Fokusthema 2025: Luft – unser unsichtbarer Schatz
Im Jahr 2025 steht das Thema Luft im Fokus des Umweltberichts beider Basel.

In den letzten Jahren hat sich die Luftqualität dank erheblicher Fortschritte in der Luftreinhaltung deutlich verbessert. Die geltenden Grenzwerte für Feinstaub (PM10) und Stickstoffdioxid (NO2) werden weitgehend eingehalten. Dennoch gibt es weiterhin Herausforderungen: Die Belastung durch feineren Feinstaub (PM2.5) und Ozon (O3) ist nach wie vor zu hoch. Zudem kommt es insbesondere in der Landwirtschaft zu übermässigen Stickstoffeinträgen.
Einen umfassenden Überblick bietet der Umweltbericht beider Basel, der zahlreiche Indikatoren zum Thema Luft und zu 15 weiteren Umweltthemen enthält.
Wie sauber ist die Luft in der Region Basel?
Seit 1990 sind die Emissionen vieler Luftschadstoffe in der Region Basel deutlich zurückgegangen. Die Emissionen von Stickoxiden (NOx) und Feinstaub (PM10, PM2.5) haben um rund 65 Prozent abgenommen, die flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) sogar um 80 Prozent. Die Ammoniak-Emissionen gingen um rund 10 Prozent zurück.
Mehr zu den Luftschadstoffemissionen finden Sie hier:
Trotz dieser Fortschritte ist die Bevölkerung teilweise immer noch zu hohen Luftschadstoffbelastungen ausgesetzt. Besonders problematisch sind nach wie vor Feinstaub mit einer Partikelgrösse kleiner als 2.5 Mikrometer (PM2.5), Ozon sowie Stickstoffeinträge, letztere insbesondere aus der Landwirtschaft. Die Luftqualität variiert je nach Standort und Emissionsquellen. Entlang von verkehrsreichen Strassen und verkehrsexponierten Gebieten werden die Jahresgrenzwerte für NO2 und PM 2.5 teilweise überschritten. Ozon stellt insbesondere im Sommer eine grossräumige Belastung dar.
Mehr zum Zustand der Luftqualität finden Sie hier:
Was verschmutzt die Luft in der Region Basel?

Die Luft in der Region Basel wird durch verschiedene Quellen belastet. Hauptverursacher sind der Verkehr und Heizungen, die bei der Verbrennung von Treibstoffen und Energieträgern wie Öl, Gas oder Holz Schadstoffe freisetzen. Auch Industrie, Gewerbe und die Produktion von Gütern tragen zur Luftverschmutzung bei. In der Landwirtschaft, insbesondere in der Nutztierhaltung, werden grosse Mengen Ammoniak freigesetzt. Schadstoffe gelangen durch Kamine und Auspuffrohre in die Luft, entstehen aber auch durch Verdunstung von Chemikalien, Abrieb und Aufwirbelung. Besonders gesundheitsgefährdend sind Benzol, Feinstaub, Ozon, Russ und Stickoxide.
Mehr zu den Ursachen der Luftverschmutzung finden Sie hier:
Wie wird die Sauberkeit der Luft gemessen?

Die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft betreiben seit den 1990er Jahre ein Messnetz zur kontinuierlichen Überwachung der Luftqualität. Aktuell sind sechs permanente Messstationen mit Echtzeitdatenerfassung und zwei Dutzend Standorte mit sogenannten Passivsammlern in Betrieb. Die permanenten Messstationen liegen an den Standorten Feldbergstrasse und St. Johanns-Platz in Basel, auf der Chrischona in Bettingen, an der Autobahn A2 im Hardwald in Muttenz und in Sissach beim Schulhaus Bützenen. Die Messstation beim Schulhaus Brühl in Dornach wird gemeinsam mit dem Kanton Solothurn betrieben. Zudem betreibt das Bundesamt für Umwelt (BAFU) im Rahmen seines eigenen Immissionsmessnetzes «Nationales Beobachtungsnetz für Luftfremdstoffe (NABEL)» im Kanton Basel-Landschaft einen Messstandort auf dem Bruderholz in Binningen. Die Messwerte werden mit den Grenzwerten der Luftreinhalte-Verordnung verglichen. Belastungskarten bieten eine detaillierte Übersicht zur Luftqualität in der Region.
Welche Auswirkungen haben Luftverschmutzungen?

Luftverschmutzung hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt. Schadstoffbelastungen führen zu Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und der Atemwege. Statistiken zeigen, dass Spitaleintritte aufgrund von Herz- und Lungenkrankheiten parallel zu Veränderungen der Schadstoffbelastung verlaufen, je höher die Belastung, umso mehr Spitaleintritte. Langfristig erhöhte Schadstoffwerte erhöhen die Anfälligkeit für Krankheiten und können die Lebenserwartung verkürzen. Zudem schädigen Luftschadstoffe natürliche Ökosysteme und beeinträchtigen die Artenvielfalt, da die Stickstoffeinträge nahezu überall über der ökologisch verträglichen Grenze liegen.
Mehr zu den Auswirkungen von Luftverschmutzung finden Sie hier:
Was wird in der Region Basel zur Verbesserung der Luftqualität unternommen?

Um die gesetzlich festgelegten Ziele zu erreichen, sind weitere Verbesserungen der Luftqualität erforderlich. Insbesondere gilt es, den Ausstoss von Feinstaub (PM2.5) und krebserregenden Russpartikeln aus der Verbrennung von Treib- und Brennstoffen zu vermindern.
Seit 1990 arbeiten die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt mit Luftreinhalteplänen, die zahlreiche Massnahmen umfassen. Der aktuelle Luftreinhalteplan 2024 beinhaltet 19 Massnahmen, darunter Massnahmen im Bereich der Holzfeuerungen und bauliche Anforderungen an Stallbauten. Der Luftreinhalteplan 2024 enthält neben Massnahmen, die im Kompetenzbereich der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft liegen, auch solche, die in die Zuständigkeit des Bundes fallen. Hierzu werden Anträge an den Bund gestellt, unter anderem die EURO 7-Norm für Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge so rasch wie möglich einzuführen und Massnahmen zur Förderung von alternativen (emissionsfreien) Antriebsformen sowie zur Reduktion der Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft vorzusehen.
Mit der Umsetzung dieser Massnahmen wird die Einhaltung der Grenzwerte näher rücken. Allerdings werden Wintersmog-Ereignisse und hohe Ozonwerte im Sommer weiterhin auftreten, bedingt durch meteorologische Ereignisse und grenzüberschreitende Schadstoffverfrachtungen.
Mehr zu den Massnahmen finden Sie hier:
Wie kann ich selber zu einer Verbesserung der Luftqualität beitragen?

Jede und jeder Einzelne kann aktiv zur Verbesserung der Luftqualität beitragen. Eine einfache und wirksame Möglichkeit ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, das Fahren mit dem Fahrrad oder das Zufussgehen. Wenn ein Auto benötigt wird, sind der Umstieg auf ein Elektroauto oder die Nutzung von Carsharing umweltfreundliche Alternativen. Zudem lohnt es sich, auf erneuerbare Heizsysteme wie Wärmepumpen umzusteigen und effizient zu heizen. Auch eine pflanzliche Ernährung sowie ein bewusster Konsum tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei. Mieten, Reparieren oder der Kauf von gebrauchten Produkten sind umweltfreundliche Alternativen zu Neuanschaffungen und schonen zudem das Portemonnaie. Durch die Wahl regionaler Produkte können Transportwege verkürzt und die lokale Wirtschaft gestärkt werden.
Weitere Informationen zum Thema Luft finden Sie hier:
- Jahresbericht, Luftqualität in der Nordwestschweiz
- Luftreinhalteplan beider Basel 2024
- Luftqualitäts-Informationsplattform mit Echtzeit-Daten
- Mobile-App «AirCHeck
Im App-Store / Google Play erhältlich, kostenlos
- Broschüre «Fokusthema 2025: Luft - unser unsichtbarer Schatz» (Startet einen Download)
- Thema Luft im Umweltbericht beider Basel