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Ideen in Buchform bringen

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Die Klasse 5b der Primarschule Lysbüchel hat ein Buch geschrieben. Ein schön gebundener Band mit 149 Seiten. Er liegt in 70 Exemplaren vor. Die Schülerinnen und Schüler lesen am 15. November am Literaturfestival Buch Basel aus ihren «Gesammelten Werken».

Aufgeschlagenes Buch auf Tisch mit Hintergrund unscharf.
Die «Gesammelten Werke» wurden im Juni gedruckt, als die 5b noch eine 4b war.

«Falls ihr es noch nicht wisst, ich bin unsichtbar. Was inzwischen sehr gewöhnlich ist für mich. Ich bin geboren, aber alle dachten, ich wäre nicht geboren. Ich kann euch nicht erklären, warum ich unsichtbar bin, weil ich es nicht weiss», so beginnt Ephraim seine Geschichte «Die Unsichtbaren». In der Folge nimmt der heute Zehnjährige die Leserinnen und Leser mit auf eine abenteuerliche Reise nach Paris, wo der Erzähler und sein Freund einen Bäcker ungewollt in Ohnmacht versetzen: «Wir dachten, die Bäckerei wäre leer, aber da hatten wir uns getäuscht. Auf alle Fälle rannte er direkt über uns drüber und flog auf die Nase. Wir wollten ihm klarmachen, dass wir es nicht mit Absicht getan hatten, aber er fiel einfach so in Ohnmacht (hättet ihr wahrscheinlich auch getan, wenn ich aus dem Nichts über Nichts stolpern und dann auch noch Stimmen hören würdet).» 22 Geschichten umfassen die «Gesammelten Werke» der Klasse 5B von Claudia Bernet und Christine Staehelin. Alle Schülerinnen und Schüler haben einen Text im Buch. Einige Geschichten werden auf einer Seite abgehandelt, andere füllen bis zu zehn Seiten. «Ich habe die ganze Zeit geschrieben, aber dann kam ich nicht zu einem Ende», beschreibt Emilia ihre Erfahrungen als Autorin. 

Schreiben mit Struktur und Anleitung 

Christine Staehelin hat die jungen Autorinnen und Autoren begleitet: «Die Freude am Schreiben ist enorm wichtig. Denn ohne Sprache kein Denken. Wie kann ich verschriftlichen, was mir durch den Kopf geht? Schreiben ist das Schönste und gleichzeitig das Schwierigste», ist die erfahrene Lehrperson überzeugt. Um die Schreibkompetenz zu fördern, brauche es Struktur und klare Anleitung. Erst erschufen die Schülerinnen und Schüler eine Hauptfigur, die sie gemalt haben, dann entwickelten sie in gezeichneten Skizzen und Stichworten eine Handlung. Mit Bleistift entstanden erste Textentwürfe. Diese wurden sorgfältig überarbeitet: «Plötzlich bekommt es einen Sinn, dass man sich über Synonyme oder den Satzbau Gedanken macht, es bleibt nicht trockene Theorie.» Dann wurden die Texte mit Füllfeder niedergeschrieben und anschliessend dem jungen Grafiker Maxim Staehelin übergeben. Er hat das Buch gesetzt, gestaltet und die Verbindung zur Druckerei hergestellt. 

Exkursionen in die Papiermühle, einen Verlag, eine Druckerei und eine Buchhandlung rundeten das Projekt ab. An der Buchvernissage im Juni haben die Kinder ihren Eltern Ausschnitte aus den Geschichten vorgelesen und am Samstag, 15. November, folgt als krönender Abschluss der Auftritt der Klasse am Literaturfestival Buch Basel. «Ja», aufgeregt sind die Schülerinnen und Schüler, aber vor allem stolz. 

Text: Charlotte Staehelin, Foto: Nicolas Wolf

Lesung an der Buch Basel

Samstag, 15. November, 11 Uhr, Aussenbühne Claraplatz