Wanderungsanalyse 2017
MedienmitteilungPräsidialdepartement
Der Kanton Basel-Stadt weist zwischen 2007 und 2016 jedes Jahr mehr Zuzüge als Wegzüge auf. Der Wanderungsgewinn für das Jahr 2016 liegt bei 902 Personen und ist hauptsächlich dem Zuzug aus dem Ausland geschuldet. Dies zeigt die Wanderungsanalyse des Statistischen Amtes.
Im Jahr 2016 zogen 14 849 Personen nach Basel-Stadt, 13 947 verliessen den Kanton. Der Wanderungsgewinn kam dank Zuzügen von ausländischen Staatsangehörigen aus dem Ausland zustande. Deutschland bleibt das bedeutendste Zuzugsland, auch wenn die Zuwanderung aus dem nördlichen Nachbarland 2016 gegenüber 2007 um knapp 19% zurückgegangen ist. Gestiegen ist dagegen die Zahl der Zuzüge aus Italien, Frankreich und den Vereinigten Staaten.
44% der in den Kanton zugewanderten Personen zogen 2016 aus der Schweiz zu. Sie lassen sich oft in den Wohnvierteln Breite, Gundeldingen, Bruderholz, Bachletten und Hirzbrunnen nieder. Die Wohnviertel Rosental, Matthäus, Klybeck und Kleinhüningen dagegen weisen höhere Anteile an Zuzügern auf, die aus dem Ausland kommen.
Ende 2016 lebten knapp 450 Asylsuchende (Ausweis N) und etwa 730 vorläufig Aufgenommene (Ausweis F) in Basel-Stadt. 700 Personen zählen zu den anerkannten Flüchtlingen. Die Summe dieser drei Flüchtlingskategorien hat von 2007 bis 2016 um 281 Personen oder knapp 18% zugenommen. Und entspricht aktuell einem Bevölkerungsanteil von knapp einem Prozent. In den Flüchtlingskategorien N und F überwiegen junge Personen. Knapp zwei Drittel sind weniger als 30 Jahre alt. In beiden Kategorien sind Männer stärker vertreten als Frauen. Die beiden grössten Gruppen bei den Asylsuchenden und vorläufig Aufgenommenen stammen aus Syrien und Eritrea.
Die Wanderungsanalyse des Statistischen Amtes wird jährlich aktualisiert. Die vorliegende Ausgabe berücksichtigt die Jahre 2007 bis 2016 und erscheint erstmals nach einem neuen Konzept. Auf die Kernindikatoren, welche einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Zu- und Abwanderung geben, folgt ein Analyseteil, der sich in diesem Jahr dem Thema Asyl widmet.
Ergänzend zum Bericht werden die Kernindikatoren, die Wanderungsströme und die Wohnungswechsel innerhalb des Kantons auf der Internetseite des Statistischen Amtes in interaktiven Grafiken dargestellt. Einzusehen unter www.statistik.bs.ch.
Interpretation der Resultate aus Sicht der Kantons- und Stadtentwicklung
Die Tatsache, dass die Bevölkerung des Kantons aufgrund der Zuwanderung weiter wächst zeigt eindrücklich, dass Basel-Stadt weiterhin ein attraktiver Wohnkanton ist. Diese zunehmend pluralistische Gesellschaft ist zu grossen Teilen der florierenden Wirtschaft und dem ungebrochenen Bedarf an Arbeitskräften zuzuschreiben. Im Gegensatz zum benachbarten Ausland ist die Zuwanderung aus dem Asylbereich relativ stabil. Sie war die vergangenen Jahre stark durch die Ereignisse in Syrien geprägt. Auch wenn es sich prozentual um eine kleine Menge an Menschen handelt, so zieht der Asylbereich die Aufmerksamkeit von Gesellschaft und Politik doch stark auf sich.
Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, der Integration zuziehender Menschen aus dem Ausland zugunsten des gesellschaftlichen Zusammenhalts die nötige Beachtung zu schenken. Die Integration setzt sowohl den Willen der Ausländerinnen und Ausländer, sich mit den hiesigen Verhältnissen und Lebensbedingungen auseinanderzusetzen und die deutsche Sprache zu erlernen, als auch die Offenheit der schweizerischen Bevölkerung voraus. Der Kanton unterstützt die Integration in vielfältiger Weise.