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Keine West-Nil-, Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Viren in der lokalen Mückenpopulation feststellbar

News

Das Kantonale Laboratorium hat 2024 eine Methode zum Nachweis von Stechmücken-übertragenen Viren etabliert. Die Untersuchung von 5674 Mücken zeigte, dass Tropenviren nicht vorgefunden wurden. Somit kann das Risiko einer lokalen Übertragung von Tropenviren durch die Tigermücke weiterhin als gering eingeschätzt werden. Lediglich das von der einheimischen Mückenart übertragene Usutu-Virus, welches hauptsächlich Vögel infiziert, wurde festgestellt.

Die Asiatische Tigermücke ist im Kanton Basel-Stadt heimisch geworden. Sie kann Erreger wie das Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Virus übertragen. Um das Risiko einer lokalen Übertragung solcher Krankheiten besser beurteilen zu können, hat das Kantonale Laboratorium eine Methode etabliert, mit der Viren in Stechmücken nachgewiesen werden können. Ein hohes Vorkommen von Viren innerhalb der Tigermückenpopulation deutet auf ein erhöhtes Infektionsrisiko hin. 

Zwischen Mitte August und Mitte November 2024 wurden an zehn Standorten in Basel, Riehen und Allschwil Stechmücken wöchentlich in Fallen gesammelt. Von insgesamt 5674 gefangenen Mücken stellten die einheimischen Culex-Mücken die überwiegende Mehrheit (97,6%) dar. Auch die einheimischen Culex-Stechmücken können Krankheiten übertragen, hauptsächlich das West-Nil- und das Usutu-Virus. Die restlichen 2,4% der gefangenen Mücken gehörten zur Gattung Aedes, zu der auch die Asiatische Tigermücke zählt.

Jeweils zehn Mücken wurden zu einem Pool zusammengefasst und auf die Anwesenheit von Viren untersucht (insgesamt 529 Pools mit Culex- und 20 mit Aedes-Stechmücken). In 520 Mückenpools konnten gar keine der untersuchten Viren nachgewiesen werden. West-Nil-, Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Viren liessen sich nicht feststellen. In 29 Mückenpools (27 mit Culex- und zwei mit Aedes-Stechmücken) konnte das Usutu-Virus nachgewiesen werden. Dieses Virus infiziert hauptsächlich Vögel. Bei Menschen verläuft eine mögliche Infektion in den meisten Fällen ohne Symptome oder zeigt nur milde Beschwerden.

Darüber hinaus wurde die DNA im Blutmahl von 30 Mückenextrakten identifiziert. Es wurde vor allem Schwein-DNA (in 53% der untersuchten Proben), menschliche DNA (37%) und Vogel-DNA (33%) gefunden. In verschiedenen Fällen waren mehrere Arten im Blutmahl gleichzeitig vorhanden.

Die Methoden zur Überwachung von Viren in Mücken wurden erfolgreich eingeführt. Damit ist es nun möglich, die Verbreitung dieser Viren in der lokalen Mückenpopulation einzuschätzen. Insbesondere in der Nähe eines lokal übertragenen (sog. autochthonen) Krankheitsfalls im Kanton kann dies ein wertvolles Hilfsmittel sein, um das Risiko weiterer Fälle zu beurteilen. In diesem Jahr wird das Monitoring an sechs Standorten mit reduziertem Umfang fortgeführt.

Weitere Auskünfte

Kantonales Laboratorium

Kannenfeldstrasse 2
4056 Basel

Öffnungszeiten

Montag bis Donnerstag:
8.30 - 11.45 Uhr und 13.30 - 16.30 Uhr

Freitag:
8.30 - 11.45 Uhr und 13.30 - 16.00 Uhr