Wanderungsanalyse 2018
MedienmitteilungPräsidialdepartement
In den Kanton Basel-Stadt sind zwischen 2008 und 2017 jedes Jahr mehr Personen zugezogen als weggezogen. Der Wanderungsgewinn für das Jahr 2017 liegt bei 578 Personen und ist hauptsächlich dem Zuzug aus dem Ausland geschuldet. Dies zeigt die Wanderungsanalyse des Statistischen Amtes.
Im Jahr 2017 zogen 13 736 Personen nach Basel-Stadt, 13 158 verliessen den Kanton. Der Wanderungsgewinn kam aufgrund von Zuzügen von ausländischen Staatsangehörigen aus dem Ausland zustande. Deutschland bleibt das bedeutendste Zuzugsland, auch wenn die Zuwanderung aus dem nördlichen Nachbarland 2017 gegenüber 2008 um 24% zurückgegangen ist. Gegenüber 2008 gestiegen ist dagegen die Zahl der Zuzüge aus Italien, Frankreich und den Vereinigten Staaten. 44% der 2017 in den Kanton zugewanderten Personen zogen aus der Schweiz zu.
Im Jahr 2017 traten in den Wohnvierteln Vorstädte, Am Ring und Rosental die höchsten Wanderungsgewinne auf. Betrachtet man die Umzüge von Personen, die innerhalb des Kantons ihr Domizil wechseln, wiesen das St. Alban- und Hirzbrunnenquartier sowie die Gemeinde Riehen die stärksten Umzugsgewinne auf.
Von 2013 bis 2017 wurden im Kanton Basel-Stadt 2 115 Wohnungen neu erstellt. Von diesen Wohnungen sind insgesamt 8% noch nicht bezogen worden. In die belegten 1 937 Wohnungen zogen 3 681 Erstbezüger. Damit sind Personen gemeint, die als erste in der Wohnung angemeldet waren. 73% dieser Personen wohnten bereits vor dem Bezug der Neubauwohnung im Kanton Basel-Stadt. 12% kamen aus der Nordwestschweiz (Kantone BL, AG, SO), 9% zogen aus dem Ausland zu und 6% aus den übrigen Kantonen der Schweiz.
Die Wanderungsanalyse des Statistischen Amtes wird jährlich aktualisiert. Die vorliegende Ausgabe berücksichtigt grundsätzlich die Jahre 2008 bis 2017. Auf die Kernindikatoren, die einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Zu- und Abwanderung geben, folgt ein Analyseteil, der sich in diesem Jahr den neuerstellten Wohnungen der letzten fünf Jahre und deren Erstbezügern widmet.
Ergänzend zum Bericht werden die Kernindikatoren, die Wanderungsströme und die Wohnungswechsel innerhalb des Kantons auf der Internetseite des Statistischen Amtes in interaktiven Grafiken dargestellt. Einzusehen unter www.statistik.bs.ch/wanderung.
Interpretation der Resultate aus Sicht der Kantons- und Stadtentwicklung
Der erneut positive Wanderungssaldo im vergangen Jahr zeigt, dass Basel-Stadt ein beliebter Wohnkanton ist und die Wirtschaft weiterhin Bedarf an Arbeitskräften hat. Daher ist es wichtig, dass in Basel auch zukünftig viele Wohnungen für die wachsende Bevölkerung gebaut werden. Hierfür sollen insbesondere die Areale in Transformation für das Wohnen geöffnet werden. Zu diesen Arealen zählen beispielsweise das Lysbüchel im St. Johann (Arealentwicklung Volta Nord) oder das Klybeckareal (Arealentwicklung klybeckplus): Diese bis anhin industriell genutzten Areale werden nun schrittweise zu Stadtteilen mit vielfältigen Wohn- und Arbeitsnutzungen entwickelt. Der dadurch zusätzlich geschaffene Wohnraum wirkt dem Druck auf die bestehenden Wohnungen entgegen.
Die in den vergangenen fünf Jahren neu geschaffenen Wohnungen zogen sowohl Singles, als auch Paar- und Familienhaushalte an und deckten damit verschiedene Wohnbedürfnisse ab. Dazu trugen Genossenschaftswohnungen bei. Über 70% der Erstbeziehenden der Neubauwohnungen wohnten bereits vor ihrem Einzug im Kanton Basel-Stadt. Die neu geschaffenen Wohnungen sind demzufolge insbesondere für die bereits im Kanton lebende Bevölkerung interessant. Der Segregationsindex, der die Durchmischung der Bevölkerung nach Nationalitäten im Kanton misst, hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert. Dazu dürften auch die Neubauareale beigetragen haben. Eine gute Durchmischung ist ein wichtiges Ziel einer nachhaltigen Entwicklung.