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Basler Tourismus im 1. Halbjahr 2011 weiterhin auf Erfolgskurs – Negative Auswirkungen der Frankenstärke machen sich zunehmend bemerkbar

Medienmitteilung

Präsidialdepartement

Das letztjährige Ergebnis mit gut einer halben Million Übernachtungen im 1. Halbjahr wurde 2011 übertroffen: Die rund 527 000 Übernachtungen – das höchste je für diesen Zeitraum ausgewiesene Resultat – entsprechen einem Wachstum um knapp 4 000 Logiernächte oder 0,8% gegenüber dem Vorjahr.

Wie bereits in den vergangenen Monaten erfreute sich die Destination Basel auch im Juni einer grossen Nachfrage. Wesentlich dazu beigetragen hat die Art 42 Basel, der alljährliche Treffpunkt der internationalen Kunstszene, mit diesmal mehr als 65 000 Kunstinteressierten aus aller Welt. Der Anstieg der Logiernächtezahl ist allerdings ausschliesslich Gästen aus dem Inland zu verdanken. Ihre Nachfrage übertraf mit 24 982 Logiernächten den Vorjahresstand um 3 356 oder 15,5% und glich somit den Buchungsrückgang der Auslandgäste um 991 Logiernächte oder 1,2% aus. Insgesamt wurde im Juni eine Zunahme um 2 365 oder 2,3% auf 104 002 Übernachtungen registriert.

Die Gästezimmer waren im Juni im Schnitt zu 67,9% ausgelastet, 3,8% weniger als im Juni 2010, dies u.a. weil die Zahl der angebotenen Zimmer seither um 2,3% zugenommen hat. Während der Art 42 Basel wurden durchschnittlich Auslastungen von bis zu 96,3% erreicht. Die mittlere Aufenthaltsdauer der Gäste nahm von 2,10 Tagen im Vorjahr auf nun 2,00 Tage ab. Am längsten im gleichen Hotel blieben die Gäste aus Oman (5,67), Brasilien (4,63) und Malta (4,00). Die kürzeste Verweildauer wiesen die Gäste aus Lichtenstein (1,30) sowie Luxemburg und Deutschland mit 1,67 resp. 1,68 Tagen auf.

Nach Herkunftsländern betrachtet, resultierte das grösste Wachstum bei den Gästen aus Grossbritannien: Sie verbuchten 9 266 Übernachtungen, was im Vorjahresvergleich einen Anstieg um 950 oder 11,4% bedeutet. Eine hohe Zuwachsrate des Reiseverkehrs wurde auch bei den Besuchern aus Italien (+615 Logiernächte; +14,5%) verzeichnet. Die stärksten Buchungsrückgänge wurden bei den Gästen aus den USA (-1 326; -9,0%) und Spanien (-347; -14,1%) registriert.

Gegenüber dem 1. Halbjahr 2010 zeugt das Ergebnis der vergangenen sechs Monate mit einer Zunahme um 3 950 oder 0,8% auf insgesamt 526 578 Übernachtungen von einem leichten Aufwärtstrend. Zu diesem Resultat trugen ausschliesslich die ausländischen Gäste (+11 561; +3,1%) bei. Der Inlandstourismus blieb dagegen mit noch 139 871 Logiernächten um 7 611 oder 5,2% unter dem Ergebnis des Vorjahres.

Die positiven Zahlen beeindrucken gerade auch im Mehrjahresvergleich: Die diesjährige Übernachtungszahl der ersten sechs Monate liegt um ein Fünftel über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Diese Entwicklung ist auf die starke Zunahme einiger ausländischer Märkte zurückzuführen. Angezogen hat die Nachfrage v.a. aus Grossbritannien (+3 978 Logiernächte; +11,0%), gefolgt von Russland (+1 704; +42,9%) und Indien (+1 603; +34,8%). Deutlich mehr Gäste als vor Jahresfrist kamen auch aus Israel (+1 013; +46,2%). Dieses Ergebnis dürfte in Zusammenhang mit der Einführung einer direkten Flugverbindung Basel - Tel Aviv Ende letzten Jahres stehen.

Während die Logiernächtezahl der europäischen Gäste nur eine moderate Zunahme um 3 103 oder 1,2% aufwies, stieg sie bei den Gästen aus dem aussereuropäischen Ausland, allen voran aus dem asiatischen Raum, markant. Auf das Konto der Gäste aus Asien gingen 37 634 Logiernächte, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme um 6 381 oder 20,4% entspricht.

Die stärksten Buchungsrückgänge wurden wie erwartet im Euro-Raum verzeichnet, insbesondere bei den Gästen aus Italien (-2 893 Logiernächte; -10,9%), Deutschland (-1 588; -1,7%), Portugal (-1 049; -30,2%) und Belgien (-1 020; -11,4%). Die schwächeren Zahlen aus dem Euro-Raum deuten auf eine Belastung durch den starken Franken hin, der sich auch der baselstädtische Tourismus nicht entziehen kann.

Die Entwicklung der touristischen Nachfrage verlief in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres positiv. Die kräftige Abwertung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken, die einen Besuch in Basel massiv verteuert, dürfte den Zustrom von Touristen aus dem Euro-Raum in der zweiten Jahreshälfte allerdings abschwächen. Aufgefangen werden dürfte diese Entwicklung zumindest teilweise durch die zunehmende Attraktivität des Freizeittourismus, der dank vielfältigem kulturellem Angebot und professioneller Vermarktung vermehrt als Wachstumstreiber gilt, auch wenn im Sommer 2011 kein Event in der Grössenordnung einer Van Gogh-Ausstellung ansteht.

Weitere Auskünfte

Irma Rodiqi, lic. oec. Wissenschaftliche Mitarbeiterin Telefon +41 (0)61 267 87 31