Folgen der Trockenheit 2018 – aktuelle Bilanz der Schäden in den Baselbieter und Basler Wäldern
MedienmitteilungDepartement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt
Der Sommer 2018 war sehr trocken und phasenweise heiss. Als Folge wurden bereits im Juli 2018 erste Bäume mit braunen, dürren Blättern beobachtet, deren Zahl stieg bis in den Spätsommer deutlich an. Erst in den vergangenen Wochen wurde nun klar, wie gross das Schadenausmass ist, wie viele Bäume dem extremen Sommer 2018 tatsächlich zum Opfer fielen. Dem Amt für Wald beider Basel liegen die Zahlen einer Umfrage bei Betriebsleitern und Revierförstern vor.
Streu- und Flächenschäden
Auf mehr als 20 Prozent der Waldfläche gibt es Streuschäden, das heisst es sind einzelne Bäume eines Waldstückes betroffen. Ausgeprägt sind diese Schäden in den Gemeinden rund um Basel, im unteren Laufental sowie in Teilen der Frenkentäler.
Grössere Schäden – Baumgruppen oder viele Bäume in einem Waldstück – wurden rund um Pratteln-Muttenz inklusive Hard, im Gebiet Angenstein und im Raum Bubendorf festgestellt. Diese Schäden haben Einfluss auf die zukünftige Waldentwicklung und es ist im Einzelfall zu prüfen, ob und welche Massnahmen notwendig sind.
Viele Baumarten betroffen -mehrheitlich alte Bäume
Abgestorben sind vor allem ältere Bäume fast aller Baumarten. Am stärksten an allen Standorten die Buche. Bei den anderen Laubbaumarten fallen die Schäden bei der Eiche, weiterhin Esche und beim Ahorn, dessen Absterben meist im Zusammenhang mit Pilzbefall steht. Bei den Nadelbäumen sind auch jüngere Bäume betroffen. Hier hat die Tanne am meisten gelitten, Meldungen zu grösseren Schäden liegen aber auch für Fichte und Föhre vor. Das Absterben bei den Nadelhölzern geht meist einher mit einem Befall durch Borkenkäfer.
Risiken bei Waldbesuchen
Wegen der latenten Gefahr durch abbrechende Äste und umfallende Bäume wurden und werden in einigen Gemeinden Wälder oder Waldteile gesperrt. Dieser Sperrung liegt immer eine gemeinsame Beurteilung durch Forstdienst und Gemeinden zu Grunde. Diese erhöhten Risiken bestehen derzeit in fast allen Wäldern der beiden Basel. Diese Situation wird noch länger anhalten, weil die Forstbetriebe nur über beschränkte Ressourcen verfügen und die notwendigen Sicherheitsmassnahmen nicht überall gleichzeitig vorgenommen werden können. Das Amt für Wald beider Basel empfiehlt Waldbesucherinnen und Waldbesucher gesperrte Waldgebiete zu konsequent zu meiden, auch temporäre Schliessungen zu respektieren und bei Waldbesuchen generell Vorsicht walten zu lassen.
Bewältigung und Wiederherstellung
Eine rasche Entspannung der Situation ist auch wegen der aktuellen Wetterlage nicht in Sicht. Prioritär stehen nun Arbeiten zur Beseitigung der Gefahrenherde in der Nähe von Infrastrukturanlagen und Erholungseinrichtungen. Sekundär aber nicht weniger wichtig ist, die Frage der Waldzukunft und der Sicherstellung der Waldleistungen zu beantworten und welche Massnahmen zu ergreifen sind, um die sich bietende Chance zu nutzen, den Wald fit für die Zukunft zu machen. Dazu wird das Amt für Wald beider Basel eine TaskForce einsetzen, deren erste Aufgabe ist, das Amt bei der Erarbeitung des Wiederherstellungsprogramms zu unterstützen.