der Hotelübernachtungen ist neben der steigenden Binnennachfrage zu einem grossen Teil auch der anziehenden Nachfrage aus dem europäischen Ausland zu verdanken. Der Tourismus am Rheinknie war seit jeher stark europaorientiert. Die europäische Kundschaft machte 2009 rund drei Viertel der ausländischen Nachfrage aus. Auf ihr Konto gingen 2,2% mehr Übernachtungen als ein Jahr zuvor.
Die Herkunftsstruktur der Touristen zeigt ein international breit gestreutes Besucherfeld, wobei die herausragende Bedeutung der deutschen Gäste mit 19,6% Marktanteil augenfällig ist. Die von ihnen verbuchte Logiernächtezahl von 201 941 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 18518 oder 10,1% an. Die zweite Stelle der Nachfragesteigerung belegten die Gäste aus Frankreich. Die von ihnen registrierte Übernachtungszahl stand 12,4% über dem Vorjahreswert. Danach folgten Belgien (+2 423; +18,6%) und Italien (+1 521; +3,8%). Die kräftige Abwertung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken, die einen Besuch in Basel verteuerte, verhinderte wohl ein noch besseres Abschneiden in diesem Segment. Auch das Pfund wertete sich im Vergleich zum Schweizer Franken ab, was der preislichen Wettbewerbsfähigkeit der Basler Tourismuswirtschaft nicht eben zuträglich war. Das schwache Pfund scheint zu einer sinkenden Nachfrage aus Grossbritannien (-3 525; -4,3%) geführt zu haben. Die Zahl der britischen Gäste war seit Eröffnung der Billigflugbase am EuroAirport im Jahr 2004 besonders stark gestiegen. Allerdings hatte sich das Tempo der Zuwachsraten verringert, was zusammen mit der aktuellen Zahl auf einen gewissen Sättigungseffekt hinweist.
Die Nachfrage aus den USA erlebte hingegen eine ausgezeichnete Entwicklung und erreichte so das beste Logiernächteergebnis aller Zeiten. Die US-Amerikaner verbuchten insgesamt 90 940 Übernachtungen, was im Vorjahresvergleich einer Zunahme um 3 672 oder 4,2% gleichkommt. Bei der ausländischen Nachfrage verzeichneten insbesondere die Fernmärkte deutliche Einbrüche. Von den aussereuropäischen Märkten absolut am stärksten abgenommen hat die Logiernächtezahl der Gäste aus Asien (-7 155; -11,9%). Dies erstaunt nicht angesichts der Angst vor der Schweinegrippe und den Belastungsfaktoren als Folge der Wirtschaftskrise.
Die Entwicklung der touristischen Nachfrage in Basel verlief 2009 deutlich oberhalb der schweizweiten Dynamik. Dennoch werden die Aussichten für das Jahr 2010 sehr vorsichtig beurteilt. Die ausländischen Nachfrageimpulse werden auch im Jahr 2010 trotz des verbesserten weltwirtschaftlichen Ausblicks noch schwach ausfallen. Das gegenwärtige Wachstum lässt aber hoffen, dass die Entwicklung des Logiernächteaufkommens des Vorjahres gehalten werden kann. Das bereits angefangene Jahr wird spannend werden. Die nationale und internationale Konjunktur, die Entwicklung der Wechselkurse sowie die Marketingmassnahmen werden die weitere Entwicklung massgebend beeinflussen.