Gute Noten für die Film- und Medienkunstförderung der Region Basel
MedienmitteilungPräsidialdepartement
Als Produktionsstandort für Film- und Medienkunstschaffende ist die Region Basel attraktiver geworden. Die Abwanderung innovativer Köpfe, Produktionsfirmen und filmtechnischer Anbieter wurde gestoppt. Zu diesem Schluss kommt eine Evaluation der regionalen Filmförderpraxis, welche die Kulturabteilungen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft in Auftrag gegeben haben. Insgesamt erhält die Film- und Medienkunstförderung in der Region Basel gute bis sehr gute Noten. Dies gilt besonders für die Arbeit der Geschäftsstelle, die bei der Abteilung Kultur Basel-Stadt angesiedelt ist. Kritisch werden die jährlichen Film- und Medienkunstpreise bewertet. Sie werden deshalb neu ausgerichtet.
Erzielt die Filmförderung in der Region Basel die gewünschte Wirkung? Diese Kernfrage wollten die Kulturabteilungen der beiden Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft überprüfen lassen. Sie haben deshalb ihre gemeinsame Förderpraxis, die seit 2016 in Kraft ist, von einer externen Firma evaluieren lassen. Zu diesem Zweck wurde eine repräsentative Auswahl Film- und Medienkunstschaffender sowie nationale Expertinnen und Experten befragt, ergänzend dazu wurden Interviews durchgeführt. Eine Begleitgruppe, in der auch die Branchenvereinigung «Balimage – Verein für Film und Medienkunst» vertreten war, stand beratend zur Seite.
Als Produktionsstandort wieder attraktiver
Als Produktionsstandort für Film- und Medienkunstschaffende ist die Region Basel attraktiver geworden. Die Abwanderung innovativer Köpfe, Produktionsfirmen und filmtechnischer Anbieter wurde gestoppt. Die Chancen, Produktionen aus der Region heraus zu realisieren, sind gestiegen. Basler Filmschaffende sind zu interessanten Partnerinnen und Partnern für nationale Koproduktionen geworden. Dieses Fazit ist auch eine Folge des 2015 getroffenen politischen Entscheids, für die Filmförderung deutliche Mehrmittel zur Verfügung zu stellen. Überdies hat sich die Szene professionalisiert und ist aktiver, dynamischer und diverser geworden, so die Untersuchung weiter. Diese Bilanz fällt für Filmschaffende positiver aus als für Medienkunstschaffende. Hier ist die Entwicklung ebenfalls positiv, aber die Arbeitsverhältnisse bleiben nach wie vor anspruchsvoll. Die Geschäftsstelle für die Förderung der Film- und Medienkunst, die bei der Abteilung Kultur Basel-Stadt angesiedelt ist, wird als hilfsbereit, kompetent und effizient bewertet.
Neuer Umgang mit Serien gewünscht
Mehrheitlich von der Filmszene befürwortet werden indes die aktuellen Schwerpunkte in der Förderpolitik. Entwicklungsbedarf gibt es hinsichtlich der neuen Möglichkeiten der Auswertung eines Films über Streamingdienste. Ausserdem plädiert die Szene in der Evaluation für eine klarere Förderlinie im Umgang mit Serien, die im Fernsehen oder auf Streamingplattformen gezeigt werden. Überdacht werden sollen auch Förderkriterien in der Medienkunst. Generell wünschen sich die Befragten eine Verschlankung der Förderstruktur sowie eine digitale Gesuchseingabe. Dieses Anliegen soll bereits im Verlauf des nächsten Jahres realisiert werden.
Film- und Medienkunstpreise neu ausrichten
Kritisch äusserten sich die Befragten hingegen über die jährlich im Spätherbst stattfindende Verleihung der Film- und Medienkunstpreise. Der Anlass an sich, aber auch das Jurierungs- und Nominationsverfahren werden in Frage gestellt. Die beiden Kulturabteilungen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft wollen deshalb 2022 eine Pause einlegen, um das Konzept zu überarbeiten. Die für die Preise vorgesehenen Fördermittel sollen in diesem Jahr vollumfänglich in die reguläre Film- und Medienkunstförderung fliessen. Um trotz der Pause die Sichtbarkeit des regionalen Filmschaffens zu erhöhen, wird die Film- und Medienkunstförderung der Region Basel 2022 erstmals an der «Notte Svizzera» des Filmfestivals Locarno vertreten sein.
Hinweise
Den Schlussbericht der Evaluation des Fachbereichs Film- und Medienkunstförderung kann in ungekürzter Version hier heruntergeladen werden. Mehr Infos: Abteilung Kultur des Kantons Basel-Stadt - Schlussbericht Evalution Film und Medienkunst BS/BL