Basler Tourismus auf Expansionskurs: Neue Rekorde im Juni und im ersten Halbjahr
MedienmitteilungDepartement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt
Bereits in den vergangenen Monaten hat der boomende Tourismus in Basel für hohe Zuwachsraten sowohl bei den Gästeankünften als auch bei den Übernachtungen gesorgt. Auch im Juni ging es – insbesondere dank der UEFA EURO 2008™ – weiter aufwärts. Betrachtet man zunächst allein die von der Hotelstatistik in den Beherbergungsbetrieben erfassten Übernachtungen so beträgt die Zunahme lediglich 43 % oder 3 861 Logiernächte. Berücksichtigt man auch die Zahl der Übernachtungen auf den Hotelschiffen die zur Parahotellerie gehören so beträgt die Zunahme 73 %.
Diese erfreuliche Entwicklung vollzieht sich in erster Linie bei der von den Inlandgästen generierten Logiernächtezahl: Sie buchten insgesamt 24 922 Logiernächte, 6 153 oder 32,8 % mehr als im Vorjahresmonat. Die ausländische Nachfrage lag mit 68 190 Logiernächten um 2 292 oder 3,3 % unter dem Vorjahresstand. Alles in allem ergibt sich somit eine Logiernächtezunahme um 4,3 % auf 93 112 Übernachtungen. Noch nie wurden in einem Monat in Basel so viele Logiernächte verzeichnet.
Wie schon an anderen grossen Sportanlässen (Fussballweltmeisterschaften 1990 in Italien und 2006 in Deutschland) kam es auch während der EURO zur Verdrängung von Touristen, die sich nicht für Fussball interessieren und zudem nicht bereit waren, zu erhöhten Preisen in Basel zu übernachten. Hinzu kommt, dass an den Basler Spieltagen keine Zimmer mehr erhältlich waren, obschon de facto nicht alle Zimmer belegt waren. Etliche Zimmer blieben nämlich aus diversen Gründen leer (Sicherheit, nicht ausgeschöpfte Kontingente der UEFA), waren aber vorgebucht und bezahlt. Das hatte zwar Umsatz für die Hotels zur Folge, aber keine Logiernächte für die Statistik.
Eine Analyse der Herkunftsstruktur zeigt ein von der EURO geprägtes Kundenbild. Die höchsten Zunahmen wurden bei den Gastnationen der EURO sowie – neben der Schweiz – beim anderen EURO-Gastgeberland Österreich festgestellt. Nach dem Oranje-Samstag erstaunt es nicht, dass uns die Holländer sehr viele Logiernächte bescherten: Genau waren es 5 534 oder 3 246 bzw. 141,9 % mehr als im Juni 2007. Von den anderen EURO-Gastnationen entfielen auf Österreich (+1 060 Logiernächte; +78,1 %), die Türkei (+992; +277,1 %), Portugal (+940; +162,6 %), Russland (+717; +161,9 %) und die Tschechische Republik (+422; +164,2 %) die höchsten Zuwachsraten.
Die Gästezimmer waren im Juni durchschnittlich zu 75,9 % ausgelastet. Dieser Wert ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,2 Prozentpunkte angestiegen, obwohl die Zahl der angebotenen Zimmer seither um 2,4 % zugenommen hat. Während der Art Basel und der EURO wurden in den Hotels Auslastungen bis zu 96 % erreicht. Nicht einmal der Einsatz von 3 "schwimmenden Hotels“, die 2 625 zusätzliche Logiernächte vermeldeten, konnte verhindern, dass Gäste bis nach Zürich, Luzern oder in das benachbarte Ausland ausweichen mussten. Die mittlere Aufenthaltsdauer der Inlandgäste nahm unter dem Einfluss der EURO von 1,70 Tagen im Vorjahr auf 1,94 Tage zu. Der Aufenthalt ausländischer Gäste blieb mit 2,13 Tagen (Vorjahr: 2,17) praktisch konstant.
Gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 zeugt das Ergebnis der vergangenen sechs Monate mit einer Zunahme um 37 997 oder 8,2 % auf insgesamt 499 038 Übernachtungen von einem weiteren Aufwärtstrend. Dieser basiert auf regem Geschäftstourismus, auf Marketinganstrengungen sowie auf einem ausgewogenen Mix aus kulturellem und sportlichem Angebot. Der hohe Vorjahreswert, welcher seinerzeit schon eine Zunahme um 3,9 % bedeutet hatte, wurde erneut überboten.
Die positive Entwicklung im ersten Halbjahr 2008 ist neben dem seit Monaten anhaltenden Anstieg der inländischen Besucherzahlen (+24 610 Logiernächte; +19,9 %) auch auf die starke Zunahme wichtiger ausländischer Märkte zurückzuführen, allen voran die Niederlande (+4 953; +47,0 %) und Deutschland (+4 522; +5,5 %). Deutlich mehr Gäste als vor Jahresfrist kamen auch aus Frankreich (+1 921; +9,6 %), Spanien (+1 764; +15,5 %), der Türkei (+1 534; +92,2 %), Österreich (+1 479; +17,7 %), Portugal (+1 289; +61,5 %) sowie aus Polen (+862; +43,8 %). Eine Abnahme des Reiseverkehrs wurde bei der Kundschaft aus Italien (-2 689 Logiernächte; -10,2 %), Grossbritannien (-2 081; -5,0 %) und den USA (-1 051; -2,3 %) beobachtet.
Für das zweite Halbjahr zeichnet sich eine Fortsetzung des positiven Trends ab. Die Tourismuswirtschaft wird von einer langfristigen Imagesteigerung Basels profitieren, wozu neben den Besuchern vor Ort vor allem die weltweite Übertragung der EURO 08 in den Medien beiträgt.
Hinweise
Grafiken und weitere Informationen: Statistisches Amt