"Ich sehe zwar nichts, aber um mich ist es nicht dunkel" sagt die blinde und hörbehinderte Krankenschwester, Hebamme und Masseurin Bernadette Seeholzer. Viele Jahre hat sie für den Orden der "Weissen Schwestern" in Afrika in Slums, in der ländlichen Gesundheitsversorgung und der Ausbildung von Geburtshelferinnen gearbeitet. In Uganda verliert sie durch eine Hirnhautentzündung in kurzer Zeit das Augenlicht und den rechten Hörnerv. Nach der Rehabilitation und der Umschulung zur Masseurin ist sie nach Afrika zurückgekehrt. Nach dem Austritt aus dem Orden kehrt die lebensfrohe Frau in die Schweiz zurück und steht zuerst einmal vor dem Nichts. Mit einem starken Willen baut sie sich ein neues und selbst bestimmtes Leben auf und ist sich heute sicher, "dass ich viele Dimensionen in meinem Leben noch nicht entdeckt habe".

Bernadette Seeholzer ist der zweite Gast in der noch jungen Veranstaltungsreihe "Im Gespräch" vom 24. September im Ackermannshof. Martin Haug, Leiter der Fachstelle, trifft und unterhält sich mit ihr über die Arbeit als Krankenschwester und Hebamme in vielen afrikanischen Ländern, den Umgang mit der Erblindung, die Herausforderungen beim Aufbau eines neuen Lebens und ihr blindes Vertrauen ins Leben.

Am 24. September wird der Abend durch die Gitarristin Fabienne Schöpfer musikalisch eröffnet.