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Wirtschaftsflächen in Basel-Stadt: Handlungsbedarf trotz grossem Potenzial

Medienmitteilung

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt

Eine vom Amt für Wirtschaft und Arbeit bei den Beratungsbüros B,S,S. Volkswirtschaftliche Beratung AG und Wüest & Partner in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass im Kanton Basel-Stadt trotz vorhandenem Neu- und Umnutzungspotenzial Handlungsbedarf bei der Entwicklung und Bereitstellung von Wirtschaftsflächen besteht. Die von der Studie vorgeschlagenen Massnahmen werden nun näher geprüft.

Im Kanton Basel-Stadt steht ein begrenztes Flächenangebot unterschiedlichen Bedürfnissen und Nutzungsansprüchen gegenüber. Für Unternehmen sind geeignete Flächen ein wichtiger Standortfaktor. Der Regierungsrat hat deshalb im August 2012 in seinem Wirtschaftsbericht die Sicherung von attraktiven Flächen für die Wirtschaft als Herausforderung anerkannt und das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt mit der Bearbeitung dieses Themas beauftragt.

Der erste Schritt ist die vom zuständigen Amt für Wirtschaft und Arbeit Ende 2012 in Auftrag gegebene und nun veröffentlichte Studie 'Wirtschaftsflächen im Kanton Basel-Stadt'. Die Studie beleuchtet die Angebots- und Nachfrageseite von Wirtschaftsflächen im Kanton sowie deren zukünftige Entwicklung. Die Erkenntnisse der Studie basieren einerseits auf einer umfangreichen Datenauswertung und Beschäftigtenprognose, andererseits auf einer breit angelegten Umfrage bei baselstädtischen Firmen. Die Befragung wurde von der Handelskammer beider Basel und vom Gewerbeverband Basel-Stadt unterstützt. Vertreter dieser Verbände bildeten zusammen mit Vertretern weiterer Departemente und der Gemeinde Riehen die Begleitgruppe.

Die Studie zeigt auf, dass im Kanton Basel-Stadt das Flächenpotenzial insgesamt die erwartete Nachfrage klar übertrifft. Abgeleitet aus dem erwarteten Arbeitsplatzwachstum wird bis 2035 mit einem Flächenbedarf von 350'000 m2 Bruttogeschossfläche (BGF) gerechnet. Der Grossteil davon, nämlich rund 200'000 m2 BGF, wird kurzfristig, das heisst in den nächsten sieben Jahren benötigt. Demgegenüber summiert sich das Neu- und Umnutzungspotenzial bis 2035 auf 800'000 m2 BGF. Diese Zahl leitet sich aus verschiedenen Bauprojekten ab, die sich in unterschiedlich weit fortgeschrittenen Planungsphasen befinden. Dies bedeutet gleichzeitig, dass die vorhandenen Verdichtungsmöglichkeiten alleine nicht automatisch zur Realisierung und Bereitstellung von genügend grossen Wirtschaftsflächen führen. Zudem führen unterschiedlich lange Planungshorizonte dazu, dass die heute geplanten Projekte nicht unbedingt zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Schliesslich werden gewisse Firmenareale für den Eigenbedarf entwickelt und sind somit für andere Unternehmen nicht verfügbar.

Die Befragung der Unternehmen zeigt, dass einige – besonders solche mit emissionslastigen und störfallrelevanten Tätigkeiten – bei der Suche nach geeigneten Flächen vor teilweise grossen Herausforderungen stehen. Ein Drittel sagte aus, es sei schwierig, geeignete Flächen in Basel-Stadt zu finden. Tatsächlich haben zehn Prozent der Befragten in den vergangenen fünf Jahren erfolglos nach Flächen in Basel-Stadt gesucht. Ebenfalls zehn Prozent der befragten Firmen können die geplante Firmenentwicklung nicht am aktuellen Standort realisieren.

Die Studie empfiehlt fünf konkrete Massnahmen, die zur Förderung und Bewirtschaftung von Wirtschaftsflächen ergriffen werden können. Neben raumplanerischen Massnahmen, wie zum Beispiel dem Erhalt der Industrie- und Gewerbezone (Zone 7), empfiehlt die Studie weitere angebotsseitige Massnahmen wie die Förderung privater Investitionen in Wirtschaftsimmobilien oder das Aufkaufen von grösseren Flächen durch den Kanton, welche für strategische Projekte zu Marktpreisen abgegeben werden können. Auf der Nachfrageseite betont die Studie die Bedeutung wirtschaftsfreundlicher Rahmenbedingungen.

Das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt wird diese und weitere Massnahmen prüfen und anschliessend dem Regierungsrat berichten.

Hinweise

Download Studie 'Wirtschaftsflächen im Kanton Basel-Stadt': www.awa.bs.ch/publikationenstatistiken

Weitere Auskünfte

Samuel HessTel. + 41 61 267 85 38 Leiter WirtschaftAmt für Wirtschaft

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt