Der Wettbewerb kult&co wurde zum ersten Mal durchgeführt und stiess auf ein erfreulich grosses Interesse: Die vielfältig zusammengesetzte Jury hat am 17. Januar 2012 insgesamt 18 Eingaben geprüft und folgende sechs Projekte mit Förderbeiträgen prämiert:

CHF 20’000 an Ute Sengebusch für das Theaterprojekt „Wart schnell...“ Das Projekt untersucht Warten als vielschichtige „Tätigkeit“ und versucht, verschiedene Sprachen jugendlicher AsylbewerberInnen musikalisch und choreographisch einzusetzen. Den Asylsuchenden soll eine Stimme gegeben und das Thema Asyl dem Publikum auf theatrale Art erfahrbar gemacht werden.

CHF 20'000 an Pascal Güntensberger (Radio X) für das Radioprojekt „Wirklichkeit“ in Zusammenarbeit mit der Autorin Birgit Kempker
Jugendliche beschäftigen sich mit Wahrnehmung und Behauptung und erörtern die Frage, wie Wirklichkeit zustande kommt. Die erarbeiteten Skripte präsentieren die Jugendlichen in einer innovativen Aufführungs- und Sendereihe.

CHF 17’000 an Fabian Chiquet für das Musik- und Medienprojekt „Wo geht’s hier zum richtigen Leben“ in Zusammenarbeit mit The Bianca Story und Bernhard Chiquet (OS Drei Linden)
Ziel des Projekts ist eine Trigger-Performance mit Smartphoneorchester für eine Schulklasse, unterstützt von der Basler Popgruppe The Bianca Story. Grundlage der Aufführung ist ein Grimm-Märchen sowie dessen Ummünzung auf das Zeitalter hybrider Realitäten.

CHF 15’000 an Laura Pregger für das Designprojekt „Bring ein Ding“ des Vereins für anspruchsvolle Alltagskultur (Depot Basel)
Unter Anleitung von Basler Designern beschäftigen sich Jugendliche mit gebrauchten, kaputten oder vernachlässigten Alltagsgegenständen aus ihrem Besitz und entwickeln diese weiter. Dabei liegt der Fokus auf dem Thema Langlebigkeit. Die Jugendlichen präsentieren die Ergebnisse im Depot Basel und geben auch Einblick in den Arbeitsprozess.

CHF 15’000 an Norbert Steinwarz für das Tanz- und Musikprojekt „Mit dem Kopf durch die Wand!“
Der Choreograph Norbert Steinwarz und die beiden Perkussionisten Alex Wäber und Olivier Membrez stellen Primarschülern und sich die Frage „Was ist verboten im Klassenzimmer?“. Die Ideen der Kinder werden mit Tanz und Rhythmus umgesetzt und erhalten durch Repetition eine andere Qualität und Aussage.

CHF 4'000 Pascal Moor für ein Nachfolge-Projekt des transkulturellen Theaters „fremd?!“
Jugendliche thematisieren Übergänge, den Zustand des „nicht mehr hier und noch nicht dort Seins“. Ausgangspunkt ist deren Alltag der Jugendlichen und ihr Übergang vom Kind zum Jugendlichen zum jungen Erwachsenen. Teil des Probenprozesses sind auch Besuche im Museum der Kulturen und die Auseinandersetzung mit dortigen Exponaten.

Seit fünf Jahren realisiert die Abteilung Kultur mit den Education Projekten Region Basel Kunstvermittlungsprojekte mit Schülerinnen und Schülern. Partner waren bisher grosse subventionierte Kulturinstitutionen der Stadt. Mit dem Wettbewerb kult&co öffnen sich die Education Projekte auch für PartnerInnen aus dem nicht-institutionellen Bereich bzw. der Freien Szene und erfahren dadurch neue Impulse und Ansätze. Wichtige Qualitätskriterien für die Beurteilung der Projekte sind u.a. ein partizipativer Kreationsprozess, innovative Vermittlungsformate und ein künstlerischer Fokus.

Die für die erste Ausgabe von kult&co eingesetzte Jury bestand aus Fachleuten der Kulturförderung, Kunstvermittlung und Jugendarbeit: Yves Baumann, Marianne Burki, Regula Düggelin, Martin Frank, Irena Müller-Brozovic, Michele Salvatore und Rahel Schmid.