Zur "Männlichkeit" gehört ein gesunder Körper. Der versehrte oder nur schon verletzliche Körper bedroht die männliche Identität. Was bedeutet also „Mann-Sein", wenn man seinen Körper nicht inszenieren, formen und kontrollieren kann? Der schwer körperlich behinderte Literaturwissenschafter Klaus Birnstiel, Lehrbeauftragter an der Universität Basel, sagt dazu: "Behinderte Männer stehen in einem doppelten Fadenkreuz und ziehen zweifache Aufmerksamkeit auf sich. Wenn Mann-Sein zur Aufgabe geworden ist, dann war Behindert-Sein das schon immer, und wenn beides zusammenkommt, werden die Dinge nicht einfacher." Wie stehen Behinderte ihren Mann? Sind behinderte Männer mehr oder weniger männlich als Nicht-Behinderte? Was heißt überhaupt "Männlichkeit"? Was erwarten wir von behinderten Männern? Was erwarten behinderte Männer von sich, im Beruf, in der Freizeit, im Leben ganz generell, aber auch in der Liebe, in Partnerschaft und Familie? Und was sagen die Frauen dazu?

Am 27. Mai versuchen fünf Männer mit unterschiedlichen Behinderungen auf diese Fragen Antworten zu finden.

Am Podiumsgespräch unter Leitung des Radiojournalisten Christoph Keller nehmen teil:

Karl Emmenegger, Berufs- und Laufbahnberater, ehemaliger Leiter Institut für Berufsfindung Paraplegiker-Zentrum Nottwil, Rollstuhlfahrer, Eich.

Markus Feer, Kaufmann, blind, Basel.

Toni Koller, Bereichsleiter Design und Video, gehörlos, Allschwil.

Marcel Kübler, psychiatrieerfahren, Birsfelden.

Brian McGowan, Leiter Fachstelle Gleichstellung von Menschen mit Behinderung Stadt Bern, Rollstuhlfahrer, Zürich.

Der Abend wird durch die Singer/Songwriterin Klara Lundén eröffnet.