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Basler Film- und Medienkunstpreise 2017: Auszeichnung von vier Filmen und Medienkunstprojekten

Medienmitteilung

Präsidialdepartement

Als wichtiger Bestandteil des neuen Fördermodells für Film und Medienkunst der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft wurden am 27. November 2017 in der Gare du Nord zum zweiten Mal die Basler Film- und Medienkunstpreise verliehen. Die beiden Kulturabteilungen vergaben vier Preise und Preisgelder von insgesamt 50‘000 Franken. Der Basler Medienkunstpreis ging an Stefan Karrer für sein Projekt „Cool Clouds“. Mit dem Basler Kurzfilmpreis wurde Florine Leoni für „Aysha Kevin Michele“ ausgezeichnet. Der Spezialpreis für Sounddesign wurde dem Basler Tobias Koch verliehen. Den Basler Filmpreis erhielten die Regisseurin Nathalie Oestreicher und die Produzentin Stella Händler für den Kinodokumentarfilm „Apfel und Vulkan“.

Basler Medienkunstpreis
Der Basler Medienkunstpreis ist mit 10‘000 Franken dotiert. Eingabeberechtigt sind audiovisuelle künstlerische Produktionen (Videokunst, Experimentalfilm, Kunstfilm) sowie computerbasierte künstlerische Projekte. Eingereicht wurden 24 Projekte vom regionalen Nachwuchs sowie von bereits etablierten Kunstschaffenden. Die Jury entschied sich für die Auszeichnung der Video-Installation „Cool Clouds that look like they should be spelling something, but they don’t“ (2016) von Stefan Karrer (*1981, lebt in Wien und Basel).

Würdigung der Jury:
Das Medienkunstprojekt „Cool clouds that look like they should be spelling something, but they don’t“ reflektiert auf humorvolle und zugleich rhetorisch klare Weise den zeitgenössischen Mediengebrauch. Die Jury attestiert diesem künstlerischen Ansatz ein hohes Potential und eine aktuelle Relevanz. Die Realisation und die Umsetzung des Konzepts überzeugt in der Präzision der Details.

Basler Kurzfilmpreis
Der Basler Kurzfilmpreis ist mit 10‘000 Franken dotiert. Die Kategorie richtet sich an Filme von bis maximal 60 Min. Länge, ungeachtet ihres Genres. Insgesamt wurden 15 Kurzfilme, darunter auch mehrere Diplomfilme vom regionalen Nachwuchs, eingereicht. Das Spektrum reichte von Kunstfilmen, über Dokumentar- und Spielfilme, bis hin zu Animationen. Den Preis für den besten Basler Kurzfilm gewann die Dokumentation „Aysha Kevin Michele“ (2017) der Künstlerin und Regisseurin Florine Leoni (*1980, lebt in Basel).

Würdigung der Jury:
Florine Leoni zeigt in ihrem Kurzfilm „Aysha Kevin Michele“ eine sehr interessante Herangehensweise an die Gattung Dokumentarfilm. Der Film trägt eine starke Handschrift und folgt einer klaren künstlerischen Vision. Er überzeugt zudem durch humorvolle und berührende Momente, sowie durch die Qualität der Bilder und des Sounds. Dem gesamten technischen und künstlerischen Team und auch den Protagonist/-innen ist für die überzeugende Umsetzung des aussergewöhnlichen Projekts zu gratulieren.

Basler Filmpreis
Der Basler Filmpreis ist mit 20‘000 Franken dotiert. Zugelassen für den Wettbewerb um den Basler Filmpreis sind ausschliesslich unabhängige Kinofilmproduktionen. Mit dem Basler Filmpreis wurde der dokumentarische Essayfilm „Apfel und Vulkan – Auf der Suche nach dem was bleibt“ (2017) der Regisseurin Nathalie Oestreicher (*1974, lebt in Luzern) ausgezeichnet. Produziert wurde Oestreichers Langfilmdebüt von der Basler Produzentin Stella Händler, freihändler Filmproduktion GmbH, in Koproduktion mit dem Schweizer Radio und Fernsehen SRG/SSR.

Würdigung der Jury:
„Apfel und Vulkan“ ist ein sehr subjektiver Dokumentarfilm, der ein hohes Risiko eingeht. Die Autorin und Regisseurin exponiert sich mit ihrer eigenen Lebensgeschichte im Dialog mit einer nahen Freundin, die den Tod vor Augen hat. Die Jury würdigt den Mut zur Emotionalität und die essayistische Herangehensweise an existentielle Themen wie Freundschaft, Krankheit, Tod und Verlust. Unter der fachkundigen Begleitung der Produzentin entstand ein persönlicher und berührender, zuweilen auch poetischer Film.

Spezialpreis der Jury
Über die festen Preiskategorien hinaus hat die Jury jeweils die Möglichkeit, einen Spezialpreis zu vergeben. Berücksichtigt werden können alle künstlerischen oder technischen Funktionen. Für die hervorragenden Leistungen im Bereich Sounddesign prämiert die Jury dieses Jahr Tobias Koch (*1986, lebt in Basel) mit einem Preis von 10‘000 Franken für das Sounddesign im kurzen Dokumentarfilm „Aysha Kevin Michele“ von Florine Leoni. Darüber hinaus ist dieser Preis eine Auszeichnung für seine bemerkenswerten Beiträge als Sounddesigner in den Bereichen Film und Medienkunst.

Würdigung der Jury:
Der Kurzfilm „Aysha Kevin Michele“ von Florine Leoni kommt über weite Strecken ohne Dialog aus. Dies gibt der Tongestaltung Raum, Dynamik und Spannung, aber auch Nähe zu den Protagonisten zu erzeugen. Das Sounddesign von Tobias Koch gibt jedem der drei Jugendlichen einen eigenen akustischen Charakter, wobei die Grenzen zwischen Musik, Geräuschen und Lärm fliessend sind. Kontrastierend dazu wird die Stille zum präzise eingesetzten Kompositionsmaterial. Die Jury würdigt die qualitativ hervorragende Arbeit von Tobias Koch im Bereich Sounddesign, die das Filmerlebnis entscheidend mitprägt, und die er bereits bei einer Vielzahl anderer Filmprojekte unter Beweis gestellt hat.

Förderung Film und Medienkunst BS/BL
Das neue partnerschaftliche Fördermodell der beiden Kantone ist seit Januar 2016 in Kraft. Die neue Förderung für Film und Medienkunst BS/BL stärkt die Region Basel als Kreations- und Produktionsstandort für qualitätsvolle und innovative audiovisuelle Produktionen und digitale Medien. Als Teil des Förderprogramms zeichnet sie mit den Film- und Medienkunstpreisen hervorragende Filme und Medienkunstprojekte aus, die im vergangenen Jahr realisiert wurden. Die Preisvergaben erfolgten auf Empfehlung einer unabhängigen, von den beiden Kulturabteilungen Basel-Stadt und Basel-Landschaft eingesetzten Fachjury. Dieses Jahr setzte sich die Jury aus folgenden Expertinnen und Experten zusammen: John Canciani, künstlerischer Leiter Internationale Kurzfilmtage Winterthur, Annelore Schneider, Künstlerin collectif_fact und Dozentin, Genf/London, sowie Nicolas Steiner, Regisseur und Autor, CH/USA.

Weitere Auskünfte

Dr. Katrin Grögel Abteilung Kultur des Präsidialdepartements des Kantons Basel-Stadt Beauftragte für Kulturprojekte und Geschäftsstelle Film und Medienkunst BS/BL +41 (0)61 267 40 22, katrin.groegel@bs.ch